Baustelle Gemeinde

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Die Nehemia-Geschichte motiviert einen, gemeinsam Seite an Seite für eine gute Sache fokussiert und engagiert zu arbeiten. Ähnliches geschieht, wenn wir die Propheten Haggai und Sacharja lesen: diese motivierten ihr Volk, den zerstörten Tempel wieder aufzubauen. Ich übertrage diese Motivation auf unsere Situation - und hier geht es um den gemeinsamen, leidenschaftlichen Aufbau der Gemeinde Jesus'.

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Einleitung

Die Baumaschinen fahren auf - nur einige Meter von unserem Begegnungszentrum entfernt. Die Bauprofile stehen schon länger. Wunderschöne Fotoshop-Bilder werben für die Pilatus Arena und den Pilatus Tower. Das Baugesuch wurde eingereicht. Geld wurde gesprochen. Baueinsprachen sind eingegangen. Ich weiss nicht, wie der aktuelle Stand ist - aber irgendetwas wird jedenfalls wieder gebaut.
Wir haben uns als Gemeinde mit Bauarbeiten beschäftigt, die lange zurück liegen. Haggai und Sacharja waren zwei Propheten, welche die Juden in Jerusalem ermutigen, den zerstörten Tempel nach 70 Jahren endlich wieder aufzubauen. 515 v. Christus wurde nach 5-jähriger Bauzeit der Schlussstein eingesetzt. Nehemia war ein königlicher Gastronom mit grossem Einfluss. Er kam extra vom fernen Susa angereist und ermutigte die Juden 70 Jahre nach dem Tempelbau, endlich die zerfallene Stadtmauer von Jerusalem wieder aufzubauen. In nur 52 Tagen wurde dieses 3-4 km lange Werk, inklusive 10 Stadttoren, trotz massivem Widerstand vollendet. Baueinsprachen kannte man damals schon...
Zur Zeit des Alten Testaments möchte Gott offenbar von seinem Volk, dass sie Gebäude bauen. Im Neuen Testament - und damit auch in unserer Zeit - kommt das nicht als Auftrag der Gemeinde vor. Und trotzdem soll gebaut werden. Was aber wird gebaut?

Reich-Gottes-Bau oder Gemeinde-Bau?

Einige sagen: wir bauen Gottes Reich. Nun, das habe ich bisher so noch nicht als Formulierung in der Bibel gefunden. Gott breitet sein Reich aus. Wir beten “dein Reich komme”. Aber ein Reich baut man eigentlich nicht. Man baut es höchstens auf. Und man vergrössert den Einfluss eines Reiches.
Aber was tatsächlich gebaut wird, ist die Gemeinde selbst. Die Gemeinde ist ein Brückenpfeiler von Gottes Reich. Der sichtbare, spürbare, erfahrbare Teil von Gottes Reich. In der Gemeinde manifestiert sich Gottes Reich hier in dieser gottgeliebten Welt. Und durch die Gemeinde breitet sich dieses Reich aus. Aber das Reich Gottes ist viel grösser als die Gemeinde.
Jesus sagte: Ich will meine Gemeinde bauen.
Matthäus 16,18 (NLB)
Von nun an sollst du Petrus heißen. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und alle Mächte der Hölle können ihr nichts anhaben.
Nun, die Gemeinde ist aber kein materielles Gebäude. Sie ist nicht ein Ort, den man auf Google Maps eintragen kann. Die Gemeinde, das ist nicht der Raum. Darum sage ich auch nicht: “Ich gehe in die Gemeinde” oder “wir haben neben der Gemeinde einen Mc Donalds”.
Die Gemeinde, das sind die Menschen, welche Jesus lieben und gemeinsam Gott erkennen und erfahren wollen. Darum sage ich: “Ich treffe mich mit der Gemeinde” und “Wenn wir anschliessend noch einen Burger essen, dann ist die Gemeinde IM Mc Donalds”.
Wenn die Gemeinde aber Menschen sind, Gläubige, du und ich… warum sagt Jesus dann: Ich will meine Gemeinde bauen? Nun, es gibt verschiedene Bilder in der Bibel, wie die Gemeinde beschrieben wird:
die Gemeinde ist die Herde des guten Hirten, Jesus
die Gemeinde ist Gottes Volk und Jesus ist ihr Gott
die Gemeinde ist eine Armee
die Gemeinde ist eine Familie
die Gemeinde ist die Braut von Jesus Christus
die Gemeinde ist ein Weinberg
die Gemeinde ist ein Ackerfeld
Und: sie ist ein Gebäude, das gebaut wird, nämlich der Tempel des Heiligen Geistes.
Und bei diesem Bild bleiben wir heute. Es passt, nachdem wir uns im Bibelseminar mit dem Wiederaufbau des Tempels und der Stadtmauern von Jerusalem im 6. und 5. Jh. v. Chr. beschäftigten.
Und es passt, weil wir merken: es gibt im Gemeindebau echt auch Herausforderungen - und es gibt im Gemeindebau ebenfalls diese Freude, wenn wir gemeinsam an diesem Werk Gottes dran sind.
Also - erstes Fazit:
Jesus baut seine Gemeinde - und wir bauen mit ihm mit. Wir haben also eine doppelte Rolle:
wir bauen mit Jesus an der Gemeinde mit
wir werden in die Gemeinde eingebaut

1. Wir bauen mit Jesus seine Gemeinde

Wem gehört unsere Gemeinde? Sie gehört nicht der Gemeindeleitung, nicht dem Pastor, nicht den Gründern und nicht denen, die am meisten mitarbeiten oder spenden. Das ist manchmal ein Streitpunkt: wer hat das Sagen? Man kann zum Beispiel eine Spende versprechen - aber aber nur, wenn damit eine Orgel gekauft wird. Oder ein Schlagzeug. Oder ein Flügel. Geld regiert die Welt. Oder du kannst sagen: ich bin jetzt schon so und so lange in der Gemeinde dabei und ich habe hier viele gute Beziehungen - aber wenn die Gemeindeleitung nicht endlich meine Sicht übernimmt, werde ich austreten - und dann nehme ich die Hälfte der Gemeinde grad mit. Manipulation durch Drohungen.
Wem gehört die Gemeinde? Nun, wem gehört die Baustelle? Dem Bauherrn. Jesus ist der Bauherr der Gemeinde. Hier nochmals Matthäus 16,18:
Matthäus 16,18 (NLB)
Von nun an sollst du Petrus heißen. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und alle Mächte der Hölle können ihr nichts anhaben.
Ich war einmal gerade mit dem Velo unterwegs von zu Hause in unser Begegnungszentrum. Und mir gingen diese Gedanken durch den Kopf: “Jesus - du baust doch deine Gemeinde. Ich bin dann doch einfach ein Teil der Gemeinde, und du willst mich mit hinein bauen. Wie also sollte ich sagen können, dass ich im Gemeindebau tätig bin? Oder sogar ein Gemeindegründer oder Gemeindebauer sei?” Kaum hatte ich dieses Gebet fertig, kam ein neuer Gedanke in meinen Sinn: “Ja, Jesus ist der Bauherr. Aber er braucht Mitarbeiter im Gemeindebau.”
Ja, Jesus ist der Bauherr der Gemeinde. Aber er braucht Mitarbeiter: Architekten, Maurer, Kranführer, Lastwagenchauffeure, Poliere, Sanitäre, Elektriker, Heizungsinstallateure, Verpfleger, Pfleger…
Jesus braucht Gemeindebauer.
1. Korinther 3,9 (NLB)
Wir arbeiten Hand in Hand an derselben Sache als Menschen, die zu Gott gehören. Ihr seid Gottes Acker, sein Bauwerk – nicht unseres.
Sehr schön, wie es Paulus hier in seinem ersten Brief an die Korinther ausdrückt. Hand in Hand an derselben Sache arbeiten. Wie damals, als die Juden mit Nehemia die Stadtmauer in 52 Tagen aufgebaut haben. Hand in Hand an derselben Sache. Sie nannten diese Mauer damals auch: Gottes Werk.
Ich zeige euch denselben Vers hier in einer anderen Übersetzung. Diese bringt es kurz und bündig auf den Punkt:
1. Korinther 3,9 (REB)
Denn Gottes Mitarbeiter sind wir; Gottes Ackerfeld, Gottes Bau seid ihr.
Gottes Mitarbeiter! Die Bauleute der Gemeinde sind Mitarbeiter Gottes. Und Paulus beschreibt dann, welche Aufgabe er selbst bei den Korinthern hatte.
1. Korinther 3,10 (NLB)
Aufgrund der besonderen Gnade, die Gott mir schenkte, habe ich als weiser Bauherr das Fundament gelegt. Nun bauen andere darauf auf. Doch wer auf diesem Fundament aufbaut, muss sorgsam vorgehen.
Paulus, der Bauherr? Der Bauherr und Eigentümer der Gemeinde ist doch Jesus, oder? Genau! Aber die Aufgabe des Paulus war, der Architekt und Baumeister zu sein. Es steht hier wirklich das griechische Wort ‘architekton’ - wörtlich: der Anfänger der Handwerker.
Das stimmt: Paulus war der Apostel, welcher die Gemeinde in Korinth gegründet hat. Es stimmt aber nicht nur für die Gemeinde in Korinth, sondern für die Gemeinde von Jesus überhaupt: indem Paulus 13 Briefe geschrieben hat, die alle inspiriert von Gottes Geist sind, und die alle in die Bibel als Gottes Wort aufgenommen worden sind, hat er ein gewaltiges architektonisches Werk gemacht. Er gibt in seinen Briefen den Bauplan der Gemeinde bekannt. So wie Mose vom Berg Sinai heruntergestiegen ist und den Bauplan für das Zeltheiligtum in der Wüste mitgebracht hat, so hat Gott durch Paulus den Bauplan für jede Kirche und Gemeinde mitgegeben.
Wir wollen uns darum für den Aufbau unserer Gemeinde an diesem architektonischen Meisterwerk orientieren! Die Bibel sagt uns sehr viel darüber, wie eine Gemeinde gebaut wird.
Wir fragen uns: wie können wir Gottesdienst feiern? Da gibt es viele Arten, wie man das tun kann. Es gibt aber ein paar Dinge, die uns der architektonische Bauplan über Gottesdienste sagt: versammelt euch, lobt Gott, hört auf sein Wort, reagiert darauf, gebt Zeugnis, betet, begegnet Jesus und einander, lasst euch vom Heiligen Geist befähigen und aussenden - in euren Alltag. Gottesdienst lädt ein: lerne Gott und seine Angebote kennen!
Wir fragen uns: wie können wir Hauskreise gestalten? Es gibt verschiedene Wege. Zum Glück gibt uns der architektonische Bauplan da gute Hilfen, an denen wir uns orientieren können: Wir erleben Beziehung, Wachstum und Schutz. Miteinander und füreinander. Stärken. Gott begegnen durch Bibel und Gebet. Konkret werden. Hauskreis lädt ein: finde Freiheit als Kind Gottes.
Wir fragen uns: wie kann eine Gemeinde geleitet werden? Auch hier gibt es verschiedene Modelle. Die Paulusbriefe beschreiben Älteste und Diakone als Leiter in der Gemeinde. Es steht auch vieles über die unterschiedlichen Gaben, welche wir alle haben - und es wird deutlich: jede Gabe wird eingesetzt zum Aufbau der Gemeinde:
1. Korinther 14,26 GN
Was folgt daraus für euch, Brüder und Schwestern? Wenn ihr zum Gottesdienst zusammenkommt, kann jeder und jede etwas dazu beitragen: ein Lied vorsingen oder eine Lehre vortragen oder eine Offenbarung weitergeben oder in unbekannten Sprachen reden oder die Deutung dazu geben. Aber alles muss dem Aufbau der Gemeinde dienen.
Fazit: Jesus baut die Gemeinde nicht allein. Er ist der Bauherr und Eigentümer. Es sind die Apostel und Propheten, wie Paulus oder Petrus, welche die Grundlage der Gemeinde legen. So haben wir ja gelesen, dass Jesus zu Petrus sagt: “Du bist Petrus, d.h. Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde aufbauen...” (Mt 16,18). Und von Paulus haben wir gelesen, dass er der Architekt der Korinthergemeinde ist. So sagt er es pauschal auch in Epheser 2,20: “Wir sind sein Haus, das auf dem Fundament der Apostel und Propheten erbaut ist mit Christus Jesus selbst als Eckstein.”
Aber wir alle sind Mitarbeiter in der Gemeinde. Hand in Hand an derselben Sache als Menschen, die zu Gott gehören.
Wir bauen mit Jesus seine Gemeinde!

2. Wir werden in die Gemeinde hineingebaut

Noch einmal ein Satz, den wir schon gesehen haben:
1. Korinther 3,9 (NLB)
Wir arbeiten Hand in Hand an derselben Sache als Menschen, die zu Gott gehören. Ihr seid Gottes Acker, sein Bauwerk – nicht unseres.
Ihr, die Gemeinde, seid Gottes Bauwerk. Wir sind also nicht nur Mitarbeiter, sondern wir sind selbst Teil dieses speziellen Bauwerks. Gemeindebau heisst zwei Dinge: ich baue mit und ich lasse mich hineinbauen.
Der Apostel Petrus hat es super gesagt:
1. Petrus 2,5 (NLB)
Und nun lasst euch von Gott als lebendige Steine in seinen geistlichen Tempel einbauen. Ihr sollt Gottes heilige Priester sein und ihm geistliche Opfer bringen, die er durch eure Gemeinschaft mit Jesus Christus annimmt!
Wir sind also lebendige Steine. Und die Gemeinde besteht aus lauter lebendigen Steinen. Ein Mauerstein hat 6 Seiten. Lasst uns kurz überlegen, was das heisst. Du bist ein lebendiger Stein. Und wenn du dich in die Gemeinde einbauen lässt, dann bedeutet das:
Du hast zwei Steine an deiner Seite: das heisst, du hast Brüder und Schwestern im Glauben, die dir zur Seite stehen. Da ist Freundschaft, Leben teilen, gemeinsame Freude und miteinander weinen. Gemeinde ist Familie und Partnerschaft. Niemand muss alleine bleiben. Und Gemeinde ist Ergänzung in der Vielfalt.
Du hast eine Seite nach unten und nach oben. Das heisst, du wirst getragen - und du trägst.
Galater 6,2 LU
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Du hast eine Seite nach innen und eine Seite nach aussen. Nach innen: die Berührung mit Gottes Geist. Schliesslich sind wir ja ein Tempel des Heiligen Geistes. Auf dieser “Innenseite” befähigt uns Gott, er beruft uns, er formt unser Herz, er entfacht unsere Liebe, er umhüllt uns mit seiner Gnade. Nach aussen: die Berührung mit der Welt. Schliesslich haben wir ja alle den Wunsch, in dieser Welt einen Unterschied zu machen - und aus Gottes Wort und aus Gottes Kraft zu leben. Was ist die kürzeste Zusammenfassung von “mach einen Unterschied in dieser Welt”? DIENE!
Jetzt haben wir gesehen: die weltweite Gemeinde aller Zeiten ist ein gewaltiges Bauwerk, ein architektonisches Meisterwerk. Und genauso ist jede örtliche Gemeinde ein Bauwerk Gottes. Das ehrt uns doch total. Wir sind Gott nicht egal! Er baut uns auf. Dieses menschliche Gebäude ist nicht fertig, aber es wird gebaut. Es ist “under construction” - mit allem, was das bedeutet.
Wir haben auch gesehen, wer da eigentlich baut. Jesus baut - aber er hat Bauleute eingesetzt. Die Apostel und Propheten am Anfang der Zeit, welche uns die Bibel mit dem architektonischen Bauplan der Gemeinde gaben. Die Gemeindegründer aller Zeiten. Und wir alle, die wir mit unseren Gaben die Gemeinde von Jesus mitbauen.
Und wir haben gesehen, dass wir selbst ja lebendige Steine sind, welche auf dem Fundament von Jesus in dieses Gebäude hineingebaut werden. Mit Geschwistern an der Seite. Getragen von andern. Und andere tragend. Mit einer wunderbaren Berührungsseite mit Gott. Und einer wunderbaren Berührungsseite mit unserer von Gott geliebten Welt.
Wir werden in die Gemeinde hineingebaut.
Epheser 2,19–22 NLB
Deshalb seid ihr nicht länger Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern ihr gehört zu den Gläubigen, zu Gottes Familie. Wir sind sein Haus, das auf dem Fundament der Apostel und Propheten erbaut ist mit Christus Jesus selbst als Eckstein. Dieser Eckstein fügt den ganzen Bau zu einem heiligen Tempel für den Herrn zusammen. Durch Christus, den Eckstein, werdet auch ihr eingefügt und zu einer Wohnung, in der Gott durch seinen Geist lebt.

Das sind wir! [Baustelle Gemeinde]

Mega - das sind wir! Das sind wir hier, unsere “Kirche zum Begegnen”. Das sind wir, die wir letzte Woche ein Gemeindeweekend erlebten und in der Woche danach gleich reihenweise zum Arzt oder ins Spital mussten. Das sind wir, die wir manchmal Mühe haben, etwas in der Bibel zu lesen und auch zu verstehen. Oder die wir Mühe haben mit anderen, die uns nicht verstehen. Das sind wir, die wir Vergebung haben, wieder umfallen, dann wieder aufstehen und mit Jesus weitergehen dürfen. Das sind wir, die wir gestern anpackten, um unsere Räume zu putzen, die wir mitarbeiten für Kinder, für Jugend, für Lobpreis, für Technik, für Gottesdienst überhaupt, für Hauskreise, für Leitung, für Kasse, für Cafeteria… Wir, die wir mit Lightstream Einsätze machen. Und wir, die wir die Liebe Gottes unseren Nachbarn und Nächsten weitergeben. Das sind wir. Eine Wohnung, in welcher Gott durch seinen Geist lebt.
Was für ein Privileg!
Gott lebt in einer Baustelle!
In der Baustelle Gemeinde!
Nun lasst mich abschliessen mit einer Biblestory, wozu Gemeinde gebaut wird.
Biblestory Apg 18,1-11: wie Paulus in Korinth die Gemeinde gründet
Paulus war auf seiner zweiten Missionsreise für einmal allein unterwegs. Auf der griechischen Halbinsel kam er von Athen aus nach Korinth.
Als erstes fand er Volksgenossen: ein jüdisches Flüchtlings-Ehepaar, das erst vor kurzem hierher gekommen war. Aquila und Priszilla. Paulus und diese beiden hatten denselben Beruf: Zeltmacher.
Zwei Mauersteine, Seite an Seite. Paulus suchte Weggefährten. Auch wenn sie noch nicht gläubig waren.
Er begann mit ihnen Zelte zu nähen. Jeden Sabbat ging er in die jüdische Synagoge von Korinth. Er nutzte die Gelegenheit und lehrte die Anwesenden Juden und Griechen auf überzeugende Weise.
Mauersteine übereinander: Paulus begann, mit seiner Gabe der Lehre andere zu tragen.
Etwas später kam sein Missionsteam nach, Silas und Timotheus, und nun schaltete Paulus ein paar Gänge höher. Er fokussierte sich voll auf die Verkündigung, dass Jesus der von den Juden erwartete Messias ist.
Mauersteine umdrehen: Silas und Timotheus kommen und stützen Paulus, tragen ihn und setzen ihn frei für seinen Auftrag. Hier wird auch deutlich: Paulus
Das gab auch Widerstand von den Juden. Paulus distanzierte sich von ihnen und ging zu den Nicht-Juden zu. Er konnte gleich ins Nachbarhaus zur Synagoge einziehen, zu Titius Justus, der auch Gott fürchtete. Aber sogar der Synagogenvorsteher Krispus und seine Leute glaubten an den Herrn.
Mauerstein Innenseite: Paulus stellt sicher, dass die Gemeinde an einem Ort entstehen kann, wo Glaube ist und wo die Herrlichkeit und Gegenwart Gottes erlebt wird.
Viele in Korinth liessen sich bald taufen. Paulus hatte auch eine Vision. Jesus begegnete ihm im Traum und sagte: “Hab keine Angst. Rede weiter, schweige nicht! Denn ich bin mit dir! Niemand wird dir schaden! Ich habe ein grosses Volk hier in dieser Stadt.”
Das ermutigte Paulus enorm und er blieb 1,5 Jahre in Korinth.
Mauerstein Aussenseite: die Gemeinde hat eine Wirkung in die Stadt hinein.
Baustelle Gemeinde.
Paulus baut keinen Gemeinde-Bombenbunker, wo sich die wenigen Geretteten vor der bösen Welt verstecken.
Er baut auch keine Gemeinde-Kaserne, um seine Jünger zu gehirngewäschten Reichs-Gottes-Kämpfern auszubilden.
Er baut kein Gemeinde-Spital, um all die Verletzten und Enttäuschen, all die Kranken und Schwachen aufzunehmen und zu pflegen.
Und er baut auch keine Klein-Korinth-Gemeinde, welche sich in kaum etwas von der Kultur in Korinth unterscheidet.
Er baut eine Gemeinde, die Tempel des Heiligen Geistes ist und die in dieser Welt und für diese Welt ist. Eine Gemeinde mit lebendigen Steinen, die Seite an Seite für das Werk von Jesus einstehen. Und wo einer des anderen Last trägt.

Fazit

Das ist Gemeinde. Das sind wir. Ein Kraft-Ort unseres Jesus in dieser Welt und für diese Welt. Denn Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und die Wahrheit erkennen (1 Tim 2,4). Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben (Joh 3,16).
Reflektion
Als was für ein Gebäude siehst du unsere Gemeinde vor allem? [Bunker, Kaserne, Spital, Klein-Luzern-Süd, Kraft-Ort, in und für unsere Welt]
Wo siehst du deinen Platz auf der Gemeinde-Baustelle?
Du als lebendiger Stein mit 6 Seiten: was spricht dich an?
Gebet.
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