Gemeinde der Zukunft 1/2

Gemeinde der Zukunft  •  Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 11 views

Kreativ und Konservativ - Buch Reinhard Spincke Gemeinde der Zukunft

Notes
Transcript

Kreativ und Konservativ

Einleitung

Zweiter Teil der Predigtreihe “Gemeinde der Zukunft”. Wir schauen uns in dieser Predigtreihe verschiedene Koordinaten an die in Zukunft für christliche Gemeinden und Gemeinschaften wichtig werden.
Letztes mal hat uns Gerrit von Haltepunkt E über Kontemplativ (aufmerksames, ruhiges betrachten) und karitativ (wohltätig) erzählt und hat den Bogen aus dem Alten Testament vor über 2000 Jahren hin zu unserer Zeit heute geschlagen.
Erzählung: Kontakt zur Baptistengemeinde. -> Aufforderung mich anzusprechen wenn Interesse daran, die FeG müsste doch mehr wohltätiges für die Stadt Rostock machen.
Heute geht es um zwei Begriffe, die zuerst mal völlig entgegengesetzt stehen. KREATIV und KONSERVATIV.
Mir ist da direkt eine Situation eingefallen, die ich vor 4-5 Jahren in der FeG in Lübeck hatte. Ich war da im Lobpreis sehr aktiv und wir haben genau das Lied gespielt was wir grade gesungen haben: Du machst alles neu. Schönheit fällt wie der Regen, in dir blüht alles auf. Und ich hatte dazu noch ein paar Worte gesagt und hab gesagt: Leute, Gott ist ein Gott der Veränderung! Er macht alles neu.
Und ein Kumpel kommt nachher zu mir und meinte: Nee, das stimmt so nicht, da kann ich nicht mitgehen. Sehe ich anders.
Und ich meinte: Hä, wieso, Gott ist ein kreativer Gott, er schafft neue Dinge. Gott ist ein Gott der Veränderung liebt.
Und er meint: Nein, Gott ist der gleiche, gestern, heute und in alle Ewigkeit. (Hebr.13,8) Er ist unveränderlich. Er ist kein Gott der Veränderung.
Ja, so standen wir dann da und konnten uns zu diesem Zeitpunkt nicht einigen.
Was stimmt denn nun?
Und genau dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen mit den beiden Koordinaten heute.
Zum Start, eine kurze Begriffserklärung, weil grade bei “konservativ” ist es wichtig, dass wir hier vom gleichen Sprechen.
Aber erstmal kreativ:

Begriffserklärung

kreativ

Kreativ sein bedeutet etwas neues zu erschaffen.
Wikipedia sagt:
Das Wort Kreativität bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch oder gestalterisch tätig zu sein. Falsch ist jedoch die verbreitete Vorstellung, dass Kreativität nur mit Berufen oder Tätigkeiten aus den Bereichen der bildenden Kunst und der darstellenden Kunst verbunden sei.
Meine Schwester macht Grafikdesign und ich dachte immer: Boah, das wäre nichts für mich, du musst immer kreativ sein. Immer am Puls der Zeit bleiben, immer neue Designs entwerfen usw.
Bis ich verstanden habe, dass mein Beruf als Pastor genau so kreativ ist, nur halt auf anderer Ebene. Ich erschaffe keine Designs, sondern zum Beispiel immer neue Predigten. das ist Kreativität: Etwas neues erschaffen.
kreativ sein kann man in allem was man sich neu ausdenkt und neu erschafft.
Zweiter Begriff um den es heute geht ist, welcher weitaus schwieriger ist:

konservativ

Der Begriff konservativ ist heutzutage eher negativ geprägt. Vielleicht schießen dir bestimmte assoziationen in den Kopf.
Vielleicht sagst du: Konservativ bedeutet Rückständig. Bedeutet Veraltet und Spießig.
Oder vielleicht verbindest du damit auch eine ganz strenge und strikte Lebensweise, die den Blick für andere Dinge nicht aufmacht. Also sehr schmalspurig unterwegs ist.
Oder du denkst an die Politik, wo der Begriff doch auch noch häufig verwendet wird und wo Parteien Konservativ sind, oder konservative Flügel haben.
Was bedeutet konservativ jetzt eigentlich?
Ein Wort was naheliegend ist, ist die Konserve, oder konservieren. Und das ist genau die Bezeichnung: Konservativ bedeutet: Altes behalten und bewahren. Vorhandenes Wertschätzen.
Es bedeutet nicht: politisch rechts oder politisch links
Bedeutet nicht theologisch sehr eng, so eine Gesetzlichkeit ohne intelektuelles hinterfragenund ohne den Weitblick.
Es bedeutet auch nicht, dass ich nichts neues denken kann. Sondern aus Prüfung und Hinterfragen heraus, bleibe ich bei denn Alten Dingen oder Werten.
Sondern konservativ bedeutet erstmal nur: Altes behalten, bewahren und wertzuschätzen.
Wenn wir das so definieren, dann ist einiges um uns herum konservativ, was wir aber in unserem Sprachgebrauch niemals so nennen würden.
Fridays for Future, die ganze Bewegung zum Schutze der Umwelt ist im Grunde genommen konservativ, weil es Altes behalten und bewahren möchte. Die Aussage ist: Wir müssen zurück zu einer Zeit, wo wir noch nicht so viel Müll, Plastik und Fleisch produziert haben. Wir müssen zurück zu alten Werten des Co2 Ausstoßes. Wir wollen altes bewahren und zurück dahin.
Absolut konservativ!
Die ganzen vintage Design Möbel oder Kleidungsstücke - Das alte Wertschätzen.
Oder auch die Minimalismus Bewegung - Besinnen auf alten Werten und die Erkenntnis das wir viel zu viel Krempel besitzen.
Das bedeutet konservativ.
Und an dieser Stelle würde es mich sehr interessieren wie ihr darüber denkt, daher habe ich eine Umfrage mit drei Fragen vorbereitet und ihr könnt mit eurem Smartphone jetzt live daran teilnehmen.

Umfrage: Slido

1. Würdest du von dir behaupten, du bist kreativ?
2. Ist der Begriff Konservativ für dich negativ behaftet?
3. Braucht Gemeinde mehr Kreativität oder mehr Konservativität?
Ergebnisse vorlesen.
Eines wird vorne sein.
Ihr seid der Meinung eine Gemeinde muss eher kreativ sein, als konservativ. Hätte ich die Auswahl gehabt, hätte ich das wahrscheinlich genau so beantwortet.

Ziel der Predigt

Und ich möchte versuchen in dieser Predigt euch dar zu legen, das die Gemeinde der Zukunft beides in gleichen Teilen braucht.
Gemeinde der Zukunft muss kreativ und konservativ sein damit ein geistlichen Aufbruch geschehen kann.
Wir brauchen zum einen Kreativität um Dinge neu zu schaffen. Aber wenn es um die Bibel und die Grundlagen des Glaubens geht, brauchen wir ein konservatives, ein bewahrendes und wertschätzendes denken.
Beides ist wichtig.
Und ich möchte mit euch dazu drei Punkte durchgehen.
Warum braucht es Kreativität
Warum braucht es Konservativität
Wie können wir zu so einer Gemeinde werden?

Warum braucht es Kreativität?

Wenn wir in die Bibel schauen, dann sehen wir relativ schnell, dass Gott selber kreativ ist. Wir sehen das vor allen Dingen in der Schöpfung um uns herum, wie kreativ und vielfältig alles erschaffen worden ist. Die Natur, die Tierwelt.
Aber auch wir Menschen sind geschaffen worden von ihm und wir sind geschaffen als seine Ebenbilder.
Was bedeutet das?
Gott möchte, dass wir kreativ werden. Als Ebenbilder eines kreativen Gottes.
Grade die Psalmen sprechen immer wieder davon, ein neues Lied zu singen:
Neues Lied singen (Ps33,3 - 96,2 - 98,1 - 144,9 - 149,1)
Psalm 33,3 NGÜ NT+PS
3 Singt ihm ein neues Lied, lasst eure Instrumente schön erklingen und ruft eure Freude laut hinaus!
Psalm 144,9 NGÜ NT+PS
9 Gott, ein neues Lied will ich dir singen, auf der zehnsaitigen Harfe will ich für dich spielen –
Das bedeutet, das wir Gott auf immer neue Weise anbeten sollen.
Wir sollen kreativ sein, nicht nur in der Musik, sondern in allen anderen Bereichen unseres Lebens auch. Das bedeutet etwas neues zu erschaffen, zu erdenken, umzusetzen. All das ist gut und Gottes Wille!
Und Gott schafft immer noch neue Dinge: Wenn du Christ wirst.
2. Korinther 5,17 NGÜ NT+PS
17 Vielmehr wissen wir: Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!
und Gott fängt an, auch dich neu zu machen weil der Heilige Geist erneuert täglich unser Leben.
Galater 5 spricht davon was der Heilige Geist im Leben eines Christen neu machen möchte.
Galater 5,22–23 NGÜ NT+PS
22 Die Frucht hingegen, die der Geist Gottes hervorbringt, besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung. Gegen solches Verhalten hat kein Gesetz etwas einzuwenden.
Okay, also Gott ist kreativ und wir als sein Ebenbild sollen es auch sein.
Wichtiges Bild welches Jesus benutzt steht in...
Matthäus 9,17 NGÜ NT+PS
17 Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. Er gärt ja noch, und die Schläuche würden platzen; der Wein würde auslaufen, und auch die Schläuche wären nicht mehr zu gebrauchen. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche; dann bleibt beides erhalten.«
Was meint Jesus damit?
Jesus selber sagt: Es braucht neue Formen, ein neues Behältnis, weil alte Schläuche dem neuen Wein schaden können. Er sagt, in festgefahrenen Strukturen kann selten neues Leben pulsieren. Und Jesus spricht hier vom Glauben, vom Christsein und sagt:
Es braucht eine neue Verpackung. Der Wein ist nach altem, gleichen Rezept hergestellt. Das ist auch gut so, aber es braucht immer eine neue Verpackung.
Und damit sind wir bei einem wichtigen Punkt wo Gemeinde der Zukunft kreativ werden muss. Nämlich bei dem Behältnis oder der Verpackung.
Tim Keller, Pastor in New York, mittlerweile im Ruhestand, sehr bekannter Theologe, hat viele gute Bücher geschrieben und ist Gründer eines weltweiten Gemeindenetzwerkes welchem auch wir als FeG Rostock angehören. Heißt “City to City”.
Er spricht viel darüber das Gemeinden kreativ sein müssen und nennt dieses Thema: Kontextualisierung.
Er definiert das folgendermaßen: Kontextualisierung heißt: Die biblischen Antworten in die Lebensfragen einzubringen, die Menschen jetzt und hier bewegen.
Das ist das, was Jesus mit dem Gleichnis sagt, die biblischen Antworten sollten der Zeit angepasst sein damit sie von Menschen heutzutage vestanden und angehört werden.
In was für einer Zeit leben wir? In einer extrem schnelllebigen Zeit. In einer pluralistischen Zeit, in einer Säkularen Zeit usw.
Wenn Gemeinde und Christentum relevant bleiben will, dann ist es wichtig, das Evangelium, die gute Nachricht in diese Lebensfragen der Menschen hineinzusprechen die die Gesellschaft jetzt grade bewegt.
Es muss in einer Sprache und Form passieren, die verstanden wird.
Und über Argumentationen die relevant sind, auch wenn es die Gesellschaft vielleicht anders sieht. Gemeinde der Zukunft ist, aktuell, verständlich und angepasst an die Kultur und die Gesellschaft in ihrer Form wie sie Gemeinde lebt.
Hier dürfen und sollen wir kreativ sein.
Wenn wir uns die Kirche in Deutschland anschauen, dann denke ich stimmt ihr mit mir überein, dass die Kirche im 20. Jahrhundert alles andere als kreativ war oder? Viel neues kam da nicht.
Aber wir brauchen es so dringend weil wir in einer immer säkularisierten und schnelllebigen Gesellschaft leben, bei dem es eine große Innovationsbereitshaft in Gemeinden braucht um auch in diesem Jahrhundert mehr Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen.
Ein Vorbild kann uns der Apostel Paulus sein
Paulus war in vielen verschiedenen Kulturen und Ländern unterwegs und somit war er auch immer wieder mit anderen Gesellschaftsformen, Kulturen und Besinnungen konfrontiert.
Paulus sagt, dass er sich situativ und kreativ immer neu auf seine Höhrer einstellt.
Wir lesen das in der Apostelgeschichte, wo ersich in seinen Reden immer auf das Publikum einstellt und wir merken: Er kennt die Lebensweise der Leute und schneidet seine Botschaft genau auf die Lebensfragen dieser Leute, in ihrer Kultur zu. Das es ihnen verständlich wird. Das diese Leute sich angesprochen fühlen und verstehen was er sagen möchte.
Er selber drückt es in seinem Brief an die Korinther so aus:
1. Korinther 9,20–23 NGÜ NT+PS
20 Wenn ich mit Juden zu tun habe, verhalte ich mich wie ein Jude, um die Juden zu gewinnen. Wenn ich mit denen zu tun habe, die dem Gesetz des Mose unterstehen, verhalte ich mich so, als wäre ich ebenfalls dem Gesetz des Mose unterstellt (obwohl das nicht mehr der Fall ist); denn ich möchte auch diese Menschen gewinnen. 21 Wenn ich mit denen zu tun habe, die das Gesetz des Mose nicht kennen, verhalte ich mich so, als würde ich es ebenfalls nicht kennen; denn auch sie möchte ich gewinnen. (Das bedeutet allerdings nicht, dass mein Leben mit Gott nicht doch einem Gesetz untersteht; ich bin ja an das Gesetz gebunden, das Christus uns gegeben hat.) 22 Und wenn ich mit Menschen zu tun habe, deren Gewissen empfindlich ist, verzichte ich auf meine Freiheit, weil ich auch diese Menschen gewinnen möchte. In jedem einzelnen Fall nehme ich jede nur erdenkliche Rücksicht auf die, mit denen ich es gerade zu tun habe, um jedes Mal wenigstens einige zu retten. 23 Das alles tue ich wegen des Evangeliums; denn ich möchte an dem Segen teilhaben, den diese Botschaft bringt.
Wir brauchen diese Kreativität eines Paulus, der sich auf die Gesellschaft eingestellt hat um Menschen mit Gottes Liebe zu erreichen. Genau so braucht die Gemeinde der Zukunft kreative, neue Ideen, damit Menschen dieser Zeit Gott erkennen können.
Umfrage? rückschluss das jetzt alle gut fanden....falls kreativ weit vorne war
2.te Frage:

Warum braucht es Konservativität?

Wir hatten gesagt, Konservativ bedeutet: Bewährtes bzw. Altes bewahren und wertschätzen.
Was wollen wir bewahren: Die Bibel und den Umgang mit dem Wort Gottes. Es geht darum Glaubensinhalte zu konservieren.
Mit der Bibel haben wir Gottes Wort als schriftliches Dokument, das wir bewahren wollen um in unserer Beziehung zu Gott zu wachsen. In der Bibel finden wir alles was wir für den Glauben und die Nachfolge benötigen.
Das muss die Grundlage der Gemeinde der Zukunft bleiben. Wir brauchen ein festes Fundament, denn wenn das nicht da ist, bricht damit alles zusammen. Ich hatte an Ostern darüber gesprochen, dass wenn Jesus nicht auferstanden wäre, dann können wir zusammenpacken. Dann bringt das alles nichts.
Doch weil die Bibel wahr ist sind auch alle Versprechen Gottes darin wahr.
In der Bibel lernen wir Gott als jemanden kennen, der zu seinem Wort steht und das unveränderlich. Wenn er etwas verspricht, dann hält er es. Zu 100%.
In 2. Tim 2,11-13 steht dazu folgendes:
2. Timotheus 2,11–13 NGÜ NT+PS
11 Es heißt ja – und auf dieses Wort ist Verlass –: »Wenn wir mit ihm gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben. 12 Wenn wir standhaft durchhalten, werden wir mit ihm herrschen. Wenn wir uns aber von ihm abwenden, wird auch er sich von uns abwenden. 13 Und doch hebt unsere Untreue seine Treue nicht auf, denn er kann sich selbst nicht untreu werden.«
Gottes Versprechen ist, dass wenn wir daran Glauben, dass Jesus für mich persönlich gestorben ist, dann werden wir in Ewigkeit mit Gott zusammen leben. Und auch wenn wir untreu werden, ist er treu, weil er es versprochen hat.
Gottes Versprechen stehen fest.
Viele Menschen in der Bibel erleben wie Gott ihnen Versprechen gibt und sie einhält.
Abraham - Ich gebe dir viele Nachkommen.
Noah, nach der Sinnflut gibt Gott ihm das Versprechen, was für uns alle Bestand hat: Ich werde die Erde nicht mehr durch eine Sinnflut richten.
4. Mose lesen wir, das Bileam, ein Prophet folgendes aussagt:
Numeri 23,19 GN
19 Du darfst nicht meinen, Gott sei wie ein Mensch! Er lügt nicht und er ändert niemals seinen Sinn. Denn alles, was er sagt, das tut er auch. Verspricht er etwas, hält er es gewiss.
Bei den vielen Veränderungen im Leben und dem Durcheinander und Chaos was oftmals herscht, sehnen wir uns nach zuverlässigen Beziehungen und nach einer verlässlichen Grundlage. Wie gut, dass Gott unveränderlich in seiner Treue und Liebe zu uns Menschen ist und dass er das am Kreuz auf Golgatha endgültig unter Beweis gestellt hat.
Christen leben von dieser Treue Gottes und können sich durch alle Lebenssituationen und Stationen darauf verlassen. Gottes Wort, die Bibel, gibt zuverlässige Orientierung für unser Leben als einzelne und in christlicher Gemeinschaft. Deshalb ist es wichtig, dieses Wort wertzuschätzen und dem lebendigen Gott zu vertrauen und im Umgang mit der Bibel konservativ zu sein.
Denn:
Kirche steht in der Gefahr, sich durch den Zeitgeist und die Gesellschaft beeinflussen zu lassen. Das ist so lange gut, solange es sich um die Form bzw. die Verpackung handelt.
Doch es ist leider oft passiert, dass der Inhalt, das Wort Gottes, die absolute Grundlage des Glaubens verändert wird, angepasst und vermischt wird, was immer zu was schrecklichem geführt hat.
Z.B.: Die Kreuzzüge.
Zu denen kam es, als sich das Christentum im Germanischen Raum ausbreitete, aber es den Angelsachsen und anderen Stämmen einfach nicht glauben konnten, wie eine nicht machtbasierte Gesellschaft überleben konnte. Als sie sich schließlich bekehrten, waren sie nicht wirklich konsequent, sondern vermischten die christliche Ethik der Nächstenliebe mit ihrer alten Denkweise des Macht-Staates.
Sie sahen in den Kreuzzügen ein Mittel, die Ehre Gottes (und ihre eigene) zu verteidigen. Mönche, Frauen und Leibeigene durften gerne die Tugenden der Barmherzigkeit und Nächstenliebe pflegen; für Männer der Ehre und der Tat galt das aber nicht.
Wie sieht es heute in Deutschland in der Kirche damit aus?
Ein Großteil der ev. Landeskirche ist leider auch dem Zeitgeist verfallen und es gibt eine gefährliche Vermischung.
Der sogenannte Liberale Glaube, welcher absolut kritisch zu sehen ist.
Liberaler Glaube steht für Freiheit und das müssten wir als Freikirche ja eigentlich gut finden, aber die Freiheit wurde hier auf etwas angewendet, was eigentlich bewahrt werden müsste, wo wir konservativ geblieben sind, nämlich das Verständnis und der Stellenwert der heiligen Schrift, der Bibel.
Ein liberales Schriftverständnis stellt die historische Zuverlässigkeit der Bibel in Frage, weil gesagt wird: Nur was ich verstandesgemäß begreifen kann und wo es klare Beweise gibt, dann kann ich das glauben und für wahr halten. Das bedeutet, die Auferstehung und andere übernatürliche Wunder werden kritisch gesehen und nicht mehr geglaubt weil das über unseren Verstand geht, wo ich mich frage: Leute, Gott ist so groß, manche Dinge gehen einfach über unserer Verstand hinaus, wie sollen wir als Menschen alles erfassen können?
2. Ein liberales Schriftverständnis streicht darüber hinaus alle Bibelstellen, die irgendwie unbequem sind, weil sie nicht mehr in die heutige Zeit passen. Dies führt zu einer willkürlichen Auslegung der Bibel.
Alle Stellen wo Jesus sich den Menschen zuwendet, Vergebung zuspricht und die Schönheit des Reiches Gottes beschreibt bleiben drin, aber überall wo Gericht Gottes vorkommt, wo Jesus zu konsequenter Reinheit und Nachfolge im Umgang mit Feinden, Sexualität und Geld auffordert fällt raus.
All das führt dazu, dass dem Evangelium der Gnade die Grundlage entzogen wird. Es dreht sich mehr um Ethik und darum ein gutes Leben zu führen und gute Dingezu tun was aber den christlichen Glauben an wichtigen Stellen beschneidet.
Es geschieht eine Vermischung mit dem Zeitgeist von dem nicht viel übrig bleibt.
Hier wurde am Falschen Punkt was neues geschaffen.
Wer kann uns hier ein Vorbild sein?
Bleiben wir bei Paulus!
Paulus schreibt an Timotheus, einem Gemeindeleiter und warnt ihn ebenfalls vor genau solchen Entwicklungen.
2. Timotheus 4,3–5 NGÜ NT+PS
3 Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen und die ihnen das sagen, was sie hören möchten. 4 Sie werden die Ohren vor der Wahrheit verschließen und sich Legenden und Spekulationen zuwenden. 5 Du aber sollst besonnen bleiben, was auch immer geschieht! Sei bereit zu leiden; erfülle unbeirrt deinen Auftrag als Verkündiger des Evangeliums; übe deinen Dienst mit ganzer Treue aus.
Und dann schärft er ihm ein festzuhalten am Wort Gottes:
2. Timotheus 3,14–16 NGÜ NT+PS
14 Du jedoch sollst an der Lehre festhalten, in der du unterwiesen worden bist und von deren Glaubwürdigkeit du dich überzeugen konntest. Du kennst ja die, die dich gelehrt haben, 15 und bist von Kind auf mit den heiligen Schriften vertraut, aus denen du alle Wegweisung bekommen kannst, die zur Rettung nötig ist – zur Rettung durch den Glauben an Jesus Christus. 16 Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.
Paulus fordert Timotheus auf die Lehre zu bewahren und wenn nötig sogar dafür zu leiden und Treu und voller Hingabe dem Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen.
Paulus war sich bewusst, dass das Evangelium absolut nicht nach dem Geschmack seiner Zuhörer war, sondern als rückständig belächelt wurde.
Genau so wie heute auch.

Was können wir tun bzw. wie können wir zu so einer Gemeinde werden?

Eine Sache ist sehr spannend.
Untertitel unserer Predigtreihe ist: Koordinaten für einen geistlichen Aufbruch. Also kreativ und konservativ sind Dinge, die wir brauchen damit Menschen im Glauben wachsen oder überhaupt zu Gläubigen werden.
Und wenn das überdurchschnittlich oft passiert, das viele Menschen Gott erleben und erkennen das sie ihn brauchen, dann kann man von einem geistlichen Aufbruch sprechen.
Und sowas passiert immer wieder und überall auf der Welt.
Auch der Bund freier evangelischer Gemeinde ist aus so einer Bewegung im 19. Jahrhundert heraus entstanden.
Was interessant ist: Ein geistlicher Aufbruch ist nie durch neue Lehre entstanden, sondern immer durch eine Wiederentdeckung alter biblisch-theologischer Wahrheiten gepaart mit frischer Gotteserfahrung, also einer neuen Form. Das ist interessant oder?
Die Geschichte zeigt immer wieder, dass eine bibeltreue Theologie (konservativ) verbunden mit authentischer Jesus-Liebe und Kreativität notwendige Vorraussetzungen für einen geistlichen Aufbruch sind.
Das ist die Grundlage. Was bedeutet das für uns?
Das bedeutet, ganz konservativ:
Als Gemeinde wollen wir uns auf das Gottes Wort fokussieren. Predigten und Gottesdienste, Hauskreise und andere Formate veranstalten die voll davon sind. Die Lehrreich sind, wo Menschen hören was Gott zu sagen hat. Eine Fokussierung auf das was Gott für uns getan hat. Seine Schönheit zu betrachten, seine Liebe, Gnade aber auch Zurechtweisung immer wieder vor Augen zu führen.
Wenn du Christ bist, dann heißt das für dich ebenso: Gottes Wort und die Wahrheiten darin zu lesen, zu studieren, zu durchdringen, sich damit zu beschäftigen und Jesus immer mehr zu deinem Chef werden zu lassen.
Das ist die Grundlage und auf der anderen Seite sollen wir kreativ in der Gestaltung werden:
Was heißt das für uns als Gemeinde?
Innovation und Kreativität muss von Leitern gefördert werden.
Dazu ist auch eine größere Risikobereitschaft erforderlich, da selbstverständlich nicht alle Innovationen zum Erfolg führen. Aber wir brauchen die Grundhaltung, lieber etwas auszuprobieren und am Ende vielleicht feststellen zu müssen, dass es nicht funktioniert hat, als nur im alten Fahrwasser unterwegs zu sein.
Das heißt konkret:
- wir brauchen ein Gemeindeklima, das sich durch Freude an Veränderungen auszeichnet. Eine Gemeinde die über sich selbst sagt: Wir probieren neue Dinge aus, weil wir neue Menschen mit dem Evangelium erreichen wollen.
- Das heißt gleichzeitig: Wir haben eine Atmosphäre, in der Fehler gemacht werden dürfen und in der eine hohe Lernbereitschaft herrscht.
- Wir freuen uns an den Dingen, die wir für Jesus tun dürfen
- Wir fördern Teamarbeit, in die unterschiedliche Sichtweisen einfließen
- Wir geben einander konstruktives Feedback
- Wir feiern die Erfolge und unseren Gott, der diese schenkt.
Diese Kultur brauchen wir um Kreativität zu fördern und nicht im Keim zu ersticken.
Großer Gegner: Selbstzufriedenheit.
Wenn man mit dem IST-Zustand zufrieden ist, dann sieht man keinen Bedarf an etwas neuem und an kreativen Veränderungen.
Lasst uns also nicht selbstzufrieden sein, sondern immer mehr von Gott erwarten. Immer neues und frisches umsetzen und kreativ werden.
Gemeinde der Zukunft braucht beides. Kreativität in ihrer Form und Konservativität in ihrem Umgang mit der Bibel.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an das kurze Gespräch mit meinem Kumpel aus der Einleitung.
Ich sagte wir haben einen Gott der Veränderung und er sagte: Nein, Gott verändert sich nicht er bleibt der gleiche.
Jetzt im Nachhinein denke ich: Irgendwie hatten wir beide Recht. Gottes Wort bleibt bestehen und gleichzeitig liebt er es uns zu verändern.
AMEN

BACKUP

Gemeinden sind in Kriesen sehr kreativ geworden.
praktisches
Dinge die man im persönlichen Glaubensleben tun kann
Fragen:
Wie können wir Menschen, die in einer postchristlichen Gesellschaft aufwachsen und leben, heute das Evangelium nahebringen? Wie können wir die Eintrittsschwellen so niedrig wie möglich halten? Wie wollen wir Menschen, die ohne Vater und Mutter aufwachsen, ein christliches Familienbild nahebringen? uws.
Die Gemeinde der Zukunft muss ihre Glaubensfundamente schützen und bewahren: die lebendige Beziehung zu Jesus Christus auf der Grundlage des Wortes Gottes. Auf diesem Fundament kann sie in einer Zeit, die einerseits von großem Relativismus und der Dekonstruktion bisheriger Wertesysteme sowie andererseits von großem Zynismus und Bitterkeit bestimmt ist, zu einer echten Alternative werden für Menschen, die Werte, Sinn und letztlich Gott selbst suchen.
Fragen
An welcher Stelle wünsche ich mir Erneuerung meines Glaubens?
Was möchte ich bewahren?
Wie kann ich Menschen mit dem Evangelium erreichen, die Jesus
noch nicht kennen? Wie kann ich die Gemeinschaft mit anderen
Christinnen und Christen vertiefen?
• Wie kann ich im Verständnis des Evangeliums wachsen und mich und
andere besser verstehen? Wie durchstehe ich die geistlichen Kämpfe
meines Lebens?
• Wie kann ich mich für andere Menschen einsetzen, ohne auszubrennen?
• Wie werde ich als Christ oder Christin in dieser Zeit wahrgenommen
und was macht das mit mir? Wie sieht Gott mich und welcher Sicht
bestimmt letztlich mein Leben?
Gott macht was ganz Neues - er wird Mensch.
Titus 3,3-5
Gott wird was neues schaffen: Neue Himmel und neue Erde
Department of Conservation - Neuseeland - Schützt die Natur (Friday for Future)
Die wollen die Natur bewahren.
Die bibel ist dadurch vertrauenswürdig.
Daher negativ behaftet. Aber Bibel sagt, ohne Liebe ist das alles nichts.
Es geht um den persönlichen Umgang mit der Bibel.
Adolph Schlatter: Ich stehe nicht auf der Schrift, sondern unter ihr.
das heißt: Nicht wir beurteilen die Bibel, sondern sie uns. Dies schließt selbstverständlich eigenständiges Denken und kritische Fragen an die Bibel nicht aus, aber es unterstreicht die Demut, die wir im Umgang mit Gottes Wort dringend benötigen und das Vorschussvertrauen, das für ein gewinnbringendes Bibellesen unbedingt notwendig ist.
Gottes Berufung für mich bewahren.
Ein geistlicher Aufbruch passiert auch nichtnicht
Tote Orthodoxie wird niemals zu geistlichem Aufbruch führen. Aber einer Anpassung biblischer Maßstäbe an den Zeitgeist auf Kosten der Nachfolge wird es auch nicht gelingen.
Related Media
See more
Related Sermons
See more