Zerrissn

Jesus siegt  •  Sermon  •  Submitted
0 ratings
· 72 views
Notes
Transcript

Die Stiftshütte (Gottes Heiligkeit)

Die Auswirkung auf den Tod von Jesus betrifft den Tempel. Im Heiligtum der Juden geht etwas Essentielles kaputt. Gott gibt Israel im AT den Auftrag ein Heiligtum nach genauen Massen zu bauen (Ex 25-31). Diese vielen detaillierten Instruktionen über den Bau der Stiftshütte zeigen, dass sich Gott fest um sein Haus auf der Erde kümmert. Der Gott des Universums verlässt den Himmel und kommt auf die Erde runter, um in einem kleinen stinkigen Zelt zu leben, damit er seinem Volk nahe sein kann. Gott liebt die Menschen so sehr und sehnt sich nach ihnen, dass er mit ihnen in eine physische Beziehung treten will. Er ist nicht irgendwo, sondern er ist genau dort: in der Stiftshütte. Gott setzt wortwörtlich Himmel und Erde in Bewegung, damit er unter seinem Volk wohnen kann.
Alle diese Vorschriften, die in der Torah stehen, dienen dazu, dass die Menschen Gott kennen lernen können. Indem Gott den Israeliten die Torah gibt, stellt er sich ihnen vor. Die 10 Gebote beginnen mit: „Ich bin der Herr dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat.“ YHWH ist nicht irgendein Gott, er ist dein Gott.
Bei den Reinheitsgeboten geht es nicht darum, dass Israel aus eigener Kraft so fest heilige wird, damit sie mit Gott leben können. Es geht darum, dass Israel heilig wird, damit Gott unter ihnen leben kann. Denn dass dieser heilige Gott unter Israel wohnt, das ist gefährlich. In der Stiftshütte trennt ein Vorhang den Vorhof vom heiligen Bereich und ein weiterer Vorhang den heiligen Bereich vom Allerheiligsten Bereich. Diesen heiligeren Bereichen kann sich der Mensch nur durch eine reinigende Vorbereitung und unter bestimmten Umständen nähern. Gottes Heiligkeit kann der Mensch nicht einfach so ertragen. Gott sagt zu Mose: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.“ (Ex 33,20). Als Mose die Stiftshütte einweiht, geschieht folgendes: „34 Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung. 35 Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte hineingehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des Herrn die Wohnung erfüllte. (Ex 40,34f)“
Das 2.Buch Mose hört damit auf, dass Mose nicht in die Stiftshütte hinein gehen kann. Wenn wir weitergehen, kommen wir ins 3.Buch Mose, wo Gott seinem Volk die Reinheitsvorschriften gibt, damit sie seiner Gegenwart begegnen können. Doch zwei Söhne von Aaron, wollen sich an diese Reinheitsvorschriften nicht halten. Schauen wir was mit ihnen passiert: „1 Und Aarons Söhne Nadab und Abihu nahmen ein jeder seine Pfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten so ein fremdes Feuer vor den Herrn, das er ihnen nicht geboten hatte. 2 Da fuhr ein Feuer aus von dem Herrn und verzehrte sie, dass sie starben vor dem Herrn. (Lev 10,1f)“ Wer in Gottes Gegenwart lebt und die Reinheitsvorschriften nicht berücksichtigt, der liefert sich dem Tod aus (Lev 16,1f). Es ist wie, wenn ein Astronaut in den Weltraum hinausgeht und nicht berücksichtigt, seinen Anzug (seinen Schutz) anzulegen. Das ist sein sicherer Tod. Obwohl Gott unter seinem Volk lebt, ist diese Beziehung eine Gemeinschaft, die sorgfältig gestaltet werden muss. Nachdem das Volk Israel im 3.Mose alle Reinheitsgebote bekommen hat lesen wir zu Beginn des 4.Buch Mose: „Und der Herr redete mit Mose in der Wüste Sinai in der Stiftshütte […]“ Erst wenn man die Reinheitsvorschriften im 3.Mose kennt, kann man diesen Heiligen Ort betreten, ohne dass man sterben muss.

Der Tempel im AT (Israel als Gottes Wohnort)

Als das Volk Israel das Land erobert, gibt Gott weitere Anweisungen für den Bau des Tempels. Gott gebietet den Israeliten eine Kultzentralisation. Die Israeliten sollen Gott nicht unter jedem Berg anbeten und Opfer bringen, wie es die Heiden vor ihnen in dem Land getan haben. „Hüte dich, dass du deine Brandopfer nicht an jeder Stätte opferst, die du siehst; (5.Mose 12,13)“ – „sondern die Stätte, die der Herr, euer Gott, erwählen wird aus allen euren Stämmen, dass er seinen Namen daselbst wohnen lässt, sollt ihr aufsuchen und dahin kommen. (5.Mose 12,5)“ Jahrhunderte später sehen wird, dass diese erwählt Stätte Jerusalem ist. Bei der Tempeleinweihung betet Salomo zu Gott: „Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll mein Name sein. Du wollest hören das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte betet. (1 Kön 8,29)“

Fremdes Gebiet

So kommen wir zur nächsten Frage: Wieso muss Gott raus aus dem Tempel? Schliesslich gehört ihm doch die ganze Welt. Beispielsweise sagt uns Psalm 50,10-11: „10 Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden. 11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und was sich regt auf dem Felde, ist mein. (Ps 50,10f)“ Von diesen Versen gibt es noch unzählige weitere in der Bibel. Jedoch fällt dabei auf, dass Gott nie davon spricht, dass alle Menschen ihm gehören. Wem gehören sie dann?
Wir schauen dazu auf 5.Mose 32,8-9. Ich nehme dabei die Einheitsübersetzung: „8 Als der Höchste die Völker als Erbe verteilte, / als er die Menschheit aufteilte, / legte er die Gebiete der Völker / nach der Zahl der Gottessöhne fest; 9 der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, / Jakob wurde sein Erbteil. (Dtn 32,8f)“
Im Vers 8 sehen wir, dass Gott den Völkern Land zuteilt. Dieser Vers bezieht sich auf die Geschichte vom Turmbau in Babylon, wo Gott die Menschen in alle Länder zerstreut. Dabei beansprucht Gott in Vers 9 das Land von Jakob, also das Land Israel für sich. Israel soll Gott gehören. Aber wieso teilt Gott das Land der Erde den Söhnen der Götter zu?
Die meisten deutschen Übersetzungen geben die Gottessöhne mit den Söhnen Israel wieder. Wenn wir uns aber bewusst sind, dass diese Stelle auf das Ereignis von dem Turmbau zu Babylon zurückgreift, dann verwundert das doch sehr, weil Israel zur damaligen Zeit nicht existiert. Die Septuaginta (LXX) ist die griechische Übersetzung des hebräischen Grundtextes. Wenn die Autoren des NTs aus dem AT zitieren, berufen sie sich meistens auf die LXX. Der LXX liegen mehrere Textzeugen für diesen Vers vor und sie entscheidet sich bei diesem Wort für das Wort: Gottessöhne.[1]
In der Parallelstelle in 5.Mose 4,19-20 wird deutlich, was damit gemeint ist: „19 Hebe auch nicht deine Augen auf gen Himmel, dass du die Sonne sehest und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen. Denn der Herr, dein Gott, hat sie zugewiesen allen andern Völkern unter dem ganzen Himmel; 20 euch aber hat der Herr angenommen und aus dem glühenden Ofen, nämlich aus Ägypten, geführt, dass ihr das Volk sein sollt, das allein ihm gehört, wie ihr es jetzt seid. (Dtn 4,19f)“ Gott bestraft die Menschen beim Turmbau zu Babel in solcher Weise, dass er ihnen fremde Götter zuweist, die über sie herrschen sollen.
Dieses Motiv, dass das Land ausserhalb von Israel fremden Göttern zugeteilt worden ist, zieht sich durch die ganze Bibel hindurch:
1. Naaman ist ein Feldhauptmann aus Aram. In Israel wird er durch Dienst des Propheten Elisa von seinem Aussatz geheilt. Darauf will Naaman ein Stück von der Erde Israels mit sich nach Hause nehmen, damit er auf diesem heiligen Boden Gott anbeten kann (2 Kön 5,17).
2. Daniel ist in der babylonischen Gefangenschaft. In einer Vision erschient ihm ein Engel, weil er eine Antwort von Gott an ihn übermitteln soll. Doch der Fürst von Persien hat diesen Engel 21 Tage daran gehindert, zu Daniel zu kommen (Dan 10,12-13). Denn dieses Gebiet gehört einem fremden Gott. Der Engel ist in ein feindliches Gebiet vorgedrungen, dass ihm sonst nicht einfach so zugängig ist.
3. Als der Satan Jesus versucht, zeigt er ihm zuletzt alle Reiche der Welt. Der Teufel, als der Herrscher über alle diese fremden Götter, bietet sie alle Jesus an, wenn Jesus den Teufel anbeten würde (Mt 4,8-9). Obwohl genau es genau das ist, was Jesus will, weigert er sich auf das Angebot des Teufels einzugehen. Stattdessen wird Jesus die Reiche der Welt durch seine eigene Macht zurückerobern. Darauf wollen wir bald zu sprechen kommen.
[1] Michael S. Heiser, The Unseen Realm: Recovering the Supernatural Worldview of the Bible, First Edition (Bellingham, WA: Lexham Press, 2015), 113.

Der Tempel bei Jesu Tod (Sühneopfer)

Wir haben gesehen, dass der Tempel in Jerusalem die Stätte ist, wo Gottes Namen wohnt. Nirgendwo ist Gott so gegenwärtig, wie im Tempel von Jerusalem. Zur Zeit des AT durfte der Hohepriester an einem Tag im Jahr in das Allerheiligste hineingehen. Allerdings musste er dazu ein Sühneopfer darbringen, damit seine Sünde gesühnt wird (Lev 16,6). Ohne dieses Opfer kann er nicht in das Allerheiligste hineingehen. Dort bringt er ein weiteres Opfer für alle Israeliten dar, damit auch die Sünden der Israeliten vor Gott vergeben werde (Lev 16,17). Durch das Blut des Stieres erwirkt der Hohepriester die Sühne für die Israeliten: „Denn des Leibes Leben ist im Blut und ich habe es euch für den Altar gegeben, dass ihr damit entsühnt werdet. Denn das Blut ist die Entsühnung, weil das Leben in ihm ist. (Lev 17,11)“ – „Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem Herrn. (Lev 16,30)“ Doch der Tag der Versöhnung wird ständig wiederholt. Deshalb ist es klar, dass die Sühne an diesem Tag nicht endgültig und vollkommen ist, sondern nur ein Vorschein auf das, was noch kommt.
Wenn das Blut eines Tieres von einem Stier Sühne erwirkt hat, wie viel mehr bedeutet es dann, wenn das Blut des lebendigen Gottes von Jesus vergossen wird? „11 Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. 12 Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes […] 14 Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden. (Heb 10,11f.14)“ Dieses Opfer heiligt nicht nur den Hohepriester und die Israeliten, sondern sogar die ganze Welt: „Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1 Joh 2,2)“ Das Sühneopfer von Jesus steht in einer ganz neuen Dimension.
Hier in Jerusalem stirbt Jesus auf Golgatha, worauf der Vorhang im Tempel zerreisst. Das bedeutet, dass Jesus mit seinem Opfer eine Sühnung vollbracht hat, so dass das Zusammenleben mit diesem Gott nicht mehr gefährlich ist. Der trennende Vorhang zwischen Gott und Mensch ist nicht mehr nötig. Paulus schreibt dazu: „18 Denn durch ihn [Jesus] haben wir alle beide [Juden und Nichtjuden] in einem Geist den Zugang zum Vater. (Epheser 2,18)“
Für das Zerreissen des Vorhangs haben wir im griechischen Text das Wort σχίζω. Dieses Wort verwendet Markus in seinem Evangelium nur ein weiteres Mal. An der Stelle, wo Jesus zu Johannes dem Täufer kommt und sich von ihm Taufen lässt, schreibt Markus: „Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass sich der Himmel [σχίζω = zerreisst] auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn. (Mk 1,10)“ Im Vergleich mit Mk 1,10 fällt auf, dass jeweils die Wohnung Gottes sich auftut.[1] Die Trennung zwischen Himmel und Erde wird zerrissen und Gottes Heiligkeit dringt in diese Welt hinein. Beim Zerreissen der Taufe bekennt die Stimme Gottes aus dem Himmel, der Jesus der Sohn Gottes ist (Mk 1,11). Beim Zerreissen des Vorhangs im Tempel bekennt der römische Hauptmann, dass dieser Jesus der Sohn Gottes ist (Mk 15,39). Am Anfang wird Jesus als Sohn Gottes unter den Israeliten bezeugt. Jetzt wird Jesus als Sohn Gottes unter den Heiden bezeugt. Und das bringt uns zu der nächsten Frage:
Wer initiiert dieses Zerreissen des Vorhangs im Tempel? Es ist doch nicht ein Mensch, sondern Gott! Dieser Vorgang ist eine Folge auf ein mächtiges Wirken Gottes. Das heisst, das Zerreissen des Vorhangs geschieht von Gott aus. Wo befindet sich Gott? Seine physische Gegenwart ist innerhalb des Vorhangs und nicht ausserhalb. Deshalb wird der Vorhang von innen her zerrissen. Die primäre Bedeutung ist also nicht; wir kommen rein in den Tempel zu Gott, sondern Gott kommt raus zu uns!
[1] Walter Radl, „σχίζω“, hg. von Horst Balz und Gerhard Schneider, Exegetisches Wörterbuch zum Neuen Testament (Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer, 2011), 763–764.

Alle Nationen werden gesegnet

Gott hat Israel unter allen Völkern als sein Erbteil auserwählt. Gott will mit Israel sein und sie segnen. Aber schon bei der Erwählung von Israel hat Gott auch alle anderen Nationen im Blick und möchte sie wieder zurückgewinnen. Als Gott Abraham, dem Stammvater der Israeliten, zum ersten Mal begegnet, sagt er: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter [Nationen] auf Erden. (Gen 12,3)“ Gott sucht sich mit Israel ein Volk aus, durch welches er die ganze Welt segnen und retten will.
Gott gibt Israel Gesetze, die ihnen helfen, Gottes Willen und sein Wesen zu erkennen. Und dennoch reichen die Gesetze nicht aus, um von Gott angenommen zu werden. Die Gesetze sind unmöglich zu erfüllen, dass sie nicht den versprochenen Segen bringen, sondern den Fluch. Deshalb muss Gott einen anderen Erlösungsplan finden, damit er die Menschen retten kann. Gott vollbringt im Tod Jesu die Reinigung für alle Menschen, damit alle vor Gott treten können. Sühneopfer besiegt die Macht der Sünde, die Gott von den Menschen trennt:
„11 Darum denkt daran, dass ihr, die ihr von Geburt einst Heiden wart und Unbeschnittene genannt wurdet von denen, die äusserlich beschnitten sind, 12 dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde ausserhalb des Bundes der Verheissung; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. 13 Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi.“ (Epheser 2,11–13)
„8 Die Schrift aber hat es vorausgesehen, dass Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum verkündigte sie dem Abraham (1.Mose 12,3): ‘In dir sollen alle Heiden gesegnet werden.’ 9 So werden nun die, die aus dem Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. 10 Denn die aus den Werken des Gesetzes leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5.Mose 27,26): ‘Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er’s tue!’ 11 Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn ’der Gerechte wird aus Glauben leben’ (Habakuk 2,4). 12 Das Gesetz aber ist nicht ‘aus Glauben’, sondern: ‘der Mensch, der es tut, wird dadurch leben’ (3.Mose 18,5). 13 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben (5.Mose 21,23): ‘Verflucht ist jeder, der am Holz hängt’, 14 damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus [und wir den verheissenen Geist empfingen] durch den Glauben. (Gal 3,8-14)“
Durch diesen Jesus wird nicht nur Israel gesegnet, sondern die ganze Welt. Genau das schreibt Paulus nämlich weiter in Galater:
„16 Nun ist die Verheissung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heisst nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: ‘und deinem Nachkommen’ (1.Mose 22,18), welcher ist Christus. (Gal 3,16) “
Durch den Glauben an Jesus erhält nämlich jeder auf der ganzen Welt, nicht nur in Israel, sondern auch China, Kanada, Peru, Südafrika, Australien, Schweden und auch der Schweiz, Zugang zu dem Gott des Himmels und der Erde. Überall können Menschen zu Gott kommen und ihn anbeten.
Eine Samariterin fragte Jesus an einem Brunnen, wo denn nun der richtige Tempel sei, auf dem man Gott anbeten kann. Bei den Samaritern auf dem Garizim oder bei den Juden in Jerusalem? Jesus antwortet dieser Frau, dass eine Zeit kommt, wo das keine Rolle mehr spielt. Denn die Menschen können Gott dann in der Wahrheit und im Geist anbeten (Joh 4,20f.23). Wenn der Vorhang im Tempel nun zerrissen ist und Gott mit seinem Geist in die Welt hinausgehen kann, dann bedeutet dies, dass man Gott jetzt überall anbeten kann.

Gottes Rückeroberung

Mit dem Tod von Jesus am Kreuz wird ein Opfer vollbracht. Durch dieses Opfer ist es Gott nun möglich in die Welt hinauszugehen, ohne dass die Menschen wegen seiner Heiligkeit sterben müssen. So nimmt Gott jetzt in den Gläubigen Menschen seine Wohnung. Jetzt ist der Gläubige der Tempel Gottes (1 Kor 6,19). Die Menschen der fremden Nationen standen vorher unter der Herrschaft fremder Götter. Indem Gott in den Gläubigen Wohnung nimmt, beginnt Gott, auf der ganzen Welt die Menschen von den fremden Göttern zurückerobern. Jesus sagt zu Petrus: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle [werden nicht stark gegen sie sein] sollen sie nicht überwältigen. (Mt 16,18)“ Jesus bringt ein neues Reich der Gemeinde, gegen welches das Reich der Hölle nicht mehr standhalten kann.[1] Die Pforten der Hölle halten, die Menschen in fremden Nationen noch gefangen. Doch die Pforten werden dem neuen Reich Gottes unterliegen. Gottes Reich dringt nun in diese fremden Gebiete ein und bringt Gottes Erlösung in die ganze Welt hinaus.
[1] Michael S. Heiser, The Unseen Realm: Recovering the Supernatural Worldview of the Bible, First Edition (Bellingham, WA: Lexham Press, 2015), 284–285.

Schlussfolgerung

So ist Gottes Gegenwart nicht mehr an dem einem Ort im Tempel in Jerusalem. Sie breitet sich aus und kommt zu allen Menschen auf der ganzen Welt. Gottes Heiligkeit ist für den Menschen nicht mehr tödlich, so dass er sogar in den Menschen wohnen kann. Damit wird der Mensch der neue Tempel Gottes, weil Gott mit seiner Gegenwart nun in den gläubigen Menschen wohnt.
„19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe. (1 Kor 6,19f)“

Wir kommen in den Tempel hinein

Wir wissen nun, dass Gott aus dem Allerheiligsten raus in die Welt kommt. Aber der Umkehrschluss ist genau so wahr. Wir kommen in das Allerheiligste hinein. Der Zugang ist bis dahin versperrt geblieben. Das sieht man auch auf einer wunderschönen bildlichen Ebene.
Auf diesem Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste und das Heilige von der profanen Welt trennt, sind Bildmuster eingewebt. Gott sagt zu Mose, dass er auf den Vorhang Bilder von Engeln, genauer gesagt von Cherubim einweben soll: „Du sollst einen Vorhang machen aus blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand und sollst Cherubim einweben in kunstreicher Arbeit. (Exodus 26,31)“
Wir erinnern uns hier an die Geschichte, wo Adam und Eva bei ihrem Sündenfall aus dem Paradies vertrieben wurden. Von da an bewachen Cherubim den Eingang ins Paradies, damit die Menschen nicht mehr zurückkommen können und vom Baum des Lebens essen: „Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. (Gen 3,24)“ Die Cherubim versperren den Weg nicht mehr, weil Gott die Grenze zwischen Himmel und Erde abbricht. Durch das Zerreissen des Vorhangs ist der Weg zu dem Ort wo Gott wohnt, der Weg zum Paradies, wieder offen.
Related Media
See more
Related Sermons
See more