Einen Lebensstil der Selbstführung entwickeln: Die Macht deiner Worte.

Standhaft - eine Reise durch den Jakobusbrief  •  Sermon  •  Submitted
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Hauptziel: Die Hörer erkennen, dass Worte ein Ausdruck der inneren Reife sind.
Kernaussage: Wenn du deine Rede beherrschen kannst, kannst du auch dein Leben beherrschen.
Hoffnungsfokus:
Einleitung
Eingangsclip mit Textlesung: Jakobus 3,1-12 (PowerPoint-Lesung / Bild und Ton)
Predigen ist gefährlich.
Ich will niemanden verletzen oder treffen mit meinen Sätzen, es soll sich auch möglichst kein Hörer vor den Kopf gestossen und keine Persn angegriffen fühlen, kurz: Ich möchte niemandem weh tun mit meinen Worten.
Zu all diesen Dingen ist Sprache aber selbstverständlich in der Lage.
Gehörtes und Gelesenes kann einem den Atem verschlagen, eine bissige Formulierung ist nicht selten als kleine Zuckung in der Magengegend zu spüren, und gewisse Sätze schlagen Wunden in die Seele, die auch nach Jahren der Vernarbung nicht vergessen gehen.
Wer immer kommuniziert und fühlt, sich also als Mensch durch die Welt bewegt, hat diese Erfahrungen schon gemacht.
Also, die Macht von Worten allgemein – zum Guten wie zum Schlechten – wird bei uns in der Regel unterschätzt. Und zwar sowohl die Macht von gesprochenen Worten, als auch die Macht geschriebener Worte. Ja, dann sagen wir oft: „Ach, das sind ja bloß Worte.“ Haben wir schon oft gesagt. In Gottes Bewertung dagegen haben Worte ein ungemein starkes Gewicht – im Guten wie im Schlechten. Worte können massiven Schaden anrichten. Worte können unsagbar viel Gutes bewirken. Gott selbst hat Wörter – also bis in die einzelnen Wörter hinein – und Sprache in besonderer Weise geadelt zunächst mal dadurch, dass er seinen eigenen Sohn als 'das Wort' bezeichnet hat.
Worte - Zitate
Es ist mir herausgeruscht
Worte, die öffentlich ausgesprochen werden.
Worte, die im kleinen Rahmen ausgesprochen werden.
Worte, die im Vieraugengespräch (vertraulich) ausgesprochen werden.
Tribun, Politik, Polemik, Schwarz-Weiss-Denken
Jakobus ist ein eminent praktischer Brief, und sein Zweck oder sein Thema oder sein Thema ist es, Ihnen den Unterschied zwischen einem bloßen Glaubensbekenntnis und einem wirklichen Glauben zu zeigen.
In heutigem Abschnitt macht die Jakobus eine These:
Seine These lautet: Wenn man seine Worte beherrscht, kann man sein ganzes Leben beherrschen. .
Jakobus:
Eibt er praktische Anleitungen: wie du deine Rede heilst, wie du deine Worte in den Griff bekommst, wie du deine Rede bewältigst, damit du dein Leben meistern kannst.
Es geht um einen christlichen Lebenstil.
Wenn du deine Rede beherrschen kannst, kannst du auch dein Leben beherrschen.
Der heutige Abschniss ist ganz besonders an diejenigen gerichtet, die schon eine Weile Christen sind, und für diejenigen von uns, die eine gewisse Verantwortung tragen
Ich denke, der beste Weg, die Sache aufzuschlüsseln, ist zu sagen, Jakobus zeigt uns etwas über die Macht der Worte und etwas über den richtigen Gebrauch von Worten, wenn auch nicht viel. Er ist nicht hier, um uns Gutes und Schlechtes, Sünden der Rede und so weiter zu erzählen. Er ist hier, um, glaube ich, mehr über die innere Dynamik zu sprechen. Er ist also erstens hier, um uns über die Macht der Worte zu erzählen, und zweitens über den richtigen Gebrauch von Worten. Dann schließlich gibt er uns einige äußerst wichtige Hinweise, wie wir unsere Worte heilen können, wie wir unsere Zunge heilen können.
Dies ist heute unser Fokus.

Einen Lebensstil der Selbstführung entwickeln: Die Macht deiner Worte.

I. Deine Worte bestimmen deine Zukunft

Teilziel Nr. 1:
Biblischer Text: Jakobus 3,1-4
Die Macht von Worten allgemein zum Guten wie zum Schlechten wird teilweise unterschätzt.
„Dies sind ja nur Worte.“
Aus Gottes Sicht haben Worte ein starkes Gewicht im Guten wie im Schlechten. Worte können massiven Schaden anrichten. Worte können unsagbar viel Gutes bewirken. Gott selbst hat Wörter also bis in die einzelnen Wörter hinein und Sprache in besonderer Weise geadelt zunächst mal dadurch, dass er seinen eigenen Sohn als 'das Wort' bezeichnet hat. Am Beginn des Johannes briefes: Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. ' steht da, der klassische griechische Ausdruck für ' Und Gott hat die Welt erschaffen. Wie? Durch das Wort. Real. Gott handelt, Gott erschafft neue Wirklichkeit, indem er spricht. Und Gott sprach: Es werde Licht und es ward Licht. Und Gott hat nicht nur diese Welt erschaffen durch das Wo rt in seiner Kraft und Autorität, sondern Gott schafft auch neues Leben für Menschen durch das Wort.
Gott hat die Schöpfung so ausgestattet, dass Worte, Gedanken, Konzepte sehr viel nachhaltiger wirken als alles andere.
Jakobus 3,1 ELB
Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein schwereres Urteil empfangen werden!
Was es hier wirklich bedeutet, ist, dass Christen, wenn Sie ein echter Christ sind, wenn Sie Christus als Ihren Erlöser angenommen haben, werden Sie niemals für Ihre Sünden gerichtet werden.
Das ist natürlich. Sehen Sie das? Hier ist, was Jakobus sagt. Das ist die Vorbemerkung. Christen werden nicht für ihre Sünden verurteilt; sie werden bewertet und zur Rechenschaft gezogen für das, was sie mit dem tun, was Gott ihnen gegeben hat. Das ist der erste Punkt. Es gibt ein Gericht. Es gibt eine Bewertung.
Das Prinzip ist der Grund, warum Lehrer härter beurteilt werden, weil sie mehr Begabungen und vor allem mehr Wissen haben. Wenn du ein Lehrer bist, bedeutet das, dass du es weißt. Je mehr du weißt, desto mehr hast du, desto mehr hält Gott dich zur Rechenschaft.
Was er wirklich sagt, ist: "Sei sehr vorsichtig". Als Schweizer haben wir ein wunderbares Land. Wir können in sehr vielen Bereichen mitreden, auch wenn wir nur sehr wenig Ahnung darüber haben. Wir bekommen als Schweizer bereits mit der Muttermilch unsere Unabhängigkeit mit. Jeder ist am Ende ein Experte oder hält sich dafür. Dies ist unsere Kultur. Dieser übertragt auch auf die Gemeinde. Wir haben viele christliche Experten.
Was Jakobus zu sagen versucht, ist: " Wage es nicht, dich in die Position eines Lehrers, eines Experten der christlichen Lehre oder eines Experten der christlichen Moral und so weiter zu begeben, bis du absolut sicher bist, dass du von Gott berufen bist, bis du absolut sicher bist, dass du den moralischen Charakter hast, der dahinter steht, bis du absolut sicher bist, dass du die Bibel wirklich verstehst und die christliche Wahrheit verstehst. Seien Sie sehr vorsichtig". Warum? Weil die Lehrer gerichtet werden.
Die Lehrer sind im NT sehr klar definiert, was ihre Aufgabe ist: Sie sollen die biblische Lehre entfalten und erläutern. Sie sollen die Wahrheit des Evangeliums erklären und verkündigen im Zusammenhang mit dem AT und zeigen, wie die ganze Wahrheit Gottes in Jesus zum Ziel kommt. Die Lehrer leiten auch durch die Lehre die Gemeinde, weil die Lehre sozusagen das entscheidende Leitungsinstrument in der Gemeinde Jesu darstellt, weil da die Weichen gestellt werden, zwischen rechter und falscher Lehre unterschieden wird, die Gemeindepraxis sich letztlich auch an der Lehre entscheidet.
Im Gespräch mit Christen habe ich mit einer Person nach der anderen gesprochen, die Opfer von christlichem Lehrermissbrauch geworden ist.
Was meine ich damit? Nun, viele von Ihnen waren zutiefst desillusioniert oder schlimmer noch, von Menschen in christlichen Führungspositionen, die eine Reihe von Dingen getan haben. Einige dieser Leute sind offensichtlich Diktatoren. Sie haben es anfangs nicht gesehen, aber eigentlich wollten sie nur eine Gefolgschaft. Sie wollten, dass Sie sich allem unterwerfen. Sie sahen sie als kontrollierend und manipulativ und diktatorisch an, und Sie sind gegangen.
Einige von Ihnen haben auch festgestellt, dass einige dieser Leute nicht so manipulativ waren. Sie waren wohlmeinend, aber sie haben sich wirklich als Lehrer aufgestellt, bevor sie die christliche Wahrheit wirklich verstanden, und sie haben Sie in einige der schrulligsten, verrücktesten Lehren hineingezogen, die Ihr Leben wirklich verpfuscht haben.
Geistliche Leiter haben ihre Mitchristen zutiefst verletzt.
Wenn du solches erlebst hast, dann ist Jakobus 3,1 auch ein Trost:
Hier ist, was Jakobus zu sagen versucht. Im Prinzip lautet die Folgerung: “Nimm es ihnen nicht übel. Seid nicht verbittert gegen sie. Sie werden verurteilt werden. Sie werden aufs Schärfste verurteilt werden.”
Sie werden gedemütigt werden. Sie werden entlarvt werden, so dass sie sich nicht mehr selbst wehtun können, und sie können dir nicht mehr wehtun. Gott wird sie zu Fall bringen. Sie werden zu Fall kommen.
Es können Wölfe im Schafspelz sein. Keine dummen Schafe, sondern Wölfe im Schafspelz.
Es geht nicht nur darum, uns zu lehren, dass man sehr langsam und vorsichtig sein sollte, um ins Rampenlicht zu gelangen.
Zwei Gefahren sollte jeder Lehrer deshalb unbedingt vermeiden. In Ausübung seines Amtes wird er entweder Menschen unterweisen, die jung an Jahren oder aber Kinder im Glauben sind. Er muss sich daher sein ganzes Leben lang bemühen, zweierlei zu vermeiden. Er muss sorgfältig darauf bedacht sein, nicht seine eigenen Ansichten oder gar Vorurteile an seine Schüler weiterzuvermitteln. Im Gegenteil, er muss stets die Wahrheit Gottes weitergeben. Es ist erschreckend leicht, nicht die Wahrheit Gottes, sondern dafür die eigene Version, d.h. Vorstellung der Wahrheit zu lehren. Zweitens sollte jeder Lehrer sorgfältig darauf bedacht sein, dass sein Leben nicht im Widerspruch zu dem steht, was er lehrt. Er sollte nie in die Lage kommen, dass seine Schüler und seine Studenten nicht mehr auf das hören, was er sagt, weil sie nur noch sehen, wie er ist. Jakobus erinnert nun die Lehrer daran, dass sie ihr Amt freiwillig übernommen haben. Von daher tragen sie eine ganz besondere Verantwortung, und sie werden umso schärfer verurteilt, wenn sie darin versagen.
Jakobus schreibt hier an Menschen, die sich nach der angesehenen Stellung des Lehrers sehnten. Und so forderte er sie nun hier dazu auf, sich der Verantwortlichkeit des Lehrers stets bewusst zu sein.
Von seiner zuvor gemachten deutlichen Auseinandersetzung mit einem leeren, nichtigen Glauben geht Jakobus nun zu der sogenannten leeren Rede über. Die Unfähigkeit, seine eigene Zunge zu zügeln, steht im Mittelpunkt des folgenden Gedankenganges:
Jakobus 3,2 ELB
Denn wir alle straucheln oft. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln.
Hier steht, wenn man seine Zunge beherrscht, kann man sein ganzes Leben beherrschen.
In diesem Vers hält Jakobus zwei innig im jüdischen Denken und Schrifttum verankerte Gedanken fest. Einmal: Es gibt niemanden auf der Welt, der sich nicht in irgendeiner Weise versündigt, d. h. der nicht stolpert, wie das Wort, das Jakobus hier benutzt, wörtlich übersetzt heißt. Häufig sündigen wir gar nicht absichtlich, sondern versagen vielmehr aus Unachtsamkeit. Niemand hat also Grund, stolz oder hochmütig zu sein, denn kein Mensch ist ohne Makel. Dieselbe Auffassung begegnet uns auch bei den nichtchristlichen Schriftstellern. "Es liegt in der Natur des Menschen, dass er sich in seinem persönlichen und im öffentlichen Leben vergeht", so heißt es bei vielen griechischen Autoren. Seneca schreibt z. B.: Wir alle sündigen; die einen mehr, die anderen weniger.'
Du musst deine Zunge beherrschen, denn zum einen verrät deine Zunge, wer du wirklich bist. Auf der anderen Seite kann deine Zunge, wenn du sie richtig beherrschst, umlenken, wer du bist. Sie enthüllt, wer du bist, und sie lenkt dich um. Wenn du deine Worte nicht in den Griff bekommst, wenn du sie nicht untersuchst, sie beobachtest, deine Zunge kennen lernst und beginnst, sie zu kontrollieren, dann weißt du wirklich nicht, wer du bist. Sie enthüllt und lenkt gleichzeitig um. Es ist ein Weg, sich selbst zu verstehen, und es ist ein Weg, sich selbst zu verändern. Siehst du das?
Wir alle straucheln oftI Dies sagt der Autor des Briefes, Jakobus, auch von sich selbst. Mit Worten strauchelt man oft.
Ich weiss nicht, wer diese Erfahrung auch teilt.
Straucheln, sündigen, stolpern (nur viermal im Neuen Testament).
Unmissverständlich macht Jakobus deutlich, dass alle, auch die Christen, vielfach fehlen, und zwar ohne Frage auf allen Lebensgebieten. Dann aber fährt er fort und erklärt, nur wenn jemand in keinem Wort fehlt, dann wäre dieser ein vollkommener Mann. Dieser wäre dann bereits am vorgegebenen göttlichen Ziel angekommen. Das hier verwandte griechische Wort für vollkommen hängt sprachlich mit dem Begriff: "Ende", "Vollendung" oder "Ziel" zusammen. Und so erklärt Jakobus weiter, in dem Fall wären sicherlich dann auch alle anderen Lebensgebiete perfekt oder vollkommen in Ordnung. Zwar erklärte Jakobus zuvor, dass wir, als Menschen, alle vielfach fehlen würden und dass die Versündigungen durch Worte das Letzte sein würde, womit wir fertig werden würden. Aber und das ist wichtig, Jakobus weiß und kannte den Einen, der von sich sagen konnte: Jesus Christus, der Sohn Gottes.
Wer mit seinen Worten bewusst und kontrolliert und verantwortlich umgeht, der wird auch sonst verantwortungsvoll leben.
Jakobus 3,3 ELB
Wenn wir aber den Pferden die Zäume in die Mäuler legen, damit sie uns gehorchen, lenken wir auch ihren ganzen Leib.
Wer seine Zunge beherrschen kann, der kann dann auch seinen ganzen Leib beherrschen. Wer jedoch eine unbeherrschte Zunge hat, der befindet sich in allem auf einem falschen Weg. Das heißt, wenn wir den Pferden die Zäume ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, dann lenken wir damit auch ihren ganzen Leib. Mit dem Zaum wird also die Herrschaft über das ganze Tier ausgeübt. Über dem Pferd steht sozusagen der Zaum, der über das ganze Pferd bestimmt. Über dem Zaum steht jedoch der Reiter, der diesen Zaum bewegt. Die kleine Zunge gleicht also diesem kleinen Zaum. An diesem Punkt fallen weitgehend die Entscheidungen darüber, was ein Mensch ist, was er wirkt und welcher Einfluss von ihm ausgeht. Und vor allem vor Gott haben unsere Worte ein ganz großes Gewicht: "Du weißt ein jedes Wort auf meiner Zunge!" sagt schon der Psalmist ( Ps 139,4 ).
Jakobus 3,4 ELB
Siehe, auch die Schiffe, die so groß und von heftigen Winden getrieben sind, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin das Trachten des Steuermanns will.
Ebenso, wie die Zunge nur ein winziger Körperteil ist, ist auch das Ruder im Vergleich zu der Größe und zu dem Gewicht eines Schiffes sehr klein. Dennoch kann der Steuermann durch einen leichten Druck auf das Ruder den Kurs des Schiffes verändern, er kann es dadurch sicher lenken. Lange vor Jakobus hatte bereits Aristoteles dasselbe Bild gebraucht, als er vom Können der Mechaniker sprach: Das Ruder ist klein und am äußersten Ende des Schiffes angebracht. Trotzdem können durch die Kraft dieses kleinen Ruders und des Mannes, der es bedient - mit sanfter Gewalt - große Schiffsladungen befördert werden. Trotz seiner Kleinheit bestimmt das Ruder den Kurs des ganzen Schiffes. Auch die Zunge kann trotz ihrer Kleinheit den Kurs des ganzen Körpers und des ganzen Lebens von Menschen bestimmen. Wir sollten aber dabei Folgendes nicht übersehen, dass nämlich Jakobus nicht ein einziges Mal behauptet: "Schweigen sei besser als reden!" Er plädiert keineswegs dafür, dass wir Trappisten werden, denen das Reden verboten ist. Im Gegenteil, aber er sagt, dass wir unsere Zunge in Zucht nehmen.
Deine Worte bestimmen deine Zukunft. Dies ist eine Wahrheit.

Einen Lebensstil der Selbstführung entwickeln: Die Macht deiner Worte.

II. Deine Worte besitzen Kraft

Teilziel Nr. 2:
Biblischer Text: Jakobus 3,5-8
Jakobus 3,5 ELB
So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, welch kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an!
Die palästinensischen Juden kannten das Bild vom dürren Gras, den niedrigen Dornbüschen und dem zundertrockenen Gebüsch. Gerieten diese erst einmal in Brand, dann breitete sich das Feuer mit Windeseile aus, und niemand vermochte den Flammen Einhalt zu gebieten. Aus zwei Gründen kann der Schaden, den unsere Zunge anzurichten vermag, wie Feuer sein. Einmal, sie ist weitreichend. Das schlimme an der Zunge ist, dass sie auch über Entfernungen hinweg Schaden anrichten kann. Ein beiläufig gesprochenes Wort an einem Ende des Landes oder einer Stadt kann auch am andern Ende großen Schaden, Kummer oder Leid verursachen. Die Rabbinen benutzten damals folgendes Bild: Leben und Tod befinden sich in der Hand der Zunge. Aber hat die Zunge eigentlich eine Hand? Natürlich nicht, jedoch wie eine Hand, so kann auch eine Zunge töten. Eine Hand vermag nur aus der Nähe zu töten, dagegen wird die Zunge zu einem Pfeil, so in Ps 120,3-4 . Das heißt, sie kann auch aus der Ferne töten. Pfeile waren sogar tödlich auf eine Entfernung von vierzig oder fünfzig Schritten, die Zunge aber reicht über die ganze Erde bis zum Himmel hinauf. Darin besteht die tatsächliche Gefahr. Ein Schlag mit der Hand lässt sich abwehren, weil er von jemand ausgeführt wird, der sich unmittelbar in unsere Nähe befindet. Ein boshaftes Wort über jemanden fallen zu lassen oder eine verleumderische, unwahre Geschichte über jemanden zu wiederholen, selbst wenn wir den Betreffenden gar nicht kennen und er sich Hunderte von Kilometern von uns entfernt aufhält, kann unermesslichen Schaden und großes Leid verursachen. Die unbegrenzte Reichweite der Zunge ist also die größte Gefahr, die von ihr droht. Zweitens, sie ist unkontrollierbar. Ein Feuer, das unter dem zundertrockenen Gehölz und Gestrüpp ausbricht, ist fast vom gleichen Augenblick an unkontrollierbar. So vermag auch niemand den Schaden zu kontrollieren, den die Zunge anzurichten vermag. "Drei Dinge kehren nicht zurück: "Abgeschossene Pfeile, das gesprochene Wort und verpasste Gelegenheiten!" Ein einmal ausgesprochenes Wort kann nicht mehr zurückgenommen werden. Nichts lässt sich so schwer ausräumen wie ein Gerücht oder aber wie leeres Geschwätz. Wir sollten von daher, bevor wir sprechen, stets bedenken, dass ein einmal ausgesprochenes Wort sich dann unserer Kontrolle entzieht. Erst nachdenken, dann sprechen, so sollte stets unser Grundsatz lauten. Denn selbst, wenn wir das Gesagte nicht zurücknehmen können, müssen wir es dennoch verantworten.
Jakobus 3,6 ELB
Auch die Zunge ist ein Feuer; als die Welt der Ungerechtigkeit erweist sich die Zunge unter unseren Gliedern, als diejenige, die den ganzen Leib befleckt und das Rad des Lebens entzündet und von der Hölle entzündet wird.
Vers 6 spricht über die Macht der Worte über den Zuhörer, aber auch über die Macht über den Redner.
Da wirft jemand achtlos ein Streichholz fort oder einen Zigarettenstummel, oder eine Wandergruppe, die sich etwas gebraten hat, geht weg, ohne das Feuer zu löschen. Und nachher ist das Erschrecken über die katastrophalen Auswirkungen eines Waldbrandes riesengroß. Genauso ist auch die Zunge ein Feuer! Sie ist ein kleines, ein unscheinbares, ein wenig beachtetes Feuer.
Sprüche 12,13 ELB
Im Vergehen der Lippen ist ein böser Fallstrick, aber der Gerechte entkommt der Bedrängnis.
Jakobus 3,7 ELB
Denn jede Art, sowohl der wilden Tiere als auch der Vögel, sowohl der kriechenden als auch der Seetiere, wird gebändigt und ist gebändigt worden durch die menschliche Art;
Die Zunge, so sagte Jakobus zuvor, ist nur ein sehr kleiner Körperteil, aber sie kann viel bewirken. Das macht er an drei Beispielen deutlich, dem Zaum des Pferdes, dem Ruder des Schiffes und jenem kleinen Feuer, das einen ganzen Wald in Brand setzen kann.
Jakobus 3,8 ELB
die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen; sie ist ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes.
Einige von euch erinnern sich an Worte, die euch als Kinder gesagt wurden, und ihr habt sie nie vergessen. Sie haben dich dein ganzes Leben lang verfolgt. Ist es nicht so? Dinge, die man über deinen Körper gesagt hat, oder Dinge, die man über deinen Charakter gesagt haben könnte, und du konntest sie nie vergessen. Was Jakobus hier sagt, was die Bibel sagt, ist, dass sie dein Leben in Brand setzen können. Sie kommen herein und dringen ein. Es ist nicht nur ihr Wunsch, sondern sie haben eine Macht für sie.
Worte sind in der Bibel Taten. Verstehst du das? Worte sind Taten. Worte sind in hohem Maße Taten.
Wir beziehen unsere Menschlichkeit, wir beziehen unser Selbst aus den Worten anderer. Man weiß nicht, wer man ist, es sei denn, jemand sagt es einem. Wenn 100 Menschen Dinge zu dir sagen, die widersprüchlich sind, wenn 50 von ihnen sagen, du bist großartig und 50 von ihnen sagen, du bist schrecklich, dann hast du ein widersprüchliches Selbstbild. Und warum? Weil dein Selbstbild durch die Worte anderer entsteht. Wir brauchen das Wort.
Im damaligen Rom kannte man zahme Fische in den Fischteichen, die sich im Atrium der römischen Häuser befanden. Die Schlange war das Symbol Äskulaps, dem Gott der Heilkunst, und so glitten in den Äskulaptempeln gezähmte Schlangen umher, die man für Inkarnationen jenes Gottes hielt. Kranke schliefen nachts in diesen Tempeln, und wenn dann eine dieser Schlangen über sie hinwegglitt, erblickte man darin die heilende Berührung dieses Gottes. Der Mensch hat sich mit seinem Scharfsinn - so sieht es Jakobus - zwar die ganze wilde Kreatur gezähmt, die Zunge jedoch entzieht sich seiner Zähmung. Der Begriff "zähmen" bedeutet "unter Kontrolle bringen", d.h. einem sinnvollen oder wohltuenden Zweck zuführen. Das aber, behauptet Jakobus, habe aus eigener Kraft noch niemand bei seiner Zunge fertiggebracht. Zusammengefasst aber bedeutet das, wir können zwar erstaunlich viel, wir können scheinbar jede Art von wilden Tieren und Vögeln und von Seetieren zähmen und außer den Tieren könnte heute noch vieles andere da hinzugefügt werden wie z.B. die Elektrizität und die moderne Technik. Es ist sicherlich erstaunlich, wie es der Mensch gelernt hat, die Kraft der ihn umgebenden Natur für sich nutzbar zu machen. Alles scheint er in den Griff zu bekommen, nur sich selbst nicht. Das aber äußert sich besonders deutlich an seiner Zunge, an seiner Art und Weise zu reden.
Wir müssen Worte hören und wir müssen sie produzieren. Warum brauchen wir sie? Weil wir Menschen sind.
Was sie tun, ist darauf hinzuarbeiten: Der Grund dafür, dass Worte eine lebendige Kraft in uns haben, der Grund dafür, dass Worte mehr als nur Worte sind, der Grund dafür, dass Worte Nahrung sind, und wenn es gute Worte sind, nähren sie uns, und wenn es schlechte Worte sind, vergiften sie uns, weil wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind, und Gott spricht. Gott ist ein Redner. Gott spricht. Gott sendet uns sein Wort. Der Herr des Wortes, und das Wort des Herrn. Das ist es also, was uns zu Menschen macht.
Also achte darauf, was du sagst. Das ist es, was es sagt. Es hat enorme Macht über den Zuhörer. Natürlich hat es Macht über den Zuhörer, denn mit deinen Worten kannst du das Selbst von jemandem zerstören, aber mit Worten kannst du ihn heilen. Deine Worte haben eine enorme Durchschlagskraft auf positive Weise.
Weißt du, was hier steht? Sagen wir es positiv. Es besagt, dass deine Zunge der Schlüssel zur Veränderung deines ganzen Selbst ist. Worte haben so viel Macht, dass die Beherrschung der Zunge der Schlüssel zu dauerhafter Veränderung ist. Die Beherrschung der Zunge ist der Schlüssel zur Veränderung des Kerns deines Wesens. Und wie? Nun, lasst es mich so ausdrücken.
Das sagt uns zuallererst, dass Worte offenbaren, wer du bist.
Deine Worte verraten, wer du bist.
Nun, wir geben Ihnen die Zungenaufgabe." Das ist die Zungenaufgabe. Sie sagen: "Schreiben Sie eine Woche lang diese sechs Dinge auf und behalten Sie sie bei sich."
1. Beschweren Sie sich nicht und murren Sie nicht.
2. Prahlen Sie mit nichts und niemandem.
3. Tratschen oder wiederholen Sie keine schlechten Informationen über jemand anderen.
4. Überrennen Sie niemanden, auch nicht ein bisschen.
5. Verteidigen oder entschuldigen Sie sich nicht, egal was passiert.
6. Bejahen Sie immer andere Menschen.

Einen Lebensstil der Selbstführung entwickeln: Die Macht deiner Worte.

III. Deine Wort sind eine Selbstoffenbarung

Teilziel Nr. 3:
Biblischer Text: Jakobus 3,9-12
Was du glaubst, ist das, was deine Persönlichkeit vollständig formt ... was du über dich selbst glaubst, was du über Gott glaubst, was du über andere Menschen glaubst. Es ist deine Glaubensstruktur, die dich wirklich beeinflusst, und du wirst deine Glaubensstruktur nicht kennen, wenn du nicht auf deine Worte hörst. Deine Worte werden es dir zeigen.
Durch Sprechen lernt man auch, wer man ist.
Jakobus 3,9 ELB
Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind.
Jakobus 3,10 ELB
Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein!
Jakobus 3,11 ELB
Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervor?
Jakobus 3,12 ELB
Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen oder ein Weinstock Feigen? Auch kann Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen.
Jede Pflanze bringt nur das hervor, was ihrem Wesen entspricht, ist doch klar.Das gesprochene Wort steht stets in einer direkten Verbindung zum Geist des Menschen.
Die Gespaltenheit unsrer Zunge verweist letztlich zurück auf die Gespaltenheit unseres Herzens.
Auch der Grund, warum Worte dir mit deinem Herzen helfen werden, ist, dass sie nicht nur dein Herz offenbaren, sondern wirklich auch eine Wirkung auf dein Herz haben. Sie lenken auch dein Herz. Das ist der Grund, warum hier davon die Rede ist, die Zunge zu beherrschen. Es geht darum, die Zunge zu beherrschen. Es geht darum, die Zunge zu zähmen. Sie sagen: "Nun, was würde das bewirken? Warum sollte das Bändigen der Zunge helfen?"
Du bist nach dem Bilde Gottes geschaffen. Da sind viele gute Dinge drin. Wenn du ein Christ bist, wirken der Heilige Geist und die Gnade Gottes in dir. Aber es gibt auch eine Menge Sünde und dumme Dinge da drin, und es gibt auch eine Menge Dinge, die dir die Menschen gesagt haben, die da drin bleiben, die Aasgeier, Worte anderer Leute, beleidigende Worte.
Willst du nicht den guten Teil kultivieren und anbauen? Willst du nicht den schlechten Teil ausquetschen und aushungern? Dann achtet auf Eure Worte. Einerseits bedeutet es, wenn du böse, dumme, destruktive Gedanken in Worte kleidest, dass sie eine Macht über dich haben.
Die Zunge verrät, wer du bist. Du wirst dich nie beherrschen, wenn du nicht schaust und mit deiner Zunge umgehst, denn im Umgang mit deiner Zunge wirst du lernen, wer du bist.
Du verbringst deine ganze Zeit damit, dich zu verteidigen, dir selbst und anderen Menschen zu zeigen, dass es dir wirklich gut geht, und andere Menschen niederzureißen. Du bist die ganze Zeit da draussen, um dich zu verteidigen oder zu verfolgen. Entweder verteidigst du dich selbst und sagst: "Das ist in Ordnung. Es geht mir gut. Alles ist in Ordnung. Mir geht's gut", du entschuldigst dich, gibst Erklärungen ab oder reißt Leute nieder, tratschst über sie, kritisierst sie.
Auf der anderen Seite lenken deine Worte dein Herz um. Deine Worte kommen aus dem Herzen, aber dann gehen die Worte zum Herzen. Die Worte drücken einerseits das Herz aus, aber deine Worte lenken auch das Herz um. Wenn du einen zornigen, bitteren Gedanken hast und ihn in ein Wort kleidest, gibst du ihm so viel mehr Macht über dein Herz. Der Gedanke kommt aus dem Herzen, aber wenn du ihn dann in ein Wort kleidest, geht er zurück und stärkt sich selbst.
Das Evangelium sagt: "Verlasst den Gerichtssaal. Das Urteil ist gefällt. Es besteht keine Notwendigkeit mehr für eine Verteidigung. Es besteht keine Notwendigkeit mehr für eine Anklage. Jesus wurde für dich verdammt, und jetzt bist du angenommen." Wenn du das wirklich verstehst, wenn du dich darauf ausruhst, wirst du Kritik annehmen können, ohne sie auszusprechen. Du wirst keine Menschen mehr angreifen müssen. Du wirst nicht mehr über Menschen tratschen müssen. Du wirst dich nicht ständig selbst aufbauen müssen
Es geht hier nicht um Selbstbeherrschung (Mundschutz, Klebeband). Es geht um Herzenserneuerung.
In der Apostelgeschichte heißt es, ein Feuer sei vom Himmel herabgekommen, und jeder, der sich in diesem Oberraum befand, fand seine Zungen mit dem Himmel in Berührung, und sie konnten Gott loben. Ihre Zungen wurden geheilt.
Weißt du, was dich heilt? Das Lob des Vaters. Mit unserer Zunge preisen wir den Herrn! Das ist eine gute Antwort auf die Liebe Gottes. Eine gute Antwort, um ihn zu loben. So ist und wird der große Kreislauf zwischen Gott und uns entstört. Gott schenkt, und der Mensch dankt; Gott gibt, und der Mensch gibt sich ihm hin. Jemand sagte einmal, der ganze Schaden der Welt hängt mit dieser großen Kreislaufstörung zusammen. Es ist die Sinnerfüllung unseres Lebens, Gott zu danken und Gott zu dienen. Gott loben, das ist unser Amt. Es ist unsere eigentliche Berufung, unser ewiger Beruf, und hier ist keine Umschulung nötig, wenn wir in die Ewigkeit kommen. Das Lob Gottes ist zugleich auch die Bewunderung Gottes, der Dank, die Anbetung, die Huldigung, die Hingabe des Lebens an ihn, die Verkündigung seiner Wunder und damit die Aufforderung an andere, sie ebenfalls zu sehen und sie mit uns zu rühmen.
Es ist in der Gegenwart von Jesus. Es nimmt seine Schönheit in sich auf. Es ist die Anbetung, die deine Zunge heilen wird. Wenn du bereit bist, ihn mit deiner eigenen Worten anzubeten, wird es dein Herz verändern. Es wird dein Herz heilen. Es wird die Verschmutzung dort drinnen heilen. Wenn du also deine Zunge beherrschst, wirst du dich letztendlich selbst verstehen, du wirst dich umlenken.
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