Kol 1,9-14: In Christus alles - nicht nur ein Bisschen

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Christus gibt uns Einsicht Christus gibt uns Aussicht (oder Ziel) Christus gibt uns alles

Notes
Transcript

Einleitung

Wir waren über den Jahreswechsel bei Freunden im Ruhrgebiet. Bei einem Spaziergang gingen wir an einem Taubenschlag vorbei. Unser Gastgeber sagte mir, dass dies ein ganz typisches Hobby im Ruhrgebiet ist: Man packt alle Tauben in einen Anhänger, fährt bis nach Polen und lässt sie frei. Keine Taube hat Weg oder Himmelsrichtung gesehen. Kein Navi hat das “Home” programmiert, aber trotzdem finden sie ihren Weg zurück. Die Verlustrate ist verschwindend gering.
Aber was passiert, wenn der Besitzer des Taubenschlags stirbt? Ich las von jemandem, der das beobachtet hat. Wochen später schafften die Erben die Tauben ab und rissen den Taubenschlag ab. Doch während dieser Zeit waren einige Tauben auf Orientierungsflügen unterwegs. Als sie nach tagelangen Flügen zu Hause ankamen, fanden sie ihren Taubenschlag nicht mehr. Herrenlos und heimatlos saßen sie tagelang auf dem Dach des Nachbarhauses.
Ich glaube, so ähnlich geht es vielen Menschen, denen die Mitte und Ausrichtung fehlt. Leer und ausgebrannt turnen sie auf dem Dach eines Lehrgebäudes herum, dass ihnen doch keine Heimat bietet.
Wir fahren heute fort mit dem zweiten Teil aus dem Kolosser-Brief. Dort lesen wir auch von vielen Menschen, die sich die Heimat verrückt haben lassen. Die sich an esoterischen Gnostikern ausgerichtet haben.
Die Irrlehre der Gnostiker lässt sich nicht leicht fassen. Viele Elemente gehen von biblischen Inhalten aus und verändern sie zum Selbstzweck. Alles wird vergeistlicht, Christus ist kein Mensch gewordener Gott mehr, sondern eine ferne Person.
Paulus dankt zunächst für die Kolosser, wie sich das damals gehörte. Er dankt für ihr Hören - Erkennen - Lernen - Anwenden. Das haben wir in den Kol 1,5-7 gelesen!
Aber weil Paulus gehört hat, dass die Kolosser ein gefährliches “Heimatverrückungsproblem” haben, “hört er nicht auf für sie zu beten”. Diesem Gebet wollen wir heute lauschen.
Kolosser 1,9–14 LU
9 Darum lassen auch wir von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, 10 dass ihr, des Herrn würdig, ihm ganz zu Gefallen lebt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes 11 und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Mit Freuden 12 sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. 13 Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, 14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Drei Punkte möchte ich mit euch betrachten:
Christus gibt uns Einsicht
Christus gibt uns Aussicht (oder Ziel)
Christus gibt uns alles
Die Überschrift der Predigt lautet: “In Christus haben wir alles nicht nur ein Bisschen.”
Wie komme ich darauf? Wenn man ein ganzes Bibelbuch studiert, dann ist es sinnvoll nach Schlüsselwörtern zu suchen. Wörter, die den Kern des Buches bilden und deshalb häufig vorkommen.
Ein Schlüsselwort ist das unscheinbare “alles”. In verschiedenen Übersetzungen kommt es 43 Mal im Kolosser-Brief vor. Bezogen auf die übersichtliche Länge ist der Kolosser-Brief das neutestamentliche Buch, in dem “alles” am häufigsten vorkommt. Kolosser 1 bildet da wiederum die Spitze.
Deshalb: “In Christus haben wir alles nicht nur ein bisschen.”

1. Christus gibt uns Einsicht (Kol 1,9)

Kolosser 1,9 LU
Darum lassen auch wir von dem Tag an, an dem wir’s gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht,
Gottes Willen erkennen ist das wichtigste Gebetsanliegen
Paulus hört, das die Kolosser ein Problem haben. Und deshalb “hört er nicht auf” für die Christen dort zu beten - obwohl er sie persönlich gar nicht kennt. Was ein Vorbild!
Wieviele Menschen sind uns viel näher als (nicht falsch verstanden!) “irgendwelche” Christen, die in ihren Ländern verfolgt werden?
Wieviel beten wir für diese Menschen, die uns näher sind? Unsere Familie? Unsere engsten Freunde? Oder den Menschen, der uns am nächsten ist? Für mich?
Noch wichtiger: Was beten wir eigentlich?
Wenn wir glauben - und das tun wir! -, dass unsere Gebete nicht nur zur Zimmerdecke gehen, dann stelle dir doch einmal vor, Gott würde mit dir deine Gebete aus 2021 durchgehen. Bei dem einen ist das vielleicht eine Broschüre, beim zweiten ein Taschenbuch, beim Dritten ein mehrbändiges Werk. Aber was steht drinnen?
Wir beten allgemein
um Bewahrung auf Reisen oder in besonderen Drucksituationen?
um Gesundheit oder
ganz allgemein um Gottes Segen.
Was betet Paulus, wenn er jeden Tag für die Kolosser vor Gott eintritt?
Gottes Willen GANZ erkennen kann nur Gott schenken!
Das erste: Er betet um Erkenntnis. Nicht ein bisschen, sondern er möchte, dass die Kolosser - und wir! -
Kolosser 1,9 (LU)
9erfüllt werden mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht,
Verstehen, was der andere will. Das ist oft ein Problem.
Sicher auch ein ausgesprochenes Männerproblem: Wie soll ich verstehen, was meine Frau von mir will, wenn sie es mir nicht sagt?
Vielleicht ist da auch geistlich mehr dran, als wir wahr haben wollen: Frauen haben da eine Antenne, die uns Männern oft fehlt.
Wir verstehen die Lehre, aber doch bleibt eine Leere, weil das Eigentliche, der Kern, an uns vorbei geht!
Paulus bittet, dass wir seinen Willen erkennen mögen - nicht unsere Interpretation seines Willens.
Paulus bittet, dass Christus unsere Leere ausfüllt und voll macht.
Paulus bittet den, der “die Fülle” ist. Wenn der nicht großzügig geben kann, wer dann???
Diese Erkenntnis kann nur Gott geben.
Gotteserkenntnis rüstet aus für das Werk im Reich Gottes
Paulus spielt hier vielleicht an 2Mo 31,3 an, den dort klingt unser Kol 1,9 ganz ähnlich:
Exodus 31,3 LU
3 und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit allerlei Fertigkeiten,
Die Rede ist von Bezalel, der die kunstvollen Arbeiten rund um die geplante Stiftshütte ausführen soll.
Ist das noch unser Anliegen im Gebet?
Gottes Willen mehr zu erkennen?
Für unser Leben ?
Haben wir diesen Wunsch, Gott und seinen Willen mehr zu erkennen auch für unser Gemeindeleben? Oder wollen wir uns von Liedern und Predigten nur berieseln lassen?
Der Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis
Die Gnostiker waren Helden der Erkenntnis. Ihre Lehre geht auf das Wort “Gnosis” zurück. Gnosis heisst “Wissen”. Es kommt 11x im Kolosser-Brief vor.
Wissen alleine ist
eine Gabe Gottes (1Kor 12,8).
Wissen sind Fakten, die ich weiter gebe.
So wie ein Tychikus den Kolossern erzählen kann, wie es Paulus im Einzelnen geht.
Diese Bedeutung kommt 6x im Kolosserbrief vor (Kol 1,27; 2,3; 4,7.8.9.16)
Epignosis ist mehr.
Epignosis heisst Erkenntnis
- und das ist mehr als Wissen.
Das kommt 5x vor (Kol 1,6.9.10;2,2;3,10).
Erkennen bedeutet, eine persönliche Bekanntschaft machen - und das erfordert eine Reaktion.
“Ich kenne die Person xy” ist eines. Aber wenn sie mir auf der Strasse entgegen kommt und ich sie erkenne, erfordert das von mir eine Reaktion.
Oder: Adam erkannte Eva (1Mo 4,1). Aus der Reaktion entstanden Kain und Abel.
Wissen kann ich aufhäufen, in Bücherregalen stapeln, diplomieren lassen, weitergeben.
Erkenntnis verändert mich.
Dummerweise werden im Deutschen beide Begriffe mit Erkenntnis übersetzt.
Im Mittelpunkt seines Gebets steht, dass Gott ihnen Erkenntnis gibt, Wissen, das ihr Wesen verändert.
Und uns?
Jakobus benutzt das Bild von einem Blick in den Spiegel (Jak 1,23). Ich schaue in den Spiegel, sehe “Handlungsbedarf”, aber wende mich ab und tue nichts. Das ist der Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis!
Ich weiß, ich muss zum Friseur, aber ich gehe nicht. (Ich rede mir selber zu Gericht, wie so oft in meinen Predigten!)
Wenn sich dein Glaube nur auf der Wissensebene breit macht, handelst du genauso wie der “Jemand” bei Jakobus und die Gnostiker in Kolossäe!
Und das ist genau der zweite Punkte aus Paulus’ Gebet:

2. Christus gibt uns Aussicht oder Ziel (Kol 1,10)

Paulus betet, dass Lehre kein Selbstzweck ist, sondern dass der Herr unsere Leere ausfüllt, damit sie sich auswirkt.
Gott möchte, dass wir seinen Willen erkennen. Was ist sein Wille? dass wir uns in sein Bild verändern lassen.
Wenn du nach langen Jahren einen Bekannten auf der Straße triffst und der andere zu dir nach 15 min Gespräch sagt: “Mensch, du hast dich ja gar nicht verändert!”, dann solltest du als Christ eigentlich blass werden.
Kann das sein, dass du nach Jahren des Glaubens so ganz unverändert bist?
Paulus betet,
dass wir von seinem Willen ausgefüllt sind,
dass CHRISTUS unsere Leere füllt.
Und: In Christus haben wir alles nicht nur ein bisschen.
Lest in eurer Bibel die Verse 10-12 mit und achtet darauf, was Paulus für die Kolosser bittet:
Unterstrichenes betonen
Jetzt achtet mal darauf, in welchem Umfang
Danach: noch mal lesen “ganz” betonen
Kolosser 1,10–12 (LU)
10 dass ihr, -1- des Herrn würdig, -2- ihm ganz zu Gefallen lebt und -3- Frucht bringt in jedem guten Werk und -4- wachst in der Erkenntnis Gottes
11 und -5- gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu -6- aller Geduld und -7- Langmut.
Lasst uns das mal schnell durchgehen:

1. des Herrn würdig

Lebe ich ihm würdig?
Prinz George, der Ich-weiß-nicht-wann-er lebte, musste sich als kleiner Junge eines Morgens wieder auf einen öffentlichen Auftritt vorbereiten. Seine Mutter half ihm beim Anziehen und sagte “George, vergiss nicht, wer du bist!”
Wir sind Kinder Gottes, völlig unverdient- vergessen wir das nicht!
Repräsentanten Gottes.
Wir sollen die Influencer für die Welt sein!
wir sollen des Herrn würdig leben

2. ihm GANZ zum Gefallen wandeln oder leben

Was heißt dieses fromme Wort “wandeln”? Gehen!
Ihm “würdig wandeln”, dass erinnert mich an das Paradies: Gott ging in der Kühle des Abends zu seinen Menschen ins Paradies (1Mo 3,8).
Würdig wandeln heisst mit Gott gehen - sich nicht verstecken müssen. Ist es mein Ziel, immer an seiner Seite zu gehen?
So zu leben, dass es IHM gefällt.… und zwar GANZ!!! Ist das überhaupt möglich? Immerhin: Paulus bittet darum für die Kolosser.
Ist das überhaupt mein Anliegen? Bete ich dafür, mein Leben so zu führen, dass es Gott gefällt? Nicht nur, wenn es um eine wichtige Entscheidung geht, bei der ich den “Willen Gottes” suche, sondern jeden Tag?

3. Frucht bringen

“In JEDEM guten Werk Frucht bringen”.
Wenn ich seinen Willen suche, erbete, dann erkenne, ernst nehme, umsetze in Abhängigkeit von Christus, dann bringe ich Frucht.
Nicht jedes gute Werk, das ich tue ist Frucht für den Herrn! Vieles tun wir aus falschen Motiven!
Beten wir dafür, dass sich das ändert!

4. wachsen in der Erkenntnis Gottes

Ein stagnierendes Leben, ohne den Wunsch Christus noch mehr kennen zu lernen, ist ein Leben das zurück geht.
Wie kann ich ihn mehr erkennen? Im Moment in erster Linie durch die Bibel! Ist mir das ein Anliegen, jeden Tag SELBER in meine Bibel zu schauen, um IHN besser kennen zu lernen?
Aber achten wir darauf, kein leeres Wissen anzuhäufen (siehe Taubenschlag), sondern verändernde Erkenntnis Gottes!
Eine echte, bleibende Heimat in Christus. Wandeln an seiner Seite.
Ist meine Sicht von Gott groß genug?
Im Hauskreis reden wir gerade über Markus. Wieviel haben die Jünger mit Jesus erlebt? Er hat
- Lebensstürme gestillt,
- Wunden geheilt,
- von Sünden befreit und das sichtbar gemacht.
Dann läuft er auf dem Wasser an ihnen vorbei und sie glauben es einfach nicht.
Wieviel hast du schon von ihm erkannt? Mit ihm erlebt?
Aber wieviel hat diese Erfahrung aus der Vergangenheit dir für deine vielleicht schwierige Gegenwart Kraft, Mut und Zuversicht gegeben, weil du erkannt hast: Genau dieser Gott ist auch jetzt da!?
Beten wir darum, dass wir ihn mehr erkennen (vgl. nächste Predigt zu Kol 1,15ff!)

5. gestärkt werden mit aller Kraft

Nicht mit ein bisschen, sondern mit ALLER Kraft.
Eine Aufforderung im Passiv: “Gestärkt werden”, d.h. zulassen, dass der Herr der Motor in deinem Leben ist.
Wie? durch seine herrliche Macht - nicht unsere eigene!

6+7. Geduld und Langmut

mit ALLER Geduld, d.h. Ausdauer beweisen, trotz der Umstände.
mit ALLER Langmut, d.h. im Umgang mit schwierigen Menschen. Und schwierig sind zum Glück immer nur die anderen.

Zusammenfassung Punkt 2: Christus gibt uns Aussicht und Ziel

Paulus betet, dass unsere Erkenntnis und Einsicht - Ergebnis des Gebets unter Punkt 1 - unser Leben ganzheitlich verändern.
Christus will uns GANZ, nicht nur ein bisschen. Dein ganzer Tag: Durchtränkt mit dem Willen Gottes. Nicht nur der Sonntag.
Schaut noch mal in eure Broschüre, Taschenbuch oder das mehrbändige Werk der Gebete aus 2021:
Sind das auch unsere Gebetsanliegen für die Menschen, die uns so auf dem Herzen liegen wie die Kolosser bei Paulus?
Ist das dein Gebet für dich selbst, deinen Ehepartner, deine Kinder?

3. Christus gibt uns alles (Kol 1,12-14)

a. Was uns Christus alles gegeben hat

Kolosser 1,12–14 (LU)
Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Paulus ermuntert uns, Gott zu danken, weil er uns tüchtig macht. Das Wort steht für qualifizieren, fähig und bereit machen.
Wofür können wir Gott mit Freuden danken?
Christus macht uns stark (Kol 1,11)
er befähigt und qualifiziert uns zum Erbe. (Kol 1,12)
er rettet uns aus der Macht der Finsternis. (Kol 1,13)
Jesus macht uns verrückt. Präziser: Er verrückt und versetzt uns aus dem Herrschaftsbereich der Finsternis in den Herrschaftsbereich (Reich!) seines Sohnes (Kol 1,13)
in ihm haben wir die Erlösung, nämlich die Vergebung der Sünden (Kol 1,14)
Alles haben wir in ihm. - Hier taucht der “In-Christus-Gedanke” das erste Mal auf. Es wird uns auch im Christushymnus, Kol 1,15-20 noch ein paar Mal begegnen. Dann nämlich, wenn Paulus den Satz endlich mal zu Ende bringt :-).
Christus gibt uns alles. Oder besser noch: In Christus haben wir bereits alles.
Aus aktuellem Anlass packt mich aus dieser Aufzählung das Bild des Erbes am meisten.
Daniela ist Einzelkind. Ihre Eltern haben ein Testament aufgesetzt und darin verfügt, dass sie alles erbt. Da kann Daniela herzlich wenig für:
- Sie hat sich nicht geboren
- schon gar nicht als Kind dieser Eltern.
Sie wurde geboren.
Sie hat auch nicht das Testament geschrieben. Das haben ihre Eltern gemacht - ohne sie zu fragen
- und darin über ihr Eigentum verfügt.
Wir haben daraus gelernt, dass es sinnvoll ist, sich rechtzeitig Gedanken über Fragen wie Testament, Patientenverfügung usw. zu machen. Vielleicht relativiert diese Beschäftigung mit dem eigenen Tod auch den Wert deines Besitzes.
Zurück zu unserem Text: Der Vater (!) hat uns
Kolosser 1,12 (REB)
12 fähig gemacht (hat) zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht;
Er hat uns dazu berufen, dass wir als Heilige im Licht (be)stehen können. Er hat “das Testament geschrieben”.

b. Unser Dank ist die einzige Antwort

Wir haben jetzt viel über das Gebet um Erkenntnis, Veränderung in unserem Leben und den Urheber des ganzen - Gott - gelesen. Alles das sollte uns nicht kalt lassen!
Isaak Newton, der große Naturforscher, hat einmal gesagt: “Wir müssen das Evangelium nicht lesen, wie der Advokat ein Testament liest, sondern so, wie der rechtmäßige Erbe es liest.”
Das leuchtet ein.
Der Notar liest das Testament mit prüfenden Augen, aber ohne Herz. Er nimmt jeden Satz, jeden Buchstaben unter die Lupe und untersucht,
was denn eigentlich dasteht,
und was nicht dasteht,
und ob man es gelten lassen,
und wie man es etwa auffassen kann.
Der Erbe liest es ganz anders:
mit Schmerzen über den Tod des Erblassers und
sagt sich bei jedem Satz: “Das gehört jetzt mir!” -
Und denkt sich manchmal: “Hätte ich das doch mal früher bekommen.”
Gott gibt uns das Erbe - jetzt! - Und deshalb dürfen wir “mit Freuden Dank sagen”!
Bei jedem Erbstück, dass wir in den Händen halten, denken wir an den Erblasser.
Die alte Pendeluhr, die in meinem Arbeitszimmer hängt.
Der Globus mit dem Zylinder oben drauf.
Die viel zu teuer restaurierte Spieluhr mit “Stille Nacht”.
Jedes Stück erinnert an den Er-blasser.
Das sollten wir auch tun - und Gott mit Freuden Dank sagen!
Damit wir Erbe werden konnten, musste Jesus sein Leben lassen. Und heute haben wir so viele Dinge gesehen, die uns an den erinnern, der uns das bedingungslos geschenkt hat.

4. Zusammenfassung

Ich möchte euch heute ermutigen:

a. Betet um Erkenntnis seines Willens.

Zugegeben: Irgendwo muss sie her kommen, also schlagt auch eure Bibel auf. Jeden Tag. Betet um dieses Anliegen auch für die Menschen, die euch wichtig sind!
Verändernde Erkenntnis - nicht blosses Wissen ist das Stichwort!
Betet, dass ihr nicht wie die Tauben auf einem leeren Lehrgebäude sitzt, sondern tiefe, echte Heimat bei Jesus findet!
Betet, dass Jesus eure Leere ganz voll macht!

b. Lasst euch von Gott verändern! Ganz!

Wir sehen: Sein Anspruch ist groß! Aber seine Berufung ist genauso groß. Wir wollen würdig an seiner Seite gehen. Influencer werden. Und nicht bei der nächsten Begegnung hören müssen “Du hast dich gar nicht verändert!”

c. Danken wir Gott.

Alle Berufung, alle Veränderung geht von ihm aus! Das neue Testament ist ganz persönlich für dich! Jesus starb dafür!
Freue dich darüber, was er dir geschenkt hat und danke ihm!
Vielleicht passt der Kolosserbrief gut in die Pandemie: Ruhe finden bei Gott, ihn mehr erkennen, sein Wort erkennen, sich nicht selber ablenken, wo eigentlich viel mehr Gelegenheit zur Ruhe ist. Ich wünsche uns das allen!
Amen.
Frage: Wie würdest du einem Neuling im Glauben erklären, was Gottes Willen in deinem Leben bedeutet?
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