Sich selber und andere führen

Mitten im Leben  •  Sermon  •  Submitted
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Burnout - das ist keine angenehme Sache; im Gegenteil. Mose wird in einer komplexen Arbeitssituation von seinem Schwiegervater beraten - und er hilft ihm so, aus kräftemässigen Engpässen und Unklarheiten auszusteigen. Mit dem Effekt, dass nicht nur er, sondern auch sein Volk deutlich freier atmen kann. Das Thema "sich selber und andere führen" hat damit viel zu tun. Brauchst du auch einen Jitro-Rat für deine Work-Life-Situation?

Notes
Transcript
Handout

Burnout-Test - Story

Auf meinem Weg ins Büro traf ich einen leitenden Mitarbeiter einer benachbarten Firma. Kurzer Smalltalk: wie geht’s? etc. Er erzählt, dass er immer am Nachmittag unerklärliche Bauchschmerzen bekomme. Wir kommen aufs Thema “Burnout”. Ich erinnere mich, dass ich einen einfachen Burnout-Test als Excel-Tabelle vorbereitet habe, wo die Antworten gerade ausgerechnet werden und du am Schluss einen Index erhälst, wie burnoutgefährdet du bist. Er wollte den Test gerne haben. Und tja, als ich dran war, ihm die Excel zu schicken, füllte ich den Test selber auch aus. Der Wert, der bei mir rauskam: stark burnoutgefährdet. Bei ihm auch. Und bei seiner Frau auch. Und einem Kollegen hat er den Test auch grad noch geschickt…
Ich glaube, wenn Mose den Test hätte ausfüllen müssen, dann wäre er auch auf einen relativ hohen Index gekommen.
Diesen Test kannst du hier herunterladen: https://t1p.de/clka

Bibeltext

Exodus 18,13–27 LU
13 Am andern Morgen setzte sich Mose, um dem Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand um Mose her vom Morgen bis zum Abend. 14 Als aber sein Schwiegervater alles sah, was er mit dem Volk tat, sprach er: Was tust du denn mit dem Volk? Warum musst du ganz allein dasitzen, und alles Volk steht um dich her vom Morgen bis zum Abend? 15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Das Volk kommt zu mir, um Gott zu befragen. 16 Denn wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich richte zwischen dem einen und dem andern und tue ihnen kund die Satzungen Gottes und seine Weisungen. 17 Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, wie du das tust. 18 Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten. 19 Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein. Vertritt du das Volk vor Gott und bringe ihre Anliegen vor Gott 20 und schärfe ihnen die Satzungen und Weisungen ein, dass du sie lehrst den Weg, auf dem sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen. 21 Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig sind und dem ungerechten Gewinn feind. Die setze über sie als Oberste über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn, 22 dass sie das Volk allezeit richten. Nur wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor dich bringen, alle geringeren Sachen aber sollen sie selber richten. So mach dir’s leichter und lass sie mit dir tragen. 23 Wirst du dies tun und wird Gott es dir gebieten, so kannst du bestehen, und auch dies ganze Volk kann in Frieden heimkehren. 24 Mose gehorchte dem Wort seines Schwiegervaters und tat alles, was er sagte, 25 und erwählte redliche Leute aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, zu Obersten über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über Zehn, 26 dass sie das Volk allezeit richteten, die schwereren Sachen vor Mose brächten und die kleineren Sachen selber richteten. 27 Und Mose ließ seinen Schwiegervater ziehen, und der ging zurück in sein Land.
Bibeltext:
13 Am nächsten Tag setzte sich Mose, um dem Volk Recht zu sprechen. Die Israeliten standen den ganzen Tag, von morgens bis abends, bei ihm. 14 Als Moses Schwiegervater sah, wie viel Mose für das Volk zu tun hatte, sagte er: »Warum tust du so viel für das Volk? Die Leute standen den ganzen Tag hier, damit du ihre Streitfälle klärst. Warum musst du das allein tun?« 15 Mose antwortete: »Sie kommen zu mir, um Gott zu befragen. 16 Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich zwischen ihnen schlichte und ihnen Gottes Anweisungen und Vorschriften mitteile.«
14 Als Moses Schwiegervater sah, wie viel Mose für das Volk zu tun hatte, sagte er: »Warum tust du so viel für das Volk? Die Leute standen den ganzen Tag hier, damit du ihre Streitfälle klärst. Warum musst du das allein tun?«
15 Mose antwortete: »Sie kommen zu mir, um Gott zu befragen.
17 »Das, was du da tust, ist nicht gut«, wandte sein Schwiegervater ein. 18 »Du reibst dich sonst noch auf - und auch für das Volk ist das zu anstrengend. Diese Aufgabe ist zu schwer, als dass du sie allein bewältigen könntest. 19 Nimm einen Rat von mir an - und Gott soll mit dir sein: Sei du weiterhin der Stellvertreter des Volkes Gott gegenüber und bring ihre Angelegenheiten vor ihn. 20 Teile ihnen auch Gottes Anweisungen und Vorschriften mit und lehre sie, was sie tun und wie sie ihr Leben führen sollen. 21 Aber wähle ein paar fähige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die unbestechlich sind. Ernenne diese dann zu Richtern über das Volk und übertrage ihnen die Verantwortung für jeweils 1.000, 100, 50 und zehn Leute. 22 Diese Männer sollen dem Volk Recht sprechen und die einfachen Streitfälle schlichten. Mit allen wichtigen und schwierigen Rechtsfragen sollen sie jedoch zu dir kommen. Verschaffe dir doch Erleichterung, dadurch dass sie dir ein Stück deiner Last abnehmen. 23 Wenn du diesen Rat befolgst und er Gottes Willen entspricht, wird dir die Aufgabe nicht über den Kopf wachsen und alle diese Menschen werden befriedigt nach Hause gehen.«
16 Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich zwischen ihnen schlichte und ihnen Gottes Anweisungen und Vorschriften mitteile.«
17 »Das, was du da tust, ist nicht gut«, wandte sein Schwiegervater ein.
18 »Du reibst dich sonst noch auf - und auch für das Volk ist das zu anstrengend. Diese Aufgabe ist zu schwer, als dass du sie allein bewältigen könntest.
19 Nimm einen Rat von mir an - und Gott soll mit dir sein: Sei du weiterhin der Stellvertreter des Volkes Gott gegenüber und bring ihre Angelegenheiten vor ihn.
20 Teile ihnen auch Gottes Anweisungen und Vorschriften mit und lehre sie, was sie tun und wie sie ihr Leben führen sollen.
24 Mose beherzigte den Rat seines Schwiegervaters: 25 Er wählte fähige Männer unter allen Israeliten aus und ernannte sie zu Richtern über das Volk. Sie wurden über Gruppen von 1.000, 100, 50 und zehn eingesetzt. 26 Diese Männer konnten dem Volk nun jederzeit Recht sprechen. Mit den schwierigen Streitfällen kamen sie zu Mose, die einfachen schlichteten sie selbst.
21 Aber wähle ein paar fähige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die unbestechlich sind. Ernenne diese dann zu Richtern über das Volk und übertrage ihnen die Verantwortung für jeweils 1.000, 100, 50 und zehn Leute.
22 Diese Männer sollen dem Volk Recht sprechen und die einfachen Streitfälle schlichten. Mit allen wichtigen und schwierigen Rechtsfragen sollen sie jedoch zu dir kommen. Verschaffe dir doch Erleichterung, dadurch dass sie dir ein Stück deiner Last abnehmen.
23 Wenn du diesen Rat befolgst und er Gottes Willen entspricht, wird dir die Aufgabe nicht über den Kopf wachsen und alle diese Menschen werden befriedigt nach Hause gehen.«
24 Mose beherzigte den Rat seines Schwiegervaters:
27 Kurze Zeit später verabschiedete sich Mose von seinem Schwiegervater und Jitro kehrte in sein Land zurück.
25 Er wählte fähige Männer unter allen Israeliten aus und ernannte sie zu Richtern über das Volk. Sie wurden über Gruppen von 1.000, 100, 50 und zehn eingesetzt.
26 Diese Männer konnten dem Volk nun jederzeit Recht sprechen. Mit den schwierigen Streitfällen kamen sie zu Mose, die einfachen schlichteten sie selbst.
27 Kurze Zeit später verabschiedete sich Mose von seinem Schwiegervater und Jitro kehrte in sein Land zurück.

Guter Rat ist… teuer? Nein: Ehrensache!

Analyse: Mose ist überfordert / das Volk ist frustriert
Diagnose: personellen Engpass / Unklarheiten beheben
Empfehlung: Kernaufgaben definieren / delegieren / Abläufe & Verantwortungen festlegen
Ich weiss, ich weiss: der Rat von Schwiegereltern ist eine schwierige Sache. Es braucht da wahnsinnig viel Weisheit.
… Ehrensache!
Ich weiss, ich weiss: der Rat von Schwiegereltern ist eine schwiegrige Sache. Es braucht wahnsinnig viel Weisheit.
Ich weiss auch, dass es heisst: Ratschläge sind auch Schläge. Und Schläge, tja, sind ja böse. Also sind Ratschläge böse? Nein, nur billige oder besserwisserische Ratschläge von jemandem, der gar nicht genau hinhört.
Jitro hat hingehört. Wir haben das bei der Jitro-Geschichte zur Familienkultur bereits erfahren. Jitro hat nun auch einfach zugeschaut. Mindesten einen ganzen Tag lang. Einfach beobachtet. Sich Gedanken gemacht. Ich vermute, er hat gebetet. Er hat analysiert und hat diagnostiziert. Und nun sagt er seinem lieben Schwiegersohn Mose seine Analyse:
»Du reibst dich sonst noch auf - und auch für das Volk ist das zu anstrengend. nlb
Exodus 18,18 LU
18 Du machst dich zu müde, dazu auch das Volk, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst es allein nicht ausrichten.
Es sind zwei Sachen, die Jitro wahrnimmt.
Mose, du bist überfordert.
Darum ist das Volk frustriert
Dann fügt er seine Diagnose an:
Diese Aufgabe ist zu schwer, als dass du sie allein bewältigen könntest. nlb
Die Überlegungen, warum Mose überfordert ist und warum das Volk frustriert ist, bringen Jitro zu einer zweifachen Diagnose:
Du bist der Flaschenhals (personeller Engpass)
Es bestehen Unklarheiten (Gottes Anweisungen sind nur 1 Person bekannt)
Das führt Jitro zu einer dreifachen Empfehlung ():
Definiere deine Kernaufgaben (das Volk vor Gott vertreten und das Volk lehren).
Suche charakterstarke Unterstützer (Kriterien: fähig, gottesfürchtig, zuverlässig, unbestechlich)
Lege Abläufe und Verantwortlichkeiten fest.
Und was bringt das?
Und was bringt das?
23 Wenn du diesen Rat befolgst und er Gottes Willen entspricht, wird dir die Aufgabe nicht über den Kopf wachsen und alle diese Menschen werden befriedigt nach Hause gehen.« 24 Mose beherzigte den Rat seines Schwiegervaters.
24 Mose beherzigte den Rat seines Schwiegervaters:
Das hat er gut gemacht, der Mose. Gott hat das dann auch bestätigt. Es waren von da an 70 Männer, die mit Mose zusammen in der Verantwortung standen und die von Gott auch besonders begabt wurden, indem er sie mit seinem Heiligen Geist erfüllte (siehe und )! Gott ist mit dir, Mose! Und du musst nicht alles alleine machen!

Brauchst du einen Jitro-Rat?

Dies wird jetzt sehr praktisch.

Analysiere und beobachte

Jitro beobachtet Mose in seinem Alltag und gibt ihm eine Rückmeldung. Es ist eine Analyse und eine Diagnose, warum Mose überfordert ist: 1. personeller Engpass; 2. Unklarheiten über Gottes Anweisungen.
Wenn Jitro dich einen Tag lang beobachten würde, was würde er wahrnehmen? Und was würdest du antworten, wenn er fragt: “Warum machst du das genau so? Warum machst du das alleine? Muss das so sein?”
So wie der Teamleiter, mit dem ich sprach, von seinen Bauchschmerzen erzählte - und wir konnten dann darüber reden. Oder wenn jemand von ständiger Überforderung redet. Es gibt ein paar hilfreiche Fragen, die man sich auch selbst stellen kann: “Habe ich meistens einen guten Tag?”, “Fühle ich mich müde?”, “Fühle ich mich gefangen?”, “Fühle ich mich meistens tatkräftig?” Mit solchen Fragen kann man sich beobachten und analysieren, wie gefährdet man für ein Burnout sein könnte. Tipp: mach einen einfachen Burnout-Test.

Finde eine Diagnose (was ist der Grund?)

Was wäre, wenn Jitro den Finger auf einen wunden Punkt legen würde, wie: du bist überfordert. Oder: du bist faul. Oder: so wie du das machst, frustriert das die Leute um dich herum.
Im vielen Fällen können wir - wenn wir ehrlich sind und auf unsere Nächsten hören, und auch unseren gesunden Menschenverstand einsetzen - selber erkennen, wo der Wurm drin steckt, wenn wir erschöpft oder am Anschlag sind. Und wir können dann auch etwas unternehmen, damit sich das ändert. Das bedeutet: “Sich selber führen”. Und Leute, was ist die schwierigste Person, die wir führen müssen? Sind es die Leute, für die wir verantwortlich sind? Unsere Kinder, unsere Mitarbeiter, unsere Teammitglieder? Nein. Sind es die, welche an unserer Seite sind, welche Schulter an Schulter mit uns unterwegs sind? Unsere Partner? Andere, welche auf der Arbeit dieselbe Position haben, wie ich? Nein. Dann sind es sicher unsere Vorgesetzten? Die, welche uns führen? Denn, wir haben auch die Möglichkeit, nach oben zu führen, indem wir Feedbacks geben, Vorschläge machen, für diese Personen beten, ihnen mit Liebe begegnen. Sind sie also die schwierigste Personen zum führen? Nein! Die schwierigste Person, die wir zu führen haben, sind wir selber.
In vielen Fällen können wir das - wenn wir ehrlich sind und zuhören. Mose hat zugehört. Er hatte mit Jitro einen Menschen, der ihn beobachtete und ihm seine Gedanken dann sagte. Es ist auch für uns gut, wenn wir solche Menschen haben. Diese Menschen werden aber selten einfach auf dich zukommen und ihre Beobachtungen mitteilen. Aber sie werden es tun, wenn wir sie fragen. “Du, ich merke, dass ich hier an einem Punkt in meinem Leben anstehe. Ist dir das bei mir auch schon aufgefallen? Was denkst du, warum ist das so? Hast du eine Idee, wo der Wurm drinsteckt? Wo der Hund begraben ist? Warum dieses Problem gekommen ist?”

Höre die Empfehlung, wie du dich und andere führen kannst

Würdest du Jitro nun auch zuhören, wenn er dir einen Rat, eine Empfehlung geben würde. Oder würdest du sofort in die Verteidigungshaltung kippen: “Ja, weisst du, ich weiss schon, was ich mache.” Oder in die Opferrolle: “Du, ich seh das auch, aber die Umstände sind halt nun so. Die anderen sind Schuld. Oder: da ist halt mein Schicksal...”
Kommt, wir wollen uns den drei Themen stellen, die wir aus dem Rat von Jitro an Mose erfahren: die Kernaufgaben, die Unterstützung und die Organisation.

Welches sind meine Kernaufgaben?

Seine Empfehlung ist:
Und welche sind es also nicht? Ziehe ich Aufgaben auf mich, könnte aber andere gute Leute an die Seite holen? Ein Freund hat mich im letzten Jahr gefragt: “Nenne mir deine 3 Kernaufgaben als Pastor.” Ich war gerade etwas überrumpelt. Nur 3? Wenn er mich nach meine 3 stärksten Gaben gefragt hätte, hätte ich grad etwas sagen können. Aber die 3 Kernaufgaben? Im Lebensbereich als Pastor? Wenn das so ist, habe ich wohl auch 3 Kernaufgaben im Lebensbereich meiner Familie. Und sind das ähnliche Kernaufgaben oder komplett andere? Bei der Familie ist es sicher meine Aufgabe, zu erziehen und zu versorgen. In der Gemeinde ist es meine Aufgabe zu lehren und zu leiten und mich um meine Leute zu kümmern. Und zusammen mit der Gemeinde unsere Mitmenschen mit einem spürbaren und ansteckenden Glauben an Jesus zu beschenken. 3 Kernaufgaben… uff.
Anwendung
Zeichne 2 Kreise für Familie und Beruf und notiere dort hinein die Aufgaben. Es dürfen hier ruhig mehr als 3 pro Kreis stehen. Es geht darum, diese dann zu streichen, zu bearbeiten. Ergänze für jeden der folgenden Abschnitte einen weiteren Kreis: Du (3 Kreise), Mose (1 Kreis), Apostel (1 Kreis).
Bsp. Rüdiger: nenne mir deine 3 Kernaufgaben als Pastor.
Dies ist sehr praktisch: welches sind meine Kernaufgaben? Wo ziehe ich Aufgaben auf mich, könnte aber andere gute Leute an die Seite holen?
Denk nach: welches sind deine 3 Kernaufgaben - pro Lebensbereich: Familie, Beruf, Gemeinde…
Jitro hat dem Mose einfach 3 Kernaufgaben gezeigt: das Volk vor Gott vertreten - das ist priesterliches Beten. Das Volk über die Anweisungen Gottes informieren - das ist Lehren. Und sich um kompliziertere Situationen persönlich kümmern - das ist die Aufgabe als Richter und Leiter. Den Rest konnte und musste Mose an seine Unterstützer delegieren.
Ganz ähnlich war es, als in der allerersten Kirche, die sich damals in Jerusalem traft, die Apostel Petrus, Johannes und wie sie alle hiessen, an den Anschlag kamen. Es traten Probleme auf, die sie nicht mehr handeln konnten. Sie überlegten sich: was sind unsere Kernaufgaben? Sie erkannten die Kernaufgaben im Beten und Lehren. Das diakonische Kümmern um Witwen mussten sie delegieren - denn so gut und wichtig das auch war, es hielt sie von ihrem eigentlichen Auftrag ab.
Manchmal ist es etwas ganz Gutes, das uns davon abhält, das Richtige zu tun. Wie können wir das erkennen, was das Richtige ist?
Epheser 2,8–10 LU
8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.
Epheser 2,8-10
Denn wir sind Gottes Schöpfung. Er hat uns in Christus Jesus neu geschaffen, damit wir die guten Taten ausführen, die er für unser Leben vorbereitet hat. ( nlb)
Gott hat uns geschaffen, steht hier. Mit Körper und Seele. Lebendige Menschen. Und durch unseren Glauben an Jesus Christus sind wir neu geschaffen. Jesus erneuert unser Leben, indem er uns aus der Macht der Sünde befreit. Wozu das? Damit wir gute Taten tun, die Gott bereits vorbereitet hat. Die “vorbereiteten Werke”, sozusagen. Ich glaube, die “vorbereiteten Werke” haben viel mit unseren Kernaufgaben zu tun. Sie helfen uns zu unterscheiden, was “nur gut” ist und was tatsächlich das Richtige ist. Das, was jetzt dran ist.
Wir finden die vorbereiteten Werke an vier Orten.
in Gottes Wort. Hier steht, was Gottes Wille für uns ist - als Menschen, als Christen, als Eltern, als Kinder, als Mitarbeiter, als Chefs… Siehe dazu z.Bsp. ; )
in unseren Begabungen. Jede Gabe weist nämlich auf eine Aufgabe.
in unserer Berufung. Im Beruf - wo wir vertraglich ein Aufgabenprofil bekommen. Und im Wissen, was unsere Berufung ist - so gibt es vorbereitete Werke, nämlich Kernaufgaben, für Väter und Mütter (das ist tatsächlich eine grosse Berufung), genauso wie für Missionare und Missionarinnen und alle anderen Arten von Berufung dazwischen.
Vorbereitete Werke finden wir, wenn wir aufmerksam durch den Tag gehen und uns von Gottes Heiligem Geist leiten lassen. Ich nenne sie “godly appointments” - von Gott gefügte Gelegenheiten…
Gott hat also zuerst zwei gute Taten an uns gemacht. Die erste: er hat uns geschaffen - wir sind seine Geschöpfe. Die zweite: er hat uns in Christus Jesus neu geschaffen. Das ist die Voraussetzung, dass wir unsere richtigen Kernaufgaben erkennen können. Und das ist die gute Nachricht vom Evangelium: wir sind als Geschöpfe von Gott gewaltigt geliebt. Aber es gibt eine Macht, die uns Menschen zersetzt und belastet: die Macht der Sünde. Sie trennt uns von unserem Schöpfergott. Aber Gott macht den zweiten Schritt auf uns zu: er schenkt uns seinen Sohn, Jesus Christus. Er schafft die Voraussetzungen, dass die Macht der Sünde in unserem Leben gebrochen wird. Wenn wir uns trauen, diesem Jesus zu vertrauen - und ihm unser Leben anvertrauen, dann erleben wir eine echte Neugeburt.
Glaubst du das? Wir werden so durch Jesus Christus neu geschaffen, um gute Taten auszuführen, die Gott im Voraus vorbereitet hat. Das ist doch entlastend: nicht ich muss gutes tun, um Gott oder anderen oder mir etwas zu beweisen. Ich darf einfach Gottes Geschöpf sein. Und durch Jesus neu geboren werden. Und dann wird er mir zeigen, was er für mich bereits vorbereitet hat. Das werden meine Kernaufgaben sein. Wo finden wir diese?
Meine Kernaufgaben finde ich in Gottes Wort. Suche in der Bibel nach Aufgaben für eine Mutter oder einen Vater oder ein Kind. Suche nach den Aufgaben eines Seniors oder eines Jugendlichen. Suche nach den Aufgaben eines Leiters oder Chefs. Und nach den Aufgaben eines Angestellten. Suche nach den Aufgaben eines Gemeindemitglieds. Ja, und überhaupt nach den Aufgaben eines Christen. Hier, in der Bibel, findest du gute Taten, die Gott für dein Leben vorbereitet hat.
Meine Kernaufgaben finde ich, indem ich meine Gaben und Talente kennern lerne. Gaben weisen nämlich auf Aufgaben hin. Wenn du zum Beispiel die Gabe der Barmherzigkeit hast, dann wird deine Aufgabe nicht in der Technik sein, sondern im direkten Kontakt mit Menschen, die Hilfe brauchen. Das sind dann deine vorbereiteten Taten, verstehst du?
Meine Kernaufgaben finde ich in meiner Berufung. Jesus ruft uns: “Komm!” - komm an bei Jesus. Dein Ruf ist es, bei Jesus zu sein. Jesus ruft uns: “Folge mir nach!” - beginne, von Jesus zu lernen. Wie er Dinge anpackt, wie er mit Menschen umgeht, wie er den himmlischen Vater ehrt, wie er bereit ist, seine Lebensberufung zu erfüllen. Und Jesus ruft uns: “Lebe meine Berufung für dich.” Ich finde meine Berufung in der Rolle als Ehemann, als Vater, als Leiter in der Gemeinde… Hier sind gute Taten vorhanden, die Jesus für mich vorbereitet hat.
Gute, vorbereitete Taten liegen auch in von Gott vorbereiteten Situationen. Es ist dabei meine Kernaufgabe, bereit zu sein, durch eine offene Tür zu gehen. In einer Situation spontan zur Stelle zu sein. Eine gottgefügte Gelegenheit als solche zu erkennen.
Noch einmal: welches sind deine 3 Kernaufgaben?
Ich habe für mich 3 Kernaufgaben formuliert… 3 Aufgaben, die ich nun eigentlich auf jeden Lebensbereich übertragen kann. Vielleicht inspirieren sie dich auch.
1. Beten - das ist mein Priesterdienst. So pflege ich meine Beziehung zu Gott. So bringe ich all die Menschen regelmässig vor Gott, mit deinen ich zu tun habe.
2. Lieben - das ist mein Hirtendienst. So erziehe ich. So versorge ich meine Familie. So verhalte ich mich in der Gemeinde. So will ich meinen Mitmenschen begegnen.
3. Lehren - das ist meine Motivationsgabe. So leite ich. So begleite ich. So evangelisiere ich. So helfe ich. So musiziere ich.
In das hinein möchte ich dir zusprechen - wie es Jitro dem Mose sagte: Gott ist mit dir!
Zeigen: was ist Gottes Wille für uns. Was ist der “Weg”… Wozu hat uns Jesus erlöst? könnte hir die Schlüsselstelle sein, die zum Evangelium führt!
Gott ist mit dir - als Merkvers!!!

Wen frage ich für Unterstützung?

Wie kann ich delegieren? - Diesen Punkt nicht in der Predigt bringen - aber als Anhang zur Predigt schriftlich.

Das Motiv von Mose war: er will dem Volk Gottes Willen zeigen. Ein gutes Motiv. Die Methode, dies zu tun war aber burnoutfördernd. Die Empfehlung von Jitro war also: hol dir Unterstützung. Das hilft nicht nur dir, sondern auch die Leute werden wieder zufrieden sein. Und by the way stellen wir fest: so bekommen nun viel mehr Leute die Gelegenheit, ihre Gaben auch einzusetzen, indem Mose nicht alles selber erledigen wollte.
Schön ist, dass Jitro einige Eigenschaften aufzählt, welche solche Unterstützer haben sollen: fähig, gottesfürchtig, zuverlässig und unbestechlich. Ich nehme dazu gerne noch zwei weitere biblische Kriterien: Weisheit und erfüllt mit dem Heiligen Geist (Agp 6,3). Wir merken, bei Unterstützern, die in eine verantwortliche Aufgabe hinein kommen, ist nicht nur wichtig, dass sie dann auch Helfen KÖNNEN, sondern auch, wie ihr Charakter ist und ob sie mit Gottes Kraft oder aus eigener Kraft unterwegs sind. Gaben und Charakter.
Nun gut, diese Empfehlung versuchen wir in der Gemeinde anzuwenden. Dass wir Mitarbeiter haben, welche nach Gaben eingesetzt sind. Und dass wir unseren Charakter durch den Glauben an Jesus verändern und prägen lassen - wie es in heisst.
Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. neü
Aber wie sieht es aus im Berufsleben? Und wie in der Familie? Sind dies auch wichtige Eigenschaften, um jemanden zu finden, dem wir eine Aufgabe anvertrauen können? Wenn nein, welche dann sonst? Wenn ja, achten wir auch darauf?
Wie können wir diese Eigenschaften trainieren als Teil der Familienkultur?

Organisiere dich

Jitro zeigte dem Mose eine Möglichkeit auf, wie die Beratung des Volkes besser ablaufen kann. Das hat mit Organisation und mit Verantwortlichkeiten zu tun. Wer ist wofür zuständig? Wem sollte man es unbedingt sagen, wenn irgendwo ein Problem auftaucht? Überhaupt: wie können wir sicherstellen, dass alle in der Familie, oder in der Gemeinde, oder auf der Arbeit, oder in der Schule, rechtzeitig informiert sind, wenn es eine Änderung gibt?
Wie kann man z.Bsp. Zuverlässigkeit trainieren? (Führen mit Zielen, Rückfragen, die Probleme nicht selbst lösen etc.)
Hier sind wir wieder bei der Selbstführung angelangt.
Und auch bei der Führung von anderen. Wenn Mose nämlich eine solch wichtige Aufgabe an weitere Leiter überträgt, dann behält er selber doch die Verantwortung, das ganze Volk zu führen. Denn das ist seine Berufung und gehört zu seinen Kernaufgaben. Wie kann er also sicherstellen, dass seine Unterstützer selbst auch im Sinn von Gott das Volk leiten und richten? Das steckt alles drin in der Empfehlung von Jitro.
Mose bleibt mit diesen Leuten auf Tuchfühlung. Mose kommuniziert selbst die Anweisungen, die er von Gott bekommen hat, das überlässt er nicht anderen. Und Gott beschenkt diese Mitarbeiter auch mit seinem Heiligen Geist.
Der dritte Tipp von Jitro - also da waren die Kernaufgaben, dann die Kriterien für Unterstützer - ist also: mach dir Gedanken über das “wie?” und über das “wer?” Es passiert nicht von selbst, dass es einfach zufällig alles gut rauskommt. Gestalte die Abläufe. Rede. Bleibe nah bei deinen Leuten. Und nah bei Gott.
F.A.T. People…
Teamler: Character, Calling, Competence, Chemistry
Hier einbeziehen: es gibt Lebensveränderung!!!

Fazit

Aufgabe

Ca. 50 Steine; Stifte
Suche dir 3-5 Steine aus und beschrifte sie mit deinen Kernaufgaben. Wähle dabei selbst, ob Beruf oder Familie oder Gemeinde - oder alles…
Fülle den Burnout-Test aus - oder wenn du merkst, dass du auch überlastet bist, kläre diese Situation. Im Begleitheft findest du Tipps, wie du vorgehen kannst. Suche das Gespräch, lass für dich beten, nimm gerne auch Seelsorge in Anspruch. Schäme dich nicht, Hilfe zu suchen. Es hat mit der Kunst, sich selber zu führen, zu tun, wenn man dann Hilfe holt, wenn man sie braucht.

Gott ist…

… mit dir ()

Vertiefung

Wenn du Jitro um einen weisen Rat bitten dürftest, was wäre deine Frage?

Merkvers

Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. neü
Ziel: Lebenshilfe durch Jitro. Ordnung im Leben und Herzen. Klärung von Motiv und Auftrag. Standortbestimmung.
Illustration: Lupe (Fokus)
SURPRISE: STEIN
Der Herr ist gerecht (schafft Gerechtigkeit)
Brauchst du auch einen Jitro-Rat für deine Work-Life-Situation?
Vertiefung
5 Charakter-Kriterien
Tagesvers:
Gott wird mit dir sein. lu
Gott soll mit dir sein nlb
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