Mit Sorgfalt Worte wählen

Die 10 Besten  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented   •  33:33
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Die Nummer 3 der zehn Besten fokussiert auf den Namen Gottes – und darauf, wie wir ihn auf unsere Lippen nehmen. Mit unsrem Reden drücken wir aus, was wir denken – und es hat Auswirkungen auf unser Handeln. Dieses Gebot lehrt uns, dass wir das nicht auf die leichte Schulter nehmen können. Und lässt uns darauf blicken, wie wohltuend und kraftvoll es ist, den Namen Gottes bewusst und voll zu nennen. www.feg-kriens.ch/predigt

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Berner sind Spezialisten für die Verkürzung von Namen. Markus wird Kusi oder Küsu. Andrea wird Andle oder Ändle. Hans-Peter wird Hämpu oder Hämel (je nach Region im Kanton Bern), Margrit wird Grittlä. Urs wird Ürsu - okay, ich geb’s zu, das ist keine Verkürzung, sondern eine Verschönerung. Und, ja, die Luzerner können das auch mit ihrem Seppi, Trudi, Wisu und Veri, Gaby, Walti und so weiter…
Nicht alle mögen es, wenn ihr Name anders ausgesprochen wird, als er offiziell lautet. Andere finden es angenehmer, wenn sie mit ihrem Übernamen angesprochen werden. Warum? Weil der Name mehr ist als eine Etikette. Der Name hat etwas mit unserer Person zu tun. Im Namen liegt unsere Identifikation, Person, Autorität und Würde. Darum ändert gerne mal jemand seinen Namen, wenn er nach einem verpfuschten Leben nun ein neues Leben in Würde anfangen möchte.
Und es macht etwas mit uns, wie unser Name ausgesprochen wird. Ob wertschätzend oder ins Lächerliche gezogen. Da können Schulkinder brutal sein. Aber nicht nur Kinder, auch Erwachsene. Wir können mit unseren Worten dem anderen sehr viel vermitteln - je nachdem, wie wir ihn ansprechen und ihn benennen.
Das ist unser Thema heute: mit Sorgfalt Worte wählen.

Gottes Namen auf die Lippen nehmen

Hey, denkst du nicht auch, Gott funktioniert hier ähnlich? Also, dass eine Rolle spielt, wie wir seinen Namen mit unseren Worten gebrauchen? Und dass er darauf reagiert, je nachdem wir seinen Namen brauchen?
Es geht um das dritte Gebot, den dritten der 10 BESTEN Werte:
Exodus 20,7 NLB
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen. Denn der HERR wird jeden bestrafen, der seinen Namen missbraucht.
Was heisst das? Gott nimmt es persönlich, wie wir seinen Namen gebrauchen. Ja, in Gottes Namen ist sein Charakter und sein Wesen zusammengefasst. Wenn wir im Vaterunser beten: “dein Name werde geheiligt”, dann erheben wir damit Gott-Vater in seiner ganzen Liebe und Würde. Wenn es heisst “der Name des HERRN ist eine Festung” (Sprüche 18,10), dann heisst das, dass wir bei Gott selbst den besten Schutz im Leben geniessen. [Vgl. Jes 30,27; Psalm 75,2]
In den ersten fünf Geboten heisst es fünf Mal: der HERR, dein Gott. HERR - das steht für die vier hebräischen Buchstaben JHWH, was sehr wahrscheinlich “Jahwe” ausgesprochen wird. Das bedeutet: der Seiende, der der war, ist und bleibt - und der hinein wirkt in unser Leben. Das ist der Name, mit welchem sich Gott damals dem Mose beim brennenden Dornbusch vorgestellt hat. Jahwe, der, der ist und handelt. [Vgl. 2 Mose 3,13-15]
Im ersten Gebot stellt sich Gott so vor: Ich bin der HERR, dein Gott, der Retter-Gott.
Im zweiten Gebot sagt Gott: Ich bin der HERR, dein Gott, der leidenschaftliche Gott.
Im vierten Gebot ist der “HERR, dein Gott” der Gott, der arbeitet und ruht. Der Sabbat-Gott.
Und im fünften Gebot verheisst der “HERR, dein Gott” ein langes Leben für die, welche ihre Eltern ehren. Der Gott des Lebens.
Und hier - genau in der Mitte dieser fünf ersten Gebote - sagt er einfach: mach das ja nicht, wirklich nicht, dass du meinen Namen missbrauchst. Also - wörtlich eigentlich: dass du Gottes Namen leer auf die Lippen nimmst. Mit leeren Worten, in Falschheit, in Wertlosigkeit oder Nutzlosigkeit.
Auf Flipchart darstellen: Retter-Gott / leidenschaftlicher Gott / NAME - JHWH - HERR / Sabbat-Gott / Gott des Lebens.
Hier sind zwei Geschichten, die zeigen, wie das gemeint sein könnte. Gottes Namen mit Würde und Autorität auf die Lippen nehmen - oder mit eben negativ mit Falschheit.
Die erste Geschichte ist die wunderschöne, aber spezielle Liebesgeschichte von Rut und Boas.
Biblestory Rut 3: das Versprechen in Gottes Namen einhalten
Rut war eine junge Witwe und eine Ausländerin in Israel. Sie war als Angehörige von Noomi hierher gekommen. Beide lebten hier in Armut. Aber, so sieht es das Gesetz in Israel vor, es gibt Möglichkeiten, Verwandte als sogenannte Löser zu gewinnen. Und einen solchen hatten sie bereits als grosszügigen Gönner erlebt.
Noomi schlägt also Rut vor: “Es ist Zeit, dass ich ein Zuhause für dich finde, damit für dich gesorgt ist. Geh zu Boas. Bade zuerst, parfümiere dich und zieh dein schönstes Kleid an. Dann geh, wenn es bereits dunkel ist, zur Tenne, wo Boas übernachtet. Schlüpfe an seinem Fussende unter seine Decke. Er sagt dir dann schon, was du weiter tun sollst.”
Das tut Rut genauso. Um Mitternacht schreckt Boas auf und sieht jemand bei seinen Füssen liegen. “Wer bist du?” “Ich bin deine Magd Rut. Du bist der Löser für meine Familie.”
Boas ist überwältigt: “Der HERR segne dich! Wow, du zeigst wirklich deine Liebe. Du könntest auch jungen Männern nachlaufen, aber nein. Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles tun, worum du mich bittest.”
Dann erklärt Boas der Rut, wie sowas abläuft und dass er total gewillt ist, seine Löser-Verantwortung wahrzunehmen - das heisst in diesem Fall auch, dass er bereit ist, Rut zu heiraten und ihr so eine Heimat zu geben. Boas sagt: “So wahr der HERR lebt, werde ich dich auslösen!”
Am Morgen beschenkte Boas Rut grosszügig mit Nahrung und machte sich sofort dran, alles Organisatorische anzupacken, um sein Versprechen einzuhalten.
Wir sehen: er nimmt den Namen des HERRN zweimal auf die Lippen. Die Formulierung, die Boas braucht, ist: “So wahr der HERR lebt”. Er knüpft ein Versprechen dran, das er einhält. Auch segnet er Rut im Namen des HERRN. Das ist ein Beispiel, wie jemand den Namen des HERRN nicht missbraucht, nicht leer einsetzt, sondern mit viel Gehalt, Liebe, Würde und Autorität.
Die zweite Geschichte zeigt, wie jemand ein leeres Versprechen gibt - und dabei ebenso Gottes Namen braucht. Es handelt von Saul und David, dem Urenkel von Rut.
Biblestory 1. Samuel 19,1-10 : ein leerer Schwur in Gottes Namen
Der junge David war ein erfolgreicher Truppenführer in König Sauls Armee. Auch war offensichtlich, dass Sauls Tochter Michal in David verliebt war. Saul bekam Angst vor David, wurde eifersüchtig und - für den Rest seines Lebens erklärte er David zu seinem Feind.
So kommt es soweit, dass Saul von seinen Dienern und seinem Sohn Jonathan verlangt, den David zu töten.
Jonathan aber war Davids bester Freund. Er warnt David. Dann spricht er mit seinem Vater Saul. Er sagt viel Gutes über ihn, spricht mit ihm über die Goliath-Geschichte und dass David dem Saul ja immer geholfen hat. Und so bittet er den König, sich nicht an David schuldig zu machen.
Saul hört auf seinen Sohn Jonathan und sagt: “So wahr der HERR lebt, David soll nicht getötet werden.”
Jonathan holt David aus seinem Versteck und alles ist wieder wie zuvor. Bis David wieder einen militärischen Erfolg verbuchen kann. Saul wird erneut extrem wütend - das ist echt dämonisch - und versucht David hinterhältig mit seinem Speer zu durchbohren. David kann fliehen…
Schau mal: die Worte sind genau dieselben wie die von Boas: “So wahr der HERR lebt”… Aber hier sind sie nur oberflächlich, ja, sogar leer und heuchlerisch. Das ist ein Beispiel dafür, wie jemand den Namen des HERRN missbraucht.

Unser Reden - zwischen Denken und Handeln

Was ist der Unterschied zwischen Boas und Saul? Die Worte sind dieselben, aber das Denken und Handeln ist komplett anders.
Jemand hat mal gesagt: “Wovon das Herz voll ist, davon fliesst der Mund über.” Ratet mal, wer dieser jemand war. Der weiseste und erfüllteste Mensch, der je gelebt hat. Jesus. Und er sagte auch:
Markus 7,15 NLB
Der Mensch wird nicht durch das unrein, was er isst; er wird unrein durch das, was er sagt und tut.«
Und weiter:
Markus 7,20 (NLB)
»Es sind seine Gedanken, die den Menschen verunreinigen.
Wow - dieses dritte Gebot ist eine grosse Hilfe für unsere Reinheit. Wenden wir den dreifachen Nutzen des Gesetztes an. Das heisst: das Gesetz ist ein Spiegel, ein Riegel und eine Regel. Dann hat das Auswirkungen auf unser Denken, Reden und Handeln zugleich.
Spiegel
Nehme ich den Namen Gottes leer auf meine Lippen?
Benutze ich meine Sätze, um Gott und Menschen zu zeigen, dass sie mir wertvoll sind - oder vermittle ich, dass sie mir egal sind - oder ich sie gar verachte?
Was zeigen meine Worte über mein Denken?
Wie wirken sich meine Worte auf mein Handeln aus?
Riegel
Hier ist eine Grenze, die ich nicht überschreiten will. Die wir nicht überschreiten dürfen:
Den Namen Gottes lächerlich machen.
Leere Versprechen machen und dabei noch auf Gott schwören.
Fluchen, Verwünschungen aussprechen - gegen andere oder gegen sich selber. Ich weiss nicht, welches Gebet häufiger gesprochen wird: das Vater unser oder der “Gott verdamm mich”-Fluch. Peinlich, ja beschämend, wenn wir realisieren, wie leicht so etwas über die Lippen kommt.
Heucheln - also Frommes vorgeben, aber es nicht wirklich leben. Wie Deborah Rosenkranz in ihrem Videoclip zum dritten Gebot auf www.die10besten.ch von sich erzählt. [Vgl. die schockierende Aussage von Jesus in Matthäus 7,21-23]
Regel
Es gibt mir eine Richtlinie, wie ich leben kann, um Gott und meinen Nächsten zu lieben: wenn ich sorgfältig mit meinen Worten umgehe. Ich schaue dann auch darauf, dass ich mein Denken mit guten Worten fülle - wie der Jonathan, der Gutes über seinen Freund David erzählt.
Regelmässig drei Dinge aufschreiben, wofür wir dankbar sind. Es hilft wirklich, das auch aufzuschreiben oder jemandem zu erzählen. Warum? Dann ist Dankbarkeit nicht nur ein Gedanke, sondern es ist in Worte gekleidet. Und solche Worte fliessen hinüber in wertschätzende Taten. Es prägt unser Verhalten.
Oder ich mache es mir zur Regel, das Vater unser zu beten - und so bewusst den Namen des Vaters zu ehren. Wenn ich das laut mache - und nicht nur in Gedanken, dann formt das mein Reden.
Ich lerne, mit Sorgfalt mit Worten umzugehen. Dabei orientiere ich mich an Jesus selber, der von sich sagte in Matthäus 5,17: “Versteht nicht falsch, warum ich gekommen bin. Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz oder die Schriften der Propheten abzuschaffen. Im Gegenteil, ich bin gekommen, um sie zu erfüllen.” Wie hat Jesus den Namen Gottes gebraucht? Mit grosser Liebe zu seinem himmlischen Vater. Und mit hoher Achtung und grossem Respekt. Ja, Jesus hat sich für den Namen seines Vaters mit Eifer eingesetzt und hat den Marktplatz im Jerusalemer Tempel entfernt. Mit Peitsche. Und er hat den Menschen den Namen des Vaters nahe gebracht, lieb gemacht, sie beten gelehrt. So will ich auch reden, wie Jesus geredet hat.

Stell dir vor!

Stell dir vor, was passiert, wenn viele Menschen sich an diesem 3. Gebot orientieren! Das ist ein Leben, das den Namen Gottes nicht missbraucht und also nicht unter Gottes Gericht lebt. Sondern ein Leben unter Gottes Segen, weil wir seinen Namen richtig brauchen.
Wir nehmen seinen Namen auf die Lippen, weil wir ihn lieben - in unseren Gedanken und in unseren Herzen. What a beautiful name it is, what a wonderful name, what a powerful name: the name of Jesus!
Wir nehmen seinen Namen auf die Lippen, weil wir meinen, was wir sagen. Wir brauchen ihn nicht als leeren Kraftausdruck, sondern im Wissen, dass in seinem Namen Autorität ist. Integrität bedeutet, dass unsere Worte mit unseren Überzeugungen übereinstimmen - und dass unsere Taten mit unseren Worten übereinstimmen.
Wir nehmen seinen Namen auf die Lippen, weil wir auch in seinem Namen handeln.
Im Namen von Jesus beten
Im Namen Gottes andere segnen
In seinem Namen Zeuge sein - sein Reich ausbreiten und das Evangelium weitergeben.
In seinem Namen Dienen
In seinem Namen eine Einheit bilden.

Reaktion: prüfe mich, Herr!

Psalm 139,23–24 (NLB)
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe, und führe mich den Weg zum ewigen Leben.
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