Unsere Mitmenschen - jesuskritisch und gottsuchend

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Mitmenschen sind wunderbar - und können stressen. Ich glaube, auch Jesus sah und sieht beide Seiten an uns Menschen. Nur: er sieht eben auch unser Inneres. Das für andere Leute verborgen ist und wir selber manchmal nicht kennen. Jesuskritisch und doch gottsuchend. Das Gleichnis des vierfachen Ackerfeldes kann uns hier einige Gedankenanstösse dazu geben. Die Serie "Good News" greift die Frage auf: "Warum, denkst du, sind einige deiner Mitmenschen bisher nicht Christen geworden?" FEG Horw-Kriens www.feg-kriens.ch/predigt www.feg-kriens.ch/youtubechannel

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Wunderbar und stressig

Heute reden wir über ein wunderbares und stressiges Thema gleichzeitig: unsere Mitmenschen. Unsere Mitmenschen, das sind unsere Nächsten: “Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst”.
Wunderbar! Es gibt nichts Schöneres, als echte Freundschaft, als gesunde Beziehungen, als wertschätzende Begegnungen. Weisst du, wenn man ohne sich zu verstellen einfach ankommen kann und angenommen ist. Ich durfte eine solche Kindheit erleben: einfach angenommen sein in der eigenen Familie, in meiner Gemeinde, bei meinen Freunden. Auch in unserer Gemeinde hier erleben wir das. Es gibt einen Psalm, der das so schön beschreibt - vielleicht auch mit ein bisschen befremdenden Vergleichen, aber das ist ja egal: wir wissen, was gemeint ist:
Psalm 133 (NLB)
Wie schön und wie wunderbar ist es, wenn Brüder (= Geschwister) einträchtig zusammenleben!
Das ist so kostbar wie das duftende Salböl, das Aaron über das Haupt gegossen wurde, das hinabrann in seinen Bart, an seinem Körper hinunter bis zum Saum seines Gewandes.
Es ist so erfrischend wie der Tau vom Berg Hermon, der auf die Berge Zions fällt. Denn dort verheißt der HERR seinen Segen und Leben, das niemals enden wird.
Unsere Mitmenschen - einfach wunderbar. Und stressig. Der liebe Mitmensch macht nicht immer, was ich will - und darum ist es nicht immer einfach, ihn zu lieben. Aber, wenn ich ehrlich bin, haben andere das Problem mit mir wohl auch.
Und Jesus hatte es mit seinen lieben Mitmenschen auch. Kurz nachdem er an einer Hochzeit dem Brautpaar aus der Patsche geholfen hatte, staunten viele über seine Fähigkeiten, Wasser in Wein zu verwandeln oder Kranke zu heilen. Viele Leute “fanten” für ihn. Aber Jesus blieb vorsichtig. So beschreibt es die Bibel im Johannesevangelium:
Johannes 2,23–25 (NLB)
Durch die Wunder, die er während des Passahfestes in Jerusalem tat, glaubten viele Menschen an seinen Namen.
Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie und wusste, wie es in den Menschen wirklich aussieht. Ihm brauchte über die menschliche Natur niemand etwas zu sagen.
Die menschliche Natur… Auch Jesus hatte es nicht immer leicht, seine Mitmenschen zu lieben. Einmal - er war gerade für einige Stunden mit Petrus, Johannes und Jakobus unterwegs gewesen und kam nun zurück - trifft er ein Kind und seinen Vater bei den anderen Jüngern. Das Kind schäumt und zuckt am Boden. Von früheren Anfällen hat es sichtbare Brandwunden. Der Vater rennt auf Jesus zu: “Hab Erbarmen, Herr. Mein Sohn leidet fürchterlich. Ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihm nicht helfen.” Und Jesus? Er verzweifelt fast an seinen lieben Jüngern.
Matthäus 17,17 (NLB)
Jesus antwortete: »Ihr uneinsichtigen, ungläubigen Menschen! Wie lange muss ich noch bei euch sein, bis ihr endlich glaubt? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt den Jungen zu mir.«
Offenbar ist ein Kennzeichen der lieben Mitmenschen - und damit von uns Menschen überhaupt -, dass es ihnen schwer fällt, zu glauben und Jesus vorbehaltlos zu vertrauen.
Unsere Mitmenschen. Wunderbar und stressig. Mich interessiert nun, wie die Menschen in unserer Gesellschaft auf den christlichen Glauben reagieren. Und da ist es wunderbar, dass viele doch auf irgend eine Art und Weise gottsuchend sind - aber es ist stressig, dass sie genauso vorschnell jesuskritisch sind.
Flipchart: gottsuchend und jesuskritisch auf das “Gesamtbild” schreiben.
So kommt es mir auch bei den Antworten auf meine kleine Umfrage entgegen. Meine Frage war:

Warum, denkst du, sind einige deiner Mitmenschen bisher nicht Christen geworden?

Die Antworten dazu lassen sich in die vier Bereiche Gesellschaft, Mitmenschen, unser Glaube und unser Bezeugen einteilen. Die Gesellschaft entfernte sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr davon, dass Gott oder Glaube eine Rolle in der Öffentlichkeit spielt. Sie ist Gott losgeworden. Und trotzdem ist diese Welt von Gott geliebt. Unsere Gesellschaft - gottlos und gottgeliebt.
Lasst uns heute über den nächsten Bereich nachdenken. Wie nehmen die Umfrageteilnehmer unsere Mitmenschen zu dieser Frage wahr?
1. Unsere Mitmenschen haben eine kritische Haltung zum Christentum. Von Vorurteilen geprägt.
Sie sind kritisch, “weil es nicht aktuell, in, modern ist... oder sein soll...”
“Sie verbinden Christsein mit staubiger und einengender Religion”
Kritisch “durch Widersprüche in Kirche und Bibel usw.”
Sie haben “Angst vor Sekten”.
2. Unsere Mitmenschen sind anderweitig interessiert. Von Verschlossenheit geprägt.
“Sie meinen, Gott nicht nötig zu haben und durch ihn auch keinen Nutzen zu haben.”
Sie sind verschlossen, “weil sie nicht suchend sind und sie aus ihrer Sicht gut ohne Gott klar kommen.”
“Wieso sollte ich, mir geht es auch super ohne tieferen Glauben.”
“Steiniger Boden / keine Offenheit.”
Nun möchte ich etwas ganz Wichtiges anfügen: das ist unsere Wahrnehmung. Das sind Aussagen von etwa 20 Leuten aus unserer Gemeinde - auf die Frage: “Warum denkst du sind einige deiner Mitmenschen bisher nicht Christen geworden.” Das sind die Reaktionen, die wir selber gehört haben oder es sind einfach unsere Überlegungen. Aber es muss a) nicht unbedingt Gottes Sicht unserer Mitmenschen sein und es muss b) auch nicht unbedingt das sein, was Ungläubige selber über sich sagen. Ich stelle mal eine Behauptung auf:

Vorurteile und Verschlossenheit bedeuten nicht prinzipiell: Ablehnung

Ich hatte verschiedene Gespräche über diese Dinge. Ich stelle zum Beispiel fest:
Es gibt Leute, die haben in ihrer Kindheit den Glauben an Jesus kennen gelernt und kehrten ihm dann den Rücken. Und später sind sie zurück zum Glauben gekommen. Sie sagen: sie haben damals zwar Gott und Gemeinde abgelehnt, aber etwas blieb in ihrem Herzen zurück, was sie wieder zurück zum Glauben gezogen hat. Also: wenn du heute einer jesus-kritischen Person begegnest, kennst du nicht ihre Vergangenheit oder ihre Zukunft. Und du kennst nicht ihr Herz. Da kann viel mehr “Gottsuchendes” sein, als du im Moment wahrnimmst - und sie selber zugeben würden.
Es gibt Leute, die sind wirklich auf der Suche nach Gott. Und die nehmen auch Kontakt auf - via Internet, via Gottesdienstbesuch, via persönliche Kontakte, via Alphalivekurs. Das bekommen auch wir in unserer Gemeinde mit. Ich merke: Jesus ist selber dran, unsere Mitmenschen zu berühren und zu sich zu ziehen. Nicht in Massen, aber es kommt immer wieder vor. Vermutlich wirkten diese Leute nicht immer offen und suchend, sondern zum Teil auch kritisch oder gar verschlossen. Das Internet hilft vielen, ihre Vorurteile abzubauen. Wenn sie auf die richtigen Seiten stossen ;-)
Ich kann es nicht lassen, eine meiner Lieblings-Bibelstellen an dieser Stelle zu bringen. Sie beschreibt, was geschieht, wenn Leute voller Vorurteile und voller Verschlossenheit eine Begegnung mit Gott in der Gemeinde erfahren. Menschen mit Vorurteilen sind eigentlich nur schlecht informiert. Man könnte sie “Unkundige” nennen. Und Leute mit Verschlossenheit wissen, worum es geht, aber sie haben sich gegen den Glauben an Jesus entschieden. Sie können wir “Ungläubige” nennen.
1. Korinther 14,24–25 (REB)
Wenn aber alle weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist.
Wie ist das möglich? Nun, Jesus kennt die Menschen in ihren Herzen. Das haben wir bereits gehört (Joh 2,24-25). Die Herzen der Menschen sind von Natur so etwas von verworren, zerknittert, auf sich selber fokussiert. Gott ist der einzige, der unsere Herzen wirklich kennt - und das hat auch Konsequenzen. Üble Konsequenzen, denn wir werden nicht nach dem beurteilt, was wir im Schaufenster haben, sondern nach dem, was wir im Laden haben. Das sagt auch bereits der Prophet Jeremia.
Jeremia 17,9–10 (NLB)
Nichts auf dieser Welt ist so hinterhältig und verschlagen wie das Herz des Menschen. Wer kann es durchschauen?
Nur ich, der HERR, kann es! Ich prüfe jeden Menschen bis in sein tiefstes Innerstes hinein. Ich werde jedem das geben, was er für seine Taten verdient.«
Heftig! Das hört keiner gerne. Das lässt sich ein Mensch des 21. Jahrhunderts nicht gerne sagen. Wir sind geprägt vom Humanismus, von Toleranz und vom Wohlstand. Wir wollen nicht nach unseren Herzen beurteilt werden, sondern nach dem, was wir zu zeigen haben. Entweder - und das ist ganz logisch - lehnt man also solche Behauptungen ab. Und darum wird man logischerweise jesuskritisch. Denn Jesus ist eben unser Herzenskenner - und das ist unangenehm.
Oder wir lassen Jesus an unsere Herzen ran und beginnen ihm zu vertrauen. Denn Jesus ist nicht nur der Herzenskenner, sondern auch der Herzensveränderer! Von Jeremia 17 zu Jeremia 31:
Jeremia 31,33 (NLB)
»Doch dies ist der neue Bund, den ich an jenem Tage mit dem Volk Israel schließen werde«, spricht der HERR. »Ich werde ihr Denken mit meinem Gesetz füllen, und ich werde es in ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein.

GOOD NEWS für jesuskritische Mitmenschen: das vierfache Ackerfeld (Markus 4,1-20)

Eine Aussage aus unserer Umfrage war: es ist steiniger Boden und keine Offenheit. Das höre ich immer wieder. Auch Leute, die in Gegenden leben, wo es bedeutend mehr Freikirchen gibt, als in der katholisch geprägten Innerschweiz, fragen mich ab und zu: “Gell, bei euch ist harter Boden”. Gemeint ist: “Gell, bei euch gibt es nicht so viele evangelikale Christen.” Ja, das stimmt natürlich.
Ich erinnere mich aber auch an eine Aussage eines Referenten, der sich weigerte, den harten Boden als “Schicksal” über eine ganze Gegend oder Gesellschaft zu akzeptieren. Er sagte: “Der harte Boden ist in den Köpfen der Gläubigen”. Gemeint ist: “Wenn wir in uns als Gläubige darauf festlegen, dass bei unseren Mitmenschen harter, steiniger Boden ist, werden wir aufgeben, die Liebe Gottes und das Evangelium weiterzugeben. Und das ist hartherzig!”
Mir ist dazu etwas aufgefallen. Wir hatten lange Zeit Meerschweinchen. Die hatten ihr Gehege. Dort haben wir mal alles schön mit Rasen ausgelegt. Dann frassen diese netten Tierchen alles weg und der Boden wurde leblos, pflanzenlos. Seit einiger Zeit sind die Meerschweinchen weg. Es wächst nicht automatisch wieder Rasen. Das Gehege liegt an einem Ort mit wenig Sonneneinstrahlung. Das einzige, was wächst, wurde bewusst gepflanzt. Eine Blume mitten in der Wüste. Wenn wir sagen würden: es ist harter Boden, was meinten wir dann damit? Dass dort nicht automatisch etwas wächst? Oder dass wir in unseren Köpfen festgelegt haben: dort wächst sowieso nichts - und wenn, dann wird es von den Meerschweinchen zerstört? Nun, die Meerschweinchen gibt’s nicht mehr. Aber in unseren Köpfen ist immer noch der “harte Boden”. Die Zeiten haben sich geändert, aber wir haben es nicht gemerkt - obwohl: da blüht doch etwas? Es wächst doch etwas? Wäre da nicht mehr Wachstum möglich? Vermutlich schon. Aber was müsste geschehen? Wir müssten den Boden bearbeiten, pflanzen oder säen und pflegen.
Könnte es sein, dass viele jesuskritische Kommentare unserer Mitmenschen uns einschüchtern. Und wir innerlich zur Überzeugung kommen: da ist nichts zu wollen - bei allen! Das ist halt nun mal das Stressige an unseren lieben Mitmenschen: sie wollen Jesus nicht. Aber da gibt es noch eine andere Sicht: die Zeiten können sich ändern. Und: es wächst dort, wo gesät und gepflanzt wird. Das Wachstum schenkt Gott. Aber das Säen überlässt er den Bauern...
Lasst uns nun unsere Biblestory anschauen:
Die Menschen drängen sich, um Jesus zuzuhören. Er steigt in ein Boot und erzählt den Leuten am Ufer eine Geschichte:
Ein Bauer geht aufs Feld, um zu säen. Einige Samenkörner fallen auf den Weg. Leider picken sie die Vögel weg. Andere Samenkörner fallen auf steinigen Boden. Leider verdorren sie in der Hitze. Wieder andere Samenkörner fallen unter die Dornen. Leider ersticken sie dort. Und andere Samenkörner fallen auf fruchtbaren Boden. Sie wachsen und bringen eine gute Ernte ein.
Jesus kommentiert: “Wer hören will, der soll zuhören und begreifen.”
Später diskutieren die Jünger mit Jesus über diese Geschichte. Jesus sagt: “Es gibt viele Mitmenschen, die hören meine Worte, aber verstehen sie nicht. So können sie sich auch nicht von ihren Sünden abkehren und Vergebung empfangen. Ihr aber dürft die Geheimnisse von Gottes Reich verstehen. Ich helfe euch nach.” Und dann erklärt Jesus dieses vierfache Ackerfeld.
Der Same ist das Evangelium. Good News. Der Bauer ist der, welcher andern Menschen die gute Botschaft bringt. Und die vier Arten des Bodens, das sind vier Arten der Herzen. Womit hat das zu tun?
Dornen sind Sorgen und Ängste. Dornen bedeute auch Zerstreuung. Anderes scheint wichtiger: Wohlstand und schöne Dinge. Was kann man tun damit der Same doch wächst? Dornen wegschneiden! Den Mitmenschen in ihren Nöten begegnen! Zum Beispiel: praktisch helfen und dienen, wo grosse Nöte sind. Flüchtlingen eine Heimat bieten. Unserem Mitmenschen mit Tat und Rat zur Seite stehen. Zeigen wie wir mit Sorgen und Ängsten im Vertrauen auf Gott umgehen.
Steiniger Boden ist die Menschenfurcht und die Menschengefälligkeit. Es ist die Angst, das eigene Leben zu verlieren. Was kann man tun, damit der Same trotzdem wächst? Den Boden tiefer aufgraben (in die Tiefe gehen, Wurzeln schlagen im Glauben und Liebe) und bewässern (wenn die Sonne zu sehr scheint)! Gemeinschaft und Gebet! Also in Gemeinschaft die Quelle des lebendigen Wassers geniessen und den Heiligen Geist einladen zu wirken. Ganz praktisch beten wir für unsere Mitmenschen. Und sprechen wir ihnen zu, dass es nicht peinlich ist, sich mit Jesus zu beschäftigen. Laden wir ein an Feste, zusammen mit “normalen” Menschen, die aber doch an Jesus festhalten. Jemand sagte mir: “Vermutlich haben sich meine Zweifel an Gott verflüchtigt, weil ich auch zu einer Gruppe mit Christen gehören.”
Der Weg und die Vögel bedeuten: vergessen, zerstreuen lassen, zertreten lassen. Satan pickt es weg. Was kann man tun, damit die Saat doch aufgeht? Wieder und wieder säen. Denn die Zeiten ändern sich. Und ein Regen kann den Boden auf dem Weg auch aufweichen. Es gibt solche Zeitfenster, wie jetzt: eine Seuche, ein Krieg, persönlich ein Todesfall in der Familie, Jobverlust… was immer es ist: der Herzensboden kann sich verändern. In einen guten Boden.
Guter Boden… es ist die aufnahmebereite Herzenshaltung. Von Jeremia 17 zu Jeremia 31. Jesus ist der Herzenskenner und Herzensveränderer. Er ist die Hoffnung der Nationen und der, vor dem sich irgendwann mal alle Knie beugen werden. Jeder, auch der Ungläubige und schlecht Informierte werden irgendwann bekennen, dass Jesus der Herr ist. Besser früher als zu spät.

Reaktion - lass uns anbeten und für unsere Mitmenschen bitten

Jesus, Hope of the nations
Niemand als du kann geben, was ihr Innerstes vermisst
Komm! Einmal wird dich jeder bekennen als Herr!
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