Von Jesus angenommen

Jahreslosung  •  Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 23 views
Notes
Transcript
Handout

Einleitung

Das ist eine gute Nachricht, die in der Jahreslosung 2022 steht. Es ist eine Einladung mit Eintrittsgarantie.
Jesus Christus spricht: “Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!” (Joh 6,37)
Einladungen mit Eintrittsgarantie haben wir sonst nicht immer. Ich denke an das Mittagessen im Restaurant. Jemand hatte seine ID vergessen. Zertifikat dabei, ID nicht. Diese Person wurde abgewiesen. Ich denke an die Flüchtlinge an der Grenze von Belarus nach Polen. Noch immer warten hunderte auf Einlass in das EU-Land. Aber es gibt keine Eintrittsgarantie. Ich vermute, wir alle haben auch persönlich erlebt, dass wir irgendwo abgewiesen wurden. Vielleicht als jemand die Freundschaft nicht erwidert hat. Als die Bewerbung zurückgeschickt worden ist. Was auch immer. Und nicht immer gehen wir mit Abweisung so locker um.
Aber Jesus gibt eine Einladung mit Eintrittsgarantie. Ganz sicher, sagt er hier, ganz sicher werde ich die, welche kommen, nicht abweisen.
Hmmm… wie meint er das? Ist Jesus also offen für alle - egal, was sie glauben und egal, wie sie sich verhalten?
Mir fallen da augenblicklich Geschichten ein, die zeigen, dass Jesus schon auch seine Kriterien hat, wen er nicht abweist und wen eben doch. Da war ein blinder Bettler - die Leute haben ihn abgewiesen, aber Jesus wollte ihn unbedingt sehen (Lk 18,39-40). Da brachten Eltern ihre quengelnden Kinder zu Jesus - die Jünger haben sie abgewiesen, aber Jesus wollte sie unbedingt knuddeln und segnen (Mk 10,13-14). Aber: da war auch jene ausländische Frau, die Jesus die Ohren voll jammerte wegen ihrem kranken Kind - Jesus wies sie ab, weil sie nicht Jüdin war; bis er ihren Glauben erkannte, dann half er ihr doch (Mk 7,26-29). Tja, und Jesus erzählte ein Gleichnis, in welchem fünf Brautbegleiterinnen an einer Hochzeit abgewiesen wurden, weil sie zu spät kamen. “Ich kenne euch nicht”, war das Statement des Bräutigams, der sie abwies. (Mt 25,11-12). Auch in der Bergpredigt malt Jesus eine Szene am Tag der Entscheidung vor unsere Augen: Tüchtige Leute werden zu Jesus kommen und um Einlass bitten. Er selbst, Jesus, wird sie abweisen und sagen: “Ich habe euch nie gekannt,. Fort mit euch. Ihr lebt nicht nach Gottes Gebot.” (Mt 7,23).
Jesus hat Kriterien, für wen er seine Einladung mit Eintrittsgarantie ausstellt. Lasst uns genau hinschauen. Stehen in der Jahreslosung irgendwelche Kriterien?
Johannes 6,37 NLB
Alle aber, die der Vater mir gegeben hat, werden zu mir kommen, und ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstoßen.
Kriterium 1: sie kommen zu Jesus
Kriterium 2: sie kommen, weil sie Jesus vom Vater “gegeben” sind.
Kommen - das macht Sinn. Das passt zu den Kindern. Das passt zum blinden Bettler. Passt das zu dir und mir? Bist du jemand, der zu Jesus kommt? Der Jesus aufsucht, um von ihm Hilfe zu bekommen? Der sich sehnt nach dem Segen, den Jesus verschenken will?
Vom Vater gegeben - wie um alles in der Welt will Jesus das herausfinden? Bei der ausländischen Frau erkannte er es an ihrem Glauben. Passt das zu dir und mir? Ist da dieses feste Rechnen damit, dass nur Jesus - wenn überhaupt jemand - die richtige Adresse ist?
Und dann gilt dieses “Ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstossen”… Kein “Ich kenne euch nicht”, sondern ein “Sei willkommen, mein Freund, meine Freundin!”

1. Satt werden bei Jesus (Joh 6,1-15)

Die Jahreslosung steht in Johannes 6. Und es macht Sinn, zu erfahren, wann und zu wem Jesus diese Einladung mit Eintrittsgarantie ausgesprochen hat.
Jesus war gerade mit seinen Jüngern auf der Ostseite des Sees Genezareth ein Stück den Berg hinauf gegangen. Eine grosse Menschenmenge war ihnen gefolgt. Und Jesus sah sofort das Problem: “Wo kaufen wir für all diese Leute Brot?” fragte er seinen Jünger Philippus.
Ein anderer Jünger, Andreas, hatte einen Jungen gefunden, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische bei sich hatte. Daraus machte Jesus ein Essen, das für alle Leute reichte. Ja , dass sogar 12 Körbe voll Reste übrig blieben.
Fasziniert von dem Wunder wollten die Menschen Jesus zum König machen. Jesus zog sich aber zurück.
Spannend, diese bekannte Geschichte, die “Speisung der 5000” genannt wird, mal unter dem Thema “abweisen” oder “nicht abweisen” anzuschauen, gell? Jesus wies die Menschen nicht ab, als sie kamen. Er sättigte sie. Aber er wies sie ab, als sie begannen, ihn, den Wundertäter, für ihre Zwecke einzuspannen.
Das finde ich eine gute Frage, die ich mir persönlich immer wieder mal stellen möchte: Was will ich von Jesus wirklich? Dass er sein Wunder an mir tut, wie er es will? Oder dass ich seine Wunderkraft für meine Zwecke brauche?
Die Geschichte geht aber weiter:

2. Angstfrei bei Jesus (Joh 6,16-25)

Es war Abend geworden. Jesus war noch nicht zu den Jüngern zurückgekehrt. Also stiegen sie in ihr Boot und fuhren auf die Westseite des Sees, nach Hause, nach Kapernaum.
Auf dieser nächtlichen Fahrt geschah es: ein Sturm überraschte sie. Mitten im Sturm sahen sie, wie Jesus auf dem Wasser gehend zu ihnen kam - und ihnen zurief: “Ich bin es! Habt keine Angst!”
Kaum ins Boot gestiegen, kamen sie bereits am Ufer an.
Und am nächsten Tag suchten die Leute nach Jesus. Zuerst auf der Ostseite, denn dort hatten sie ihn zuletzt gesehen. Schliesslich fanden sie ihn aber in Kapernaum, in der Synagoge. Und fragten: “Rabbi, Meister. Wie bist du hierher gekommen? “
Ja, Jesus ist nicht verfügbar. Seine Wunder sind nicht mit bestimmten Tricks und vorformulierten Gebeten abrufbar.
Aber Jesus ist da, wenn wir ihn brauchen. Mitten im Sturm taucht er auf. "Habt keine Angst! Ich bin es!”
Diese Ermutigung will ich uns ins 2022 mitgeben. Manchmal scheint mir Jesus weit weg zu sein. Ich kämpfe im Sturm des Lebens gegen die Wellen - und vor allem gegen die Angst. Aber ganz gross steht da - und es spricht mir ins Herz: ICH BIN ES! HABT KEINE ANGST!

3. Drei Fragen an Jesus

Was jetzt beschrieben wird - in Johannes 6 - ist das Gespräch zwischen Jesus und den Menschen, die ihn hier in der Synagoge von Kapernaum endlich gefunden haben. Die Leute richten drei Fragen an Jesus. Und Jesus gibt ausführlich Antwort.
Wie wäre es, wenn wir diese 3 Fragen an Jesus für 2022 auch stellen? Anstatt sich selbst Fragen zu stellen - einfach mal Fragen an Jesus stellen? Anstatt sich für 2022 etwas vornehmen und einen Vorsatz fassen - einfach Jesus fragen, was er vorhat?
Hier sind die drei Fragen.
Meister, wie bist du hierher gekommen? (Joh 6,25)
Was sollen wir nach dem Willen Gottes tun? (Joh 6,28)
Was wirst du für uns tun? (Joh 6,30)

1. Meister, wie bist du hierher gekommen? (Joh 6,25-27)

Jesus überrascht uns. Er ist oft dort, wo wir ihn nicht erwarten. Mitten im Sturm oder auf der anderen Seeseite. Jesus ist dort, wenn der Wirt dich bittet, das Restaurant zu verlassen. Und dort, wo Flüchtlinge an der Grenze warten. Jesus ist da, wenn du eine besondere Nachricht im Briefkasten entdeckst. Und er ist dort, wo du meinst, er ist dir entwischt - weil er deine Gebete nicht so erhört hat, wie du es dir vorgestellt hast.
Eine gute Frage an Jesus: Wie bist du hierhergekommen?
Jesus beantwortet die Frage der Leute nicht direkt, sondern indem er mit ihnen über die wahren Motive vom persönlichen Sorgen und Wohlbefinden redet:
Johannes 6,26–27 NLB
Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Ihr wollt bei mir sein, weil ich euch satt gemacht habe, und nicht weil ihr das Wunder gesehen habt. Ihr solltet euch um vergängliche Dinge wie Nahrung nicht solche Sorgen machen. Sucht stattdessen, was euch in das ewige Leben führt, das der Menschensohn euch schenken kann. Denn dazu hat Gott, der Vater, ihn gesandt.«
Jesus sagt: lasst das bleiben, dass ihr einfach dafür schaut, euren Bauch zu füllen. Ihr wollt ja nur ein Zeichen und Wunder, um euch selbst zu befriedigen. Es geht euch mehr um eure Existenz und euer Wohlbefinden, als dass es euch darum geht, worauf mein Wunder hindeutet!
Die Speisung der 5000 ist ein Zeichen. Ein Wegweiser. Es deutet darauf hin, dass es eine Nahrung gibt, die unvergänglich ist. Es gibt ein ewiges Leben - und das ist wichtiger, als dass ihr jetzt genug zu essen habt. Setzt euch also für eine Ernährung ein, die ewiges Leben bewirkt. Das ist das Werk, das Gott von euch will!
Zweite Frage:

2. Was sollen wir denn nach dem Willen Gottes tun? (Joh 6,28-29)

Anders gefragt:
Jesus, sag du uns doch: wofür lohnt es sich, dass wir uns einzusetzen? So dass es etwas für die Ewigkeit bringt?
Die Antwort von Jesus ist simpel. Zu simpel. Das, was wirklich dem Willen Gottes entspricht, ist: glaubt an den, welchen Gott gesandt hat!
Johannes 6,29 NLB
Jesus erklärte: »Dies ist der Wille Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.«
Wirklich einfach. Das hat der blinde Bettler getan. Das haben die Eltern getan, welche die Kinder zu Jesus brachten. Das war auch das, was die ausländische Frau gemacht hat, die Jesus zuerst sogar abgewiesen hat.
Glaub einfach.
Sagt dir Jesus. Sagt mir Jesus.
Glaub. Glaub an den von Gott Gesandten.
Nicht: handle einfach. Nicht: sei mutig. Nicht: wag etwas. Nicht: behaupte dich. Nicht: träume gross. Nicht: nimm dir vor, mit Rauchen aufzuhören. Nicht: hab dich besser im Griff. Nicht: konsumiere weniger Medien.
Sondern einfach: das ist Gottes Wille, das ist das Werk Gottes, dass du an Jesus glaubst.
Um an jemanden zu glauben, muss man ihm vertrauen können. Man vertraut jemandem,
der zuverlässig ist
und der die Macht hat, zu tun, was er will
Offenbar genügt den Leuten das Wunder mit der Brot- und Fischvermehrung nicht. Und auch das Wunder, wie Jesus ohne Boot über den See gekommen ist, bleibt ihnen zu schwammig. Sie wollen einen echten Vertrauensbeweis sehen. Die nächste Frage ist also:

3. Was wirst du für uns tun? (Joh 6,30-40)

Ist diese Frage nicht respektlos? Oder kurzsichtig? Hey, nur vor einem Tag war diese Brotvermehrungsgeschichte. Und dann das Wunder, wie Jesus ohne Boot über den See nach Kapernaum gekommen ist.
Nein, das ist eine gute Frage! Wir sagen dann nicht einfach: Jesus, ich hätte da eine Idee, was du tun könntest? Ich hätte zum Beispiel gerne bessere Laune. Oder die Kraft, um mich besser im Griff zu haben. Ich hätte gerne mein Beziehungsproblem gelöst. Oder eine bessere Arbeitsstelle…
Es ist eine gute Frage, Jesus zu fragen, was er wirkt. Etwa so:
Jesus, was wirkst du? Was ist dein Werk, das du im Willen Gottes tust?
Jesus beantwortet die Frage, indem er erklärt, wer er ist, was er tut und warum er es tut.
Wer Jesus ist: das Brot des Lebens
Johannes 6,35–36 NLB
Jesus erwiderte: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. Doch ihr habt nicht an mich geglaubt, obwohl ihr mich gesehen habt.
Aha… das ist das Zeichen, der Wegweiser im Wunder der Brotvermehrung! Das ist der Sinn vom “Werk Gottes”, sich um eine Nahrung zu bemühen, welche nicht vergänglich ist. Jesus ist unser Brot. Nicht nur gibt er das Brot, er ist das Brot.
Schon gefrühstückt, heute?
Was Jesus tut: uns annehmen und für ewig beleben
Johannes 6,37–40 (NLB)
37. Alle aber, die der Vater mir gegeben hat, werden zu mir kommen, und ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstoßen.
40. Denn mein Vater will, dass alle, die seinen Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben – und dass ich sie am letzten Tag auferwecke.«
Oh… jetzt sind wir beim Jahresvers angelangt. Das ist es, was Jesus tun will, tun kann, tun wird. Frag ihn: Jesus, was wirst du tun? Und er sagt: komm, und ich werde dich nicht hinausstossen. Nein, ganz sicher nicht. Sogar auf ewig werde ich dich bewahren. Und wenn du hier auch sterben wirst, so will ich dich dann, wenn alles zu Ende geht, mit neuem Leben beschenken. Ich werde dich auferwecken. Ich habe Hoffnung für dich. Jetzt und für immer!
Warum Jesus das tut: weil es Gottes Wille ist
Johannes 6,37–40 (NLB)
38 Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, um den Willen Gottes zu tun, der mich gesandt hat, und nicht, um zu tun, was ich selbst will.
39 Und es ist der Wille Gottes, dass ich von allen, die er mir gegeben hat, auch nicht einen verliere, sondern sie am letzten Tag zum ewigen Leben auferwecke.
Nun, uns fällt es nicht immer leicht, Gott zu gehorchen. Spannend ist doch, dass auch Jesus lernte, gehorsam zu sein. Er, der Sohn Gottes. Er, der ja selbst Gott ist. Sein Motto könnte auch unser Motto werden: ich bin hier, um Gottes Willen zu tun, und nicht um zu tun, was ich selbst will.
Was ist Gottes Wille für uns? Richtig, dass wir an Jesus glauben! Nicht nur “Jesus sehen”, sondern dass wir “Jesus glauben”. Und das zeigt sich darin, dass wir zu Jesus kommen. Wer nicht kommt, glaubt nicht wirklich. Nur wer kommt, glaubt und zeigt damit, dass der Vater ihn Jesus gegeben hat.
Was ist Gottes Wille für Jesus? Weswegen ist er vom Himmel auf die Erde gekommen? Um alle, die zu ihm kommen und glauben, nicht zu verlieren, sondern ihnen ewiges Leben zu schenken. Das ist Gottes Wille für Jesus. Darum ist er Brot des Lebens.

Reagieren…

Die Zuhörer von Jesus haben sich gute Fragen gestellt - und sich auf gestossen an gewissen Aussagen von Jesus. Das kannst du in Johannes 6 weiter lesen.
Und dann haben sich die Leute entschieden: wollen sie Jesus glauben, dass er ihnen das gibt, was sie wirklich brauchen: Hoffnung und Leben für die Ewigkeit? Oder wollen sie ihn nur sehen - als der, der ihnen geben sollte, was sie selber für gut finden.
Wie reagieren wir?
Ich glaube, Jesus möchte uns im 2022 genau diese Einladung mit Eintrittsgarantie zusprechen. Sieh nicht nur - sondern komme im Vertrauen und Glauben.
Related Media
See more
Related Sermons
See more