Glaubensinfluencer - Rahab

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Rahab

Josua 2 HfA
1 Die Israeliten lagerten zu dieser Zeit in der Gegend von Schittim. Von dort schickte Josua, der Sohn von Nun, heimlich zwei Männer los. Sie sollten das vor ihnen liegende Land auskundschaften, besonders die Stadt Jericho. Die beiden machten sich auf den Weg und erreichten gegen Abend die Stadt. Auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht kamen sie in das Haus einer Prostituierten namens Rahab. 2 Kurz darauf erhielt der König von Jericho die Nachricht: »Heute Abend sind israelitische Männer eingetroffen, die unser Land erkunden sollen. Sie halten sich bei Rahab auf.« 3 Der König schickte sofort Soldaten zu Rahab. Sie befahlen ihr: »Bring die Männer heraus! Sie wollen unser Land ausspionieren.« 4 Rahab aber hatte die beiden Israeliten versteckt und stellte sich ahnungslos: »Ja, diese Männer sind bei mir gewesen. Ich wusste aber nicht, wo sie herkamen. 5 Sie brachen wieder auf, als es dunkel wurde und das Stadttor geschlossen werden sollte. Ich kann nicht sagen, wohin sie gegangen sind. Wenn ihr ihnen schnell nachlauft, holt ihr sie bestimmt ein.« 6 Rahab hatte die Israeliten auf ihr Flachdach gebracht und unter Flachsstängeln versteckt, die dort aufgeschichtet waren. 7 Die Soldaten des Königs nahmen die Verfolgung auf und eilten in Richtung des Jordanübergangs davon. Unmittelbar hinter ihnen wurde das Stadttor geschlossen. 8 Bevor die beiden Israeliten sich schlafen legten, stieg Rahab zu ihnen auf das Dach 9 und sagte: »Ich weiß, dass der Herr eurem Volk dieses Land geben wird. Wir haben große Angst. Jeder hier zittert vor euch. 10 Wir haben gehört, dass der Herr euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gekommen seid. Wir wissen auch, was ihr mit den Amoritern und ihren Königen Sihon und Og auf der anderen Jordanseite gemacht habt: Ihr habt sie völlig vernichtet. 11 Als wir das hörten, waren wir vor Angst wie gelähmt. Jeder von uns hat den Mut verloren. Der Herr, euer Gott, ist der wahre Gott oben im Himmel und hier unten auf der Erde. 12 Deshalb flehe ich euch an: Schwört mir jetzt beim Herrn, dass ihr meine Familie und mich verschont, denn ich habe auch euch das Leben gerettet. Bitte gebt mir einen Beweis dafür, dass ich euch vertrauen kann. 13 Lasst meine Eltern und Geschwister und alle ihre Angehörigen am Leben. Rettet uns vor dem Tod!« 14 Die Männer antworteten ihr: »Wenn ihr uns nicht verratet, stehen wir mit unserem Leben dafür ein, dass euch nichts getan wird. Wenn der Herr uns dieses Land gibt, werden wir unser Versprechen einlösen und euch verschonen.« 15 Rahabs Haus lag direkt an der Stadtmauer. So konnte sie die Männer durch eines ihrer Fenster mit einem Seil hinunterlassen, um ihnen zur Flucht zu verhelfen. 16 Sie riet ihnen: »Lauft erst ins Bergland, damit euch die Verfolger nicht finden! Versteckt euch dort drei Tage, bis sie zurückgekehrt sind. Danach geht, wohin ihr wollt.« 17 Die beiden Männer sagten zu ihr: »Der Eid, den wir dir gegeben haben, bindet uns nur unter diesen Bedingungen: 18 Wenn unsere Soldaten hier eintreffen, musst du das rote Seil, an dem du uns jetzt hinablässt, an dein Fenster binden. Und deine Eltern, deine Geschwister und alle Verwandten müssen hier bei dir im Haus sein. 19 Jeder, der nach draußen geht, ist selbst verantwortlich für seinen Tod. Wer aber bei dir im Haus bleibt und trotzdem angegriffen wird, für den stehen wir mit unserem Leben ein. 20 Solltest du uns aber verraten, ist unser Eid ungültig!« 21 »Einverstanden«, antwortete Rahab. Dann half sie ihnen, ins Freie zu gelangen. Als sie fort waren, band Rahab das rote Seil ans Fenster. 22 Die beiden Männer liefen ins Bergland und versteckten sich dort drei Tage. Ihre Verfolger suchten die ganze Strecke bis zum Jordan ab, fanden aber niemanden und kehrten schließlich nach Jericho zurück. 23 Da verließen die beiden Israeliten ihr Versteck, stiegen von den Bergen herab und durchquerten die Jordan-Ebene. Als sie wieder bei Josua waren, berichteten sie ihm, was sie erlebt hatten. 24 »Der Herr gibt das ganze Land in unsere Gewalt«, erklärten sie, »alle Menschen, die dort leben, haben große Angst vor uns.«
Teil 4 von 5. Predigtreihe geht so langsam dem Ende entgegen. Nächste Woche schließen wir die Predigtreihe mit einem letzten Influencer ab. Um wen es da gehen wird ist noch eine Überraschung.
Bisher haben wir uns mit Gideon, Abel und Simson beschäftigt. Alles Namen und Personen, mit denen man sich als Christ nicht sehr viel beschäftigt. Und doch tauchen sie alle in Hebräer 11, dem Kapitel über Vorbilder im Glauben auf.
Und da die ganze Bibel Gottes Wort ist, wollen wir auch diese Personen nicht außer acht lassen und uns gemeinsam anschauen, was wir von diesen Personen lernen können und wie wir uns von ihnen positiv beeinflussen lassen können in der Form wie wir unseren Glauben leben.
Ich finde, allein der Fakt, das diese doch recht unbekannten Personen in einer Liste von Glaubenshelden auftauchen und im gleichen Atemzug mit Größen wie Noah, Abraham und Mose genannt werden, zeigt doch, wie sich oftmals Gottes Perspektive auf Menschen von unser eigenen Ansicht unterscheidet. Gott sieht oft Dinge in Menschen, die wir nicht sehen. Gott denkt so positiv und so gut und wohlwollend von uns Menschen, wie wir selber es selten tun.
Er guckt nicht darauf, welche Vergangenheit derjenige hat. Er guckt sich nicht den Beruf an und sagt: Oh, Unternehmensberater…mit denen kann ich nichts anfangen, die denken sie wüssten alles besser. Er sagt auch nicht: ou, nur nen Hauptschulabschluss…ah, nee, den kann ich jetzt nicht gebrauchen.
Nein, das Gegenteil ist der Fall.
Gott zeigt uns in der Bibel immer wieder, wie er grade DIE Menschen benutzt, wo alle anderen sagen: Der ist so kaputt, das ist so ein Versager, mit dem ist doch nichts anzufangen.
oder wo andere Menschen sagen:
Der hat so viel falsch gemacht, den kann Gott nicht gebrauchen.
Und manchmal denken wir von uns selber so klein, und reden uns selber ein: Ich kann nichts, was sollte Gott mit mir anfangen sollen.
Doch grade für diese Menschen, also für dich und mich, hat Gott die Ermutigung parat, dass er in den Schwachen Stark ist.
Grade diese Menschen benutzt Gott um sie für seinen großen Plan mit den Menschen zu gebrauchen. Um die Heilsgeschichte in der er uns Menschen zu sich holen möchte, voranzutreibt.
Gott erschafft sein Reich hier auf Erden in den Menschen die ihm vertrauen, und da ist es egal ob du dich selber als nichtskönner ansiehst oder nicht, denn Gott sieht in dir viel mehr.
Heute geht es um eine Person aus dem Alten Testament, die wir als Menschen nicht aufgenommen hätten in die Liste der Glaubensvorbilder. Hätte sie selber vielleicht auch nicht getan.
Heute geht es um:
Rahab, eine Prostituierte die in Jericho, einer sehr befestigte Stadt wohnte. Ein Person die einen Job ausübt, der damals wie heute, keinen guten Ruf innehatte. Der sozial verachtet war und nicht hoch angesehen war. Der in Gottes Augen falsch ist und trotzdem gebraucht Gott diese Frau um seine Gnade und Güte zu zeigen und um seinen großen Plan, denn er mit seinem Volk hat umzusetzen.
Schauen wir uns gemeinsam die Begebenheiten an.
Rahab lebte ungefähr 1400 Jahre vor Christus, wir befinden uns im Buch Josua Kapitel 2 im AT der Bibel, direkt nach den 5 Büchern Mose.
Gottes Volk, die Israeliten, wurde aus der Unterdrückung und Sklaverei aus Ägypten befreit und Gott gab ihnen ein Versprechen, und zwar das sie ihr Land, das Land Kanaan zurück erobern werden und dort leben werden. (5.Mose7)
Sie zogen dann 40 Jahre durch die Wüste unter der Leitung von Mose. Sie lebten in Zelten, also wie ein Nomadenstamm und wurden von Gott geführt und versorgt in dieser Zeit. Nach diesen 40 Jahren und nachdem auch Mose dann gestorben war, wurde Josua als neuer Anführer eingesetzt und das Volk kam nun an den Fluss Jordan und dahinter war das für sie versprochene Land, Kanaan. Sie standen also kurz davor in das Land einzuziehen und es einzunehmen, dass Gott ihnen versprochen hatte.
Und die erste Stadt die dort lag war Jericho. Eine stark befestigte Stadt mit dicken Stadtmauern.
Und die Israeliten wussten, dass Gott ihnen versprochen hatte, dass sie das Land einnehmen werden, aber sie sind trotzdem nicht kopflos vorangestürmt, sondern sie schickten erstmal zwei Spione los, die die Stadt auskundschaften sollten und die beiden Spione, wussten anscheinend was sie taten, denn sie gingen dorthin wo es am wenigsten auffällt weil da ständig fremde Männer ein und ausgingen, sie gingen in das Haus einer Prostituierten, zu Rahab.
Leider waren sie doch wohl nicht so gut wie sie dachten, denn der König von Jericho kriegte es mit, dass Spione in der Stadt sind und er wusste sogar wo die sich aufhalten. Also schickte er Soldaten zu Rahab und die waren an ihrer Tür und forderten sie auf: Gib die Israelitischen Spione raus!
Und jezt wird es wirklich spannend: Was tut Rahab in dieser Situation?
Lasst uns da mal eintauchen und das vorstellen welchem Risiko sich Rahab hier aussetzt.
Rahab hat die beiden Spione schon auf dem Dach versteckt und sie deckt die beiden. Sie behauptet, dass die schon wieder weg sind und führt hier die Soldaten des Königs auf eine falsche Fährte.
Was sie hier tut ist richtig gefährlich, weil sie verbirgt die Spione eines Feindes. Sie stellt sich gegen ihr eigenes Volk, gegen ihre eigene Stadt und gegen ihren König. Und sie weiß genau, geht das hier jetzt schief, dann wars das für mich. Das werde ich nicht überleben, weil das Hochverrat am eigenen Volk ist und dafür werde ich sicher sterben.
Also Rahab geht hier ein extrem hohes Risiko ein. Sie begibt sich in Lebensgefahr.
Hätte sie die Spione verraten, wäre sie vielleicht sogar belohnt worden dafür. Aber sie tut es nicht!
Warum nicht? Warum handelt sie so?
Man könnte jetzt sagen: Okay, das war einfach eine Verzweiflungstat. Rahab weiß, dass der Feind vor den Mauern der Stadt steht, alle haben Angst vor den Israeliten und vielleicht sagt sie: Ist eh nur noch ne Frage der Zeit bis Jericho eingenommen wird, ich nutze die Chance und versuche überzulaufen und dadurch evtl. irgendwie zu überleben.
Aber wir erkennen durch Rahabs Worte, dass das nicht alles sein kann. Da steckt mehr hinter.
Das sehen wir, wenn wenn wir uns die Verse 9-11 in Josua Kapitel 2 einmal anschauen, was Rahab zu den Spionen sagt nachdem sie die Soldaten abgewimmelt und auf eine falsche Fährte gelockt hat:
Rahab spricht zu den beiden Spionen:
(Letzten Satz noch nicht vorlesen!!!!!) - Godiheft
Josua 2,9–11 HfA
9 und sagte: »Ich weiß, dass der Herr eurem Volk dieses Land geben wird. Wir haben große Angst. Jeder hier zittert vor euch. 10 Wir haben gehört, dass der Herr euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gekommen seid. Wir wissen auch, was ihr mit den Amoritern und ihren Königen Sihon und Og auf der anderen Jordanseite gemacht habt: Ihr habt sie völlig vernichtet. 11 Als wir das hörten, waren wir vor Angst wie gelähmt. Jeder von uns hat den Mut verloren. Der Herr, euer Gott, ist der wahre Gott oben im Himmel und hier unten auf der Erde.
Zuerstmal weiß sie von Gottes versprechen, dass er seinem Volk gegeben hat.
Sie kennt das Versprechen und sie glaubt das es passieren wird. Sie hat von den Geschehnissen der letzten Jahrzehnte gehört, sie hat das mitgekriegt wie Gott die Israeliten siegreich geführt hat und sie sieht darin Gottes handeln. Sie sagt, der Herr, also Gott hat das getan.
Sie sieht, das Gott hier am wirken ist. Sie sagt nicht, die Israeliten waren so gut, und taktisch klug und haben dadurch alle besiegt und das so gut hingekriegt, sondern sie weiß das Gott dahinter steckt.
Sie sieht: Gott ist am Werk und dann kommt der alles entscheidende Satz von ihr: Vers 11
Der Herr, euer Gott, ist der wahre Gott oben im Himmel und hier unten auf der Erde.
Das ist ein Glaubensbekenntnis.
Während alle anderen in Jericho nur den Feind sehen und Angst haben, sieht Rahab die Zusammenhänge. Die Hintergründe, nämlich das Gott kämpft für Israel, dass Gott kämpft für sein Volk und vor allen Dingen, dass Gott zu seinen Versprechen steht.
Dieser Gott ist real und sie bekennt das vor den beiden Spionen, das dieser Gott der wahre Gott im Himmel und auf der Erde ist. Das ist ihr Glaubensbekenntnis.
Warum glaubt sie? Weil sie erkennt das Gott real ist und am Werk ist.
Und das tolle ist, sie sagt das nicht nur, sondern sie geht einen praktischen kleinen Glaubensschritt. Sie lässt ihren Glauben praktisch werden indem sie die Spione versteckt.
Durch diese Tat legt sie ihr ganzes Leben und das Leben ihrer Familie in die Hand Gottes.
Sie stellt sich gegen ihre Stadt und deren König, sie riskiert ihr Leben und sagt damit aus: Gott ich glaube an dich, bitte hab erbarmen mit mir. Zeig mir deine Gnade. Sei gütig zu mir. Vielleicht hat sie sich nicht viel erhofft, vielleicht dass sie irgendwie überlebt und dann als Kriegsgefangene überlebt. Vielleicht war das ihre Hoffnung.
Und sie kommt mit ihrem kleinen Glauben zu Gott. Und Gott kommt mit seiner ganzen Güte und Gnade zu ihr!
Hier erkennen wir ganz viel davon, wie Gott ist.
Rahab wird nicht eine Gefangene, sondern sie wird mit ihrer Familie ein Teil des Volkes Israel, mitten in Gottes Volk.
Wir lesen das in Josua 6, vier Kapitel später, wo Israel Jericho dann erobert und Josua ausdrücklich befielt sie und alle die sich in ihrem Haus aufhalten zu holen und zu retten. Sie wird danach aufgenommen als Teil des Volkes Gottes. Sie - die Prostituierte, die sozial verachtete, aus einer feindlichen Nation wird ein vollwertiger Teil von Gottes Volk.
Das ist Gottes Gnade, aber er legt noch einen drauf.
Wenn wir im Matthäusevangelium Kapitel 1 den Stammbaum von Jesus anschauen, dann taucht da Rahab auf. Also sie wird eine Vorfahrin von Jesus. In der Linie von Jesus findet sie ihren Platz.
Das ist Gottes Gnade. So ist Gott.
Rahabs Mut hier ein Risiko einzugehen und ihr Leben in Gottes Hände zu legen, war das beste was ihr passieren konnte. Deshalb wird sie in Hebräer 11 aufgeführt, aufgrund ihres Glaubens.
Und für sie war das keine theorie, sondern eine Tatsache die auswirkungen hatte auf ihr Leben und auf ihre Entscheidungen, auf ihre Taten.
Es ist zu einem aktiven Glauben geworden und mit dem war sie ziemlich alleine in dieser Stadt.
Ich sehe hier eine große Paralelle zu uns heute.
Wir leben in einer Stadt, wo sehr wenige Menschen an Gott glauben. Wir leben mittlerweile in einem Land, wo immer weniger Menschen an Gott glauben. Es ist so, dass man oft mit seinem Glauben und den damit verbundenen Ansichten und Überzeugungen ziemlich alleine dasteht.
Wenn ich zurückdenke, dann hab ich in zwei Firmen gearbeitet und da war keiner der meinen Glauben geteilt hat. Ich hab 5 Jahre WiIng studiert mit 80 Kommilitonnen nur in meinem Semester und da war kein einziger der geglaubt hat.
Und wenn das so ist, dann kann man sich schnell so vorkommen wie Rahab, nämlich ziemlich alleine mit seinen Ansichten, weil alle um dich rum andere Ansichten zum Thema christlicher Glaube haben als du.
Was kann dir helfen?
Dich genau wie Rahab darauf zu fokussieren, was Gott getan hat denn daher kam der Glaube bei Rahab!
Paulus sagt uns an anderer Stelle, der Glaube kommt durch das Wort. Auch das ist richtig.
Rahab zeigt uns hier: Sie hat gesehen was Gott getan hat und das er am Werk ist. Und genau darauf kannst du dich auch immer wieder fokussieren. Auf das was Jesus schon getan hat. Am Kreuz als er für dich gestorben ist, aber auch, falls du ihn persönlich in deinem Leben erleben durftest. Und dich daran festhalten und diesen Blick nicht zu verlieren. Dich zurückzubesinnen, wo hat Gott bereits gehandelt. Und da kommt Gemeinde ins Spiel, weil hier andere Menschen sind, die Gott erleben durften. Wo Gott veränderung schafft und genau das kann uns helfen, im Glauben zu wachsen und Schritte zu gehen Gott zu vertrauen und dankbar zu sein für das Privileg, eine Beziehung zu dem Schöpfer des Universums zu haben.
Wenn wir in der Geschichte weitergehen dann geht das Gespräch, zwischen Rahab und den beiden Spionen noch weiter.
Bevor sie den beiden zur Flucht verhilft, bittet Rahab, dass sie und ihre Familie gerettet werden.
Und sie vereinbaren ein Zeichen. Sie soll das rote Seil nehmen durch das sie die beiden Spione aus dem Fenster fliehen lässt und das rote Seil ins Fenster binden. Und dann wird ihr und allen die sich mit ihr in dem Haus aufhalten nichts geschehen und sie werden vor dem Tod gerettet.
Und hier sind zwei Dinge wichtig.
Das erste was wir uns anschauen ist der Grund ihrer Rettung und das zweite ist das Zeichen ihrer Rettung.

1. Der Grund ihrer Rettung

Der Grund ihrer Rettung ist laut Hebräer 11,31 zwei Dinge: Das sie Gott vertraute, also Glaubte und das sie die Spione Israels freundlich aufnahm. Also das sie handelte.
Genau das lesen wir im Jakobusbrief, wo sie auch nochmal erwähnt wird und wo sie genau dafür als ein Beispiel dient.
Jakobus 2,24–26 NGÜ NT+PS
24 Ihr seht also, dass der Glaube allein nicht genügt; ein Mensch wird nur dann von Gott für gerecht erklärt, wenn sein Glaube auch Taten hervorbringt. 25 War es bei der Prostituierten Rahab nicht ebenso? Auch sie wurde aufgrund ihrer Taten für gerecht erklärt, denn sie nahm die israelitischen Boten gastfreundlich bei sich auf und half ihnen, auf einem geheimen Weg aus der Stadt zu fliehen. 26 Genauso nämlich, wie der Körper ohne den Geist ein toter Körper ist, ist auch der Glaube ohne Taten ein toter Glaube.
Jakobus sagt hier, echter Glaube, wie Gott ihn sich gedacht hat, ist ein Glaube der immer Auswirkungen auf unsere Taten hat.
Sonst ist es nicht der Glaube, von dem die Bibel spricht und von dem Gott spricht.
Und vielleicht sagst du jetzt: Mooooooment mal! Was soll das denn jetzt, ich dachte immer ich bin allein durch Glaube gerettet. Das wird hier doch immer gepredigt. Jetzt plötzlich Glaube und Taten?
Ist das keine Werkgerechtigkeit? Und überhaupt, warum steht das so klar in der Bibel, was heißt das denn jetzt? Nur Glaube… oder Glaube und Taten?
Ich möchte kurz in das Thema reingehen, weil ich glaube das es wichtig für uns ist, und weil Rahab hier auch als Beispiel herangezogen wird.
Wir haben eigentlich zwei Perspektiven, die sich auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen.
Die erste Perspektive ist geprägt von Paulus, der in seinem Brief an die Römer sagt:
Römer 3,28 NGÜ NT+PS
28 Denn wir gehen davon aus, dass man aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt wird, und zwar unabhängig von Leistungen, wie das Gesetz sie fordert.
Also allein durch Glaube.
Die andere Seite wird durch Jakobus in seinem Brief vertreten, der sagt: Ein Glaube ohne Werke ist tot.
Was hier wichtig ist, ist der Kontext der beiden Briefe. Paulus schreibt an Judenchristen, welche durch ihren damaligen Jüdischen Glauben so geprägt waren, dass sie versucht haben durch ihre Werke gerecht vor Gott stehen zu können. Das sie so viele gute Taten anhäufen, dass es ihre Schuld ausgleicht.
Deshalb betont Paulus so stark, dass das nicht funktionieren kann und das sie alleine durch den Glauben vor Gott gerecht gesprochen werden.
Es geht hier also um die Bekehrung zum Christentum.
Jakobus schreibt dagegen an andere Menschen, die überhaupt nichts von der Problematik wussten durch Werke zu Gott zu kommen, sondern hier war das Problem, dass sie zwar gesagt haben sie Glauben, aber danach haben sie einfach weitergelebt als wäre nichts gewesen. Also wie vorher auch. Und hier sagt Jakobus, das ist kein echter Glaube, das ist ein Lippenbekenntnis und er bringt das Beispiel, dass das genauso wäre als wenn man einem Hungernden sein Beileid ausspricht, ihm aber nicht hilft.
Also etwas nur sagen, es dann aber nicht machen, ist kein Glaube.
Und so kommen auch beide Aussagen zusammen und sie wiedersprechen sich nicht, denn du bist allein durch deinen Glauben an Jesus gerettet, aber wenn diese Entscheidung nicht auf dein ganzes Leben Einfluss nimmt und das für dich überhaupt keine Konsequenzen hat, dann wäre es an der Zeit mal zu hinterfragen ob deine Entscheidung für Gott, falls du bereits eine getroffen hast, wirklich echt war.
Echter Glaube führt immer zu Veränderungen weil er aktiv wird. Und genau das sehne wir bei Rahab und dafür ist sie auch für uns heute ein super Beispiel.
Sie glaubt und sie wird aktiv.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du schon eine Entscheidung für Gott getroffen. Was hat sich bei dir verändert? Wo bist du Jesus ähnlicher geworden? Welche Auswirkungen hat dein Glaube auf dein denken und handeln?

2. Das Zeichen ihrer Rettung

Und zwar das rote Seil, welches sie als Zeichen ins Fenster hängt. Und diese rote Farbe erinnert an zwei Dinge.
Zum einen sollten die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten auch das Blut eines Lammes an ihre Türen aufbringen, sodass sie dem Tod entgehen.
Und zum anderen ist es ein schönes Zeichen auf das, was über 1400 Jahre später passiert als ein Mann geboren wird, der übrigens den gleichen hebräischen Namen trägt wie Josua: Jeschuah, was bedeutet: Gott rettet.
Und das war Jesus Christus, auf den das rote Seil hindeutet, weil er stirbt und sein Blut für uns fließt, damit auch wir vor dem sicheren Tod errettet werden.
Wir können, genau so wie Rahab sehen, dass Jesus handelt und aktiv wird indem er für uns die Sünde am Kreuz trägt, die uns ewig von Gott trennen würde. Das tut er um uns davor zu bewahren.
Denn genauso wie für Rahab gibt es auch für uns eine reale Gefahr. und diese gefahr ist der sichere Tod und die ewige Trennung von Gott. Doch durch Jesu Tod und sein Blut sind wir davor gerettet.
Wenn wir anfangen ihm zu vertrauen, dann werden wir, wie Rahab ein Teil von Gottes Volk und durch das Kreuz erleben wir Gottes ganze Gnade und Güte die er für uns hat.
Lasst uns immer wieder auf das Kreuz schauen, wo Gott gezeigt hat, wie sehr er dich liebt und lasst uns davon motivieren und anspornen aktiv zu werden, so wie Gott durch Jesus auch aktiv geworden ist.
Wo kannst du dich von Rahab beeinflussen, influencen lassen?
3 Hauptgedanken worüber wir gesprochen haben waren:
1. Gott hat Rahab gebraucht obwohl sie nicht unserem Ideal eines Vorbilds entspricht.
2. Rahabs Glaube ist entstanden weil sie erkannt hat, das Gott real und aktiv ist. Sie hat gesehen was Gott tut und was er schon getan hat.
3. Rahabs Glaube ist aktiv geworden, er hatte Auswirkungen in ihrem Leben und in ihrem reden und handeln.

Rahab. 1) (die Offene) eine Buhlerin in Jericho, welche die beiden Kundschafter Josuas, die bei ihr einkehrten, verbarg und ihnen die Mutlosigkeit ihres Volkes und den eigenen Glauben an den Gott Israels (Hbr. 11, 31, vgl. Jak. 2, 25) offenbarte. Sie rettete dieselben an einem Seil über die Stadtmauer, auf welcher ihre Wohnung stehen mußte, Jos. 2, 1 ff. Der Eid, wonach sie verschont werden sollte, wurde gehalten, 6, 17. 25, und die Kanaaniterin ist als Weib des Fürsten Salma, Mt. 1, 5, Stammutter Christi geworden, zum Vorbilde dafür, daß auch die Heiden und Sünder am Heile teilhaben.

1–7 Josua handelt klug. – Gott will, daß wir Menschen auch unsere Gaben gebrauchen und einsetzen. – Die Männer tun das, was nach den gegebenen Umständen richtig war. Die Nachtherberge war der einzige Platz, wo sie, ohne aufzufallen, einkehren konnten. Gott steht auch hinter solcher alltäglichen Führung. Die Dirne lügt und übt Landesverrat. Das will Gott nicht, aber er gebraucht auch Sünder zur Durchführung seines Planes. Zugleich wird dadurch offenbar, daß kein Mensch irgendein Verdienst hat, wenn dieser Plan zum Ziel kommt. Das Bild der Dirne aber wird noch in ein neues Licht gerückt durch ihr eigenes Bekenntnis, das nun folgt.

8–21 Rahab handelt weiter in kluger Berechnung (V. 12ff.), und doch ist es mehr als dies. Einmal spricht sie von der lähmenden Angst, die alle überfallen hat, und ahnt dahinter das Eingreifen Gottes (V. 11). Sie erkennt die Sendung des Volkes Israel, ja, sie handelt in der Glaubensgewißheit, daß der Herr hinter allem steht. Darum kommt ihr ganzes Tun doch aus dem Glauben (sie wird im Neuen Testament auch als Glaubende beschrieben). Sie wird später die Mutter des Boas (Matth. 1, 5) und mit ihrer Familie ein vollgültiges Glied Israels (Jos. 6, 25). So beruft sich Gott je und dann aus freier Gnade sündige Menschen und macht sie zu seinen Werkzeugen (wie etwa auch Maria Magdalena, die große Sünderin und viele andere im Laufe der Geschichte). Die Ehre in allem gebührt immer nur dem Herrn.

22–24 Gott hat auch im Herzen der beiden Männer Glauben geweckt. Schon im Gespräch mit Rahab reden sie von der sicheren Landeinnahme durch den Herrn (V. 14). Dasselbe sagen sie bei ihrer Meldung an Josua. Es ist vorbildlicher Glaube, auch da dem Herrn zu vertrauen, wo noch nichts zu sehen ist.

Jos 2:1

Die uralte Stadt →Jericho erscheint als der entscheidende Sperrriegel, der den Zugang zum Land jenseits des Jordans verwehrt. Die Stadt steht stellvertretend für das ganze Land (V. 3, 24). Das Haus einer Hure bietet sich als »öffentliches Haus« den Ortsfremden an, da sie dort am wenigsten auffallen. Am Gewerbe der Frau nimmt der Bericht keinen Anstoß. - Schittim = Abel-Schittim (Akazienbach) liegt nordöstlich des Toten Meeres, gegenüber von Jericho (Karte LA, D6).

Jos 2:2–7

Die Flachsstängel wurden auf dem flachen Dach zum Trocknen ausgelegt.

Jos 2:8–14

Wie der König von Jericho (V. 2–3) kennt auch Rahab die Absichten der Israeliten; aber sie weiß noch mehr: Gott steht auf deren Seite. Die Kunde von seinem Eingreifen hat einen lähmenden Schrecken auf die Bewohner des Landes fallen lassen (s. Verweisstellen zu V. 9; →Gottesschrecken). Daran erkennt die Frau den Gott, der mächtig ist oben im Himmel und unten auf Erden (vgl. 5Mo 4:39). Sie weiß, dass er den Israeliten das Land gegeben hat (V. 9). Dieser Glaube wird sie und die Ihren vom Tod erretten (2:12–14; 6:22–23). Als Beispiel im Glauben und Tun wird sie im Neuen Testament angeführt (Hebr 11:31; Jak 2:25); nach Mt 1:5 gehört sie sogar in die Ahnenreihe Jesu.

Jos 2:15–21

Bevor Rahab die Kundschafter am Seil hinunterlässt (V. 15 greift voraus), präzisieren diese die Bedingungen, unter denen sie ihre Zusage einlösen werden. Das rote Seil ist Erkennungszeichen, erinnert aber auch in der Farbe an das Blut, das in der Passanacht die Israeliten vor dem Verderber geschützt hat (2Mo 12:22–23). Wer das Haus verlässt, ist selbst schuld an seinem Tod; die Blutschuld fällt auf ihn zurück und trifft nicht wie im anderen Fall den, der ihn gegen die eidliche Zusicherung erschlägt (zu Vorstellung und Ausdrucksweise in V. 19 s. Erklärung zu 3Mo 20:9).

Jos 2:22–24

Die Kundschafter fassen das Ergebnis ihrer Nachforschungen mit den Worten der Hure Rahab zusammen (V. 9). Das Glaubenswort der fremden Frau stärkt den Glauben der Israeliten. Die Einlösung der Zusage an Rahab wird in 6:22–23 berichtet.

Rahab war eine Verräterin ihres Landes und belog den König von Jericho, aber sie tat es, um sich unter den Schutz des Gottes Israels zu stellen. Ihre Unehrlichkeit ist nicht nachahmenswert, dafür aber umso mehr ihr Glaube (Heb 11,31). Ihre Werke rechtfertigten sie vor den Menschen. In Matthäus 1,5 wird sie im Geschlechtsregister des Herrn Jesus erwähnt. Dass solche Frauen wie Rahab und Tamar hier genannt werden, zeigt den göttlichen Ursprung dieser Auflistung, denn Menschen hätten diese Namen wahrscheinlich weggelassen. Ihre Erwähnung erhöht die Gnade, die überreichlich über alle Sünde ist (Rö 5,20).
Weder aufgrund ihrer Abstammung noch aufgrund ihrer Lebensführung hatte sie ein Anrecht auf eine Beziehung zu Gott. Deshalb passt sie so gut in das Buch Josua, wo wir – im Vorbild – aufgefordert werden, die himmlischen Segnungen, mit denen wir gesegnet sind, praktisch in Besitz zu nehmen (vgl. Eph 1). Rahab ist eine Illustration von Epheser 2, wo wir diejenigen beschrieben finden, die Gott so gesegnet hat. „Tot in Sünden und Vergehungen“, „in den Begierden unseres Fleisches“, „ohne Christus“, „entfremdet dem Bürgerrecht Israels“, keine Hoffnung habend und ohne Gott in der Welt“. Rahab im Geschlechtsregister Christi – ein Denkmal der Gnade Gottes.
Schließlich zeigt uns Jakobus 2,25 Rahab als ein Beispiel dafür, dass man aus Werken gerechtfertigt wird. Rahab hatte bereits geglaubt, als sie die Botschaft von dem Durchzug Israels durch das Schilfmeer gehört hatte. Aber vor Menschen (und darum geht es in Jakobus) war sie erst gerechtfertigt, als sich ihr Glaube durch Werke bewies. Erst dann offenbarte sich vor den Kundschaftern, was Gott schon vorher in ihrem Herzen wahrgenommen hatte. Rahab – ein Beispiel, wie sich echter Glaube durch Glaubenswerke zeigt.
Die Zusammenfassung dieser drei Belehrungen am Beispiel Rahabs finden wir in Epheser 2,8–10: „Denn durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“
Bedingungslose Annahme hört sich gut an. Doch bei uns findet solche Annahme manchmal schon ihr Ende, wenn sie mit unseren Annehmlichkeiten kollidiert. Ausgerechnet ein alter Text aus dem Ersten Testament in der Bibel unterstreicht sehr deutlich, wie grenzüberschreitend Gott Menschen annimmt. Menschen wie Rahab. Menschen wie dich und mich.
https://www.jesus.ch/lebenshilfe/glaube/christsein/298944-rahab_annahme_die_alle_grenzen_sprengt.html
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