Als Botschafter der Gnade leben

Standhaft - eine Reise durch den Jakobusbrief  •  Sermon  •  Submitted
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Fragen der damaligen Zeit und heute. Gemeinde damals und heute. Maulkorb. Klimawandel

Notes
Transcript
Hauptziel: Die Berufung der Hörer wird geklärt und auch die Berufung der EGK. Die Hörer bejahen: In meinem Leben ist Gott am Werk. Ihm stelle ich mich zur Verfügung.
Kernaussage:

Einführung

Eingangsclip mit Bibelvers Jakobus 1,1 (PowerPoint-Lesung)
Gebet für die Predigt (Moderator).
Wer spricht, wer sagt...
Je nachdem «wer» etwas sagt, reagieren wir anders… (PowerPoint Bilder)
Wer etwas sagt, ist entscheidend.
Es löst etwas in dir und mir aus.
Dies war früher so.
Dies ist heute so.
Damals, so um das Jahr 48, als der Jakobusbrief geschrieben wurde, sind die Haupthemen “Religionsfreiheit”, “Unterdrückung”, “Freiheit”.
Über Europa, den Nahen Osten, die Türkei herrscht rücksichtlos das römische Reich, der Kaiser.
Hauptthemen Jahr 2020?
- Corona-Virus
- Die Klimadebatte.
- Das Thema “Hate-Speach” - was darf man noch sagen.
- Politische Umwälzungen in Europa (Brexit…)
- Das persönliche Schicksal (deine Hochs und Tiefs).
Der Jakobusbrief – er ist auch umstritten:
Der Reformator Martin Luther hat so seine Probleme mit ihm.
Er bezeichnet ihn als "stroherne Epistel." Eine Epistel ist in der Theologie der Fachbegriff für einen Brief.
Martin Luther sagt: Der Brief ist strohern. Der Verfasser hat nur «Stroh im Kopf».
Ein anderer Autor schreibt:
In diesem Stroh- oder Heuhaufen stecken genügend Nadeln, um das Gewissen eines jeden stumpf und müde gewordenen Christen wieder aufzustacheln.
Ein fröhliches «Anpicksen» steht uns in den nächsten Monaten bevor.
Der Jakobusbrief ermahnt und ermutigt, fordert heraus und überzeugt, tadelt und richtet auf.
Er ist kompromisslos, erfrischend, praktisch.
Martin Luthers Bemerkung muss im Zusammenhang gesehen werden.
Damals, zu Zeit der Reformation, ist Luther oft frustriert.
Die römisch-katholische Kirche lehrt damals, dass die Erlösung durch gute Werke verdient wird. Um dies zu belegen, werden Verse aus dem Jakobusbrief zitiert.
Dies macht Luther wütend.
An anderer Stelle schreibt Martin Luther:
«Den Brief des Jakobus . . . lobe ich und halte ihn für gut...»
Dieser Brief, wiederspiegelt die Lehren von Jesus Christus. Es gibt in diesen fünf Kapiteln mindestens 15 Anspielungen auf die Bergpredigt.
Text: Jakobus 1,1
Als Botschafter der Gnade leben

I. Die Grundlage: Ich bin beschenkt von Jesus Christus.

Teilziel Nr. 1: Die Hörer erkennen, dass Gott zuerst mit uns selbst beginnt und zuerst sie selbst beschenken will.
Text: Jakobus 1,1a; Markus 3,21; Johannes 7,5; 1. Korinther 15,7; Johannes 11,25
Diese ersten Worte des Briefes sind im typischen griechischen Briefstil verfasst. So wie wir heute typische Briefstile haben.
Diese 15 Worte beinhalten (im griechischen Grundtext, aus dem wir unsere Bibeln übersetzen / RELB hat 17 Worte) zentrale Informationen.
15 Worte, die man meist in 3 Sekunden - überliest.
Der Brief beginnt mit dem Namen des Autors – Jakobus 1,1:
Jakobus,
(Flipchart: Jakobus)[1]
Der Verfasser heisst, wie der bekannte Jakob im Alten Testament (die englischen Bibeln schreiben im AT Jacob und im NT James).[2]
Er ist der Halbbruder von Jesus Christus.[3]
Jakobus leitet damals die Urgemeinde, die erste Kirche, in Jerusalem (Apostelgeschichte 15,13).
Seinen Brief schreibt er zwischen den Jahren 45-48 n. Chr.
Also nicht mal nach 20 Jahre Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus.
Im Jahr 49 n.Chr. findet das Apostelkonzil in Jerusalem statt (Apg 15).
Bei diesem spielt Jakobus eine so wichtige Rolle. Darüber wird im Brief nichts berichtet. Deshalb ist anzunehmen, dass er zwischen den Jahren 45 und 48 n.Chr. entstand.
Weshalb schreibt Jakobus seinen Brief?
Er bekämpft einen Mangel an Aufrichtigkeit und Konsequenz im christlichen Alltagsleben.
Jakobus ist knallhart. Er brandmarkt alles, was im Leben der Christen nicht stichhaltig ist.
Er ruft unentwegt zu einem echten, tatkräftigen Glauben auf.
Jetzt kann man sagen: «Ja, klar!»
Jakobus wächst mit Jesus Christus auf. Kein Wunder, kann der so einen klaren Brief schreiben.
Er war sein Leben lang ein Anhänger von Jesus Christus.
Die Biografie des Jakobus ist erstaunlich.
Gehen wir mal in das Jahr 28:
Der Mann aus Nazareth hat die bereits ersten Apostel berufen. Die Volksmengen sind begeistert. 12 begeisternde Monate mit Jesus!
Und seine Familie?
Markus 3,21:
Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie los, um ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Die ganze Familie ist unterwegs, seine Brüder, seine Mutter Maria. Sie machen sich Sorgen.
Sie wollen Jesus aufhalten, stoppen. Sie halten ihn für verrückt.
Ein weiteres Ereignis spielt sich mindestens ein Jahr später ab - Johannes 7,5:
Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
Jakobus ist erst mal definitiv kein Anhänger von Jesus. Er folgt Jesus nicht nach.
Allen Halbbrüdern von Jesus fällt es schwer zu glauben.
Obwohl: Sie ganz nah dran, live dabei.
Erleben Jesus.
Glauben fällt ihnen schwer.
Diese Erfahrung teilen einige auch heute:
Ehepartner, Kinder, Eltern, Freunde… sie alle kommen nicht automatisch zum Glauben an Jesus Christus, weil sie mit lebendigen Christen in Kontakt sind.
Selbst Jesus gelang es nicht, alle zu gewinnen. Viele haben ihn auch abgelehnt.
Wer kann denn überzeugender Leben als Jesus Christus?
Irgendwann hat sich vieles verändert. Am Schluss ist auch Thomas überzeugt von Christus.
(Flipchart: Prozess)
Solch eine Glaubensreise kennen viele Menschen.
Vielleicht finden sich einige unter uns darin wieder.
Jakobus - 1. Korinther 15,7:
Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen;
Sein Leben ist auf wunderbare Weise verändert worden.
Schlüsselmomente sind:
(Flipchart: Linie mit Kreuz)
a. Gottes Werben um dich (Gott macht sich bemerkbar – immer wieder).
b. Deine Hingabe an Christus (Heilsweg: Busse, Glaube, Taufe, Heiliger Geist / Tag der Entscheidung)
c. Erneuerungsprozess (Gott ist andauernd und ausdauernd am Werk)
Als Christ befindest du dich in einem Prozess.
Egal ob du 16 Jahre oder 90 Jahre alt bist. Jesus Christus hält dich durch den Heiligen Geist in diesem Erneuerungsprozess.
Stillstand geht im Reich Gottes nicht (dies lehrt dieser Brief sehr deutlich).
Du bist beschenkt von Christus!
Gott macht was aus dir, genauso wie aus Jakobus.
Jakobus bleibt dran, bis an sein Lebensende.
Flavius Josephus, ein ausserbiblischer Chronist des 1.Jahrhunderts, berichtet, dass Jakobus im Jahre 62 n.Chr. den Märtyrertod stirbt.
Er stirbt als Beschenkter
[1] Das Bild der Flipchart ist am Ende der Predigt zu finden.
[2] Man kann sein Leben auch ein wenig mit dem alttestamentlichen Jakob vergleichen.
[3] Die Diskussion über den Verfasser führe ich in dieser Predigt nicht aus. Wie jedoch in der Predigt ersichtlich ist, vertrete ich, dass der Halbbruder von Jesus Christus der Verfasser ist.

Als Botschafter der Gnade leben

II. Die Identität: Ich kenne meine Berufung.

Teilziel Nr. 2: Die Hörer erkennen, ihre Berufung als Christ. Sie dienen dem Allmächtigen.
Jakobus 1,1b; Titus 1,1; 1Korinther 12,3; Römer 14,8
Jakobus beschreibt sich – Jakobus 1,1
Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus,
Die meisten Bibelübersetzungen (Elberfelder Bibel, Luther, Zürcher) übersetzen mit dem Wort «Knecht».
Die «Neues Leben Bibel» schreibt «Diener» und das eigenwillige Bibelprojekt «Volxbibel», welches keine richtige Übersetzung ist, sondern eher eine Interpretation, schreibt:
Ich gebe alles für Gott.
Im Grundtext steht δοῦλος - Sklave, Diener, Knecht.
(Flipchart: Knecht)
Jakobus nennt sich „Knecht Gottes“. Das ist bei den neutestamentlichen Briefköpfen selten. Nur Paulus nennt sich noch so im Titusbrief.
«Knecht Gottes» ist ein alttestamentlicher Ehrentitel.
Besondere Gottesmänner, wie zum Beispiel Mose (Num 12,7) werden so genannt.
«Knecht Gottes» bezeichnet:
a) eine enge Vertrauensbeziehung zu Gott
b) eine besondere göttliche Beauftragung.
Die Bezeichnung «Knecht» ist für unsere Kultur eher missverständlich.
Botschafter, Repräsentant sind für viele klarer.
(Flipchart: Botschafter)
Ein Christ ist ein Botschafter, ein Repräsentant Gottes:
Ich bin nicht der Nabel der Welt.
Es gibt einen Grösseren in meinem Leben.
Ich höre auf die Stimme eines Mächtigeren, des Allmächtigen.
Ich will die Aufträge des Dreieinigen erfüllen.
Jakobus beschreibt sich als – Jakobus 1,1:
Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus,
Jakobus dient Gott.
Jakobus dient dem Herrn Jesus Christus.
Er hebt Jesus Christus als seinen Herrn hervor.
Dies ist damals Dynamit, wie auch heute.
Viele Menschen glauben an Gott, an eine höhere Macht: «Irgendetwas muss ja geben!».
Ob sie an den Herrn Jesus Christus ist damit noch nicht geklärt.
Gott ja, Jesus Christus nein danke!
Aber das Entscheidende ist ob man mit Jesus Christus unterwegs ist.
Das erste christliche Glaubensbekenntnis, das wir kennen, war das zum „Kyrios Jesus“ (I Kor 12,3; vgl. Röm 14,8).
Jesus ist Herr. Jesus ist Gott.
Herr Jesus Christus ist ein Bekenntnis.
Damals ist dies für ein jüdisches Ohr unüberhörbar. Es ist ein Bekenntnis zur Messianität von Jesus Christus.
Dieser Jubelruf ist bis heute das Unterscheidungsmerkmal zwischen Christen und Juden.
Predigtvorbereitung bereitet mir Freude. Es gibt einen Punkt, der ist herausfordernd:
Eine Vorlesung über das Leben von Adolf Ogi, Lady Gaga oder sonst wen – okay.
Eines ist dann klar: Die Hörer erwarten nicht, dass Gott durch die Vorlesung zu ihnen sprechen wird – und ich auch weniger, nur ein wenig, aber versuchen würde ich es trotzdem.
In der Predigt ist dies anders:
Ich selbst hoffe, bete, ringe darum, dass Gott durch die Predigt spricht. Dies kann man nicht machen, nicht produzieren. Dies ist die Herausforderung.
Aber ich weiss: Ich bin ein Diener von Christus, ein Repräsentant, ein Botschafter.
Nicht nur ein Influencer.
Als Influencer (von englisch to influence ‚beeinflussen‘) werden Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Frage kommen (sogenanntes Influencer-Marketing).
Sie betreiben ein Geschäft. Sie wollen Geld damit verdienen. Am Ende geht es um die eigene Vermarktung.
Christen sind keine Influencer.
Sie sind Botschafter Christ.
Du bist ein Botschafter, ein Repräsentant.
(Flipchart: 24h)
In deinem Alltag kannst du nicht andauernd von Jesus erzählen. Dies halten deine Arbeitskollegen, Kunden, Geschäftspartner… nicht aus.
Worauf sie schauen sie? Auf dein Verhalten, wenn es schwierig wird.
Kann sich diese Person entschuldigen?
Ist sie ehrlich?
Wie reagiert sie, wenn ihr Unrecht getan wird?
Man kann die Leute nicht die ganze Zeit mit dem Evangelium zutexten.
Der Heilige Geist schenkt dir Gelegenheiten. Die Bibel nennt dies auch eine offene Tür. Die kannst du nuten.
Ein Diener von Jesus. Dies ist befreiend.
Denn du verkaufst dich nicht selbst. Du verkaufst auch nicht den dreieinigen Gott.
Für diese Repräsentation bist du mit dem Heiligen Geist ausgerüstet worden.
Aus eigener Kraft schaffst du es nicht.
Wie Jakobus, der dies bereit in den ersten Worten des Briefes klarstellt, heisst es zu bejahen:
«Jesus, ich diene dir.»

Als Botschafter der Gnade leben

III. Der Fokus: Ich kenne meinen spezifischen Auftrag.

Teilziel Nr. 3: Die Hörer erkennen ihre persönliche Herzensgruppe, unter denen sie geistlich aktiv sein wollen.
Text: Jakobus 1,1c
Wo jeder zuständig ist, ist keiner verantwortlich.
Jakobus hat einen Auftrag; Er leitet die Urgemeinde in Jerusalem.
Sein Hauptfokus liegt auf den ehemaligen Juden, die Christen wurden, den Judenchristen.
Dies kommt auch in seinem Brief zum Ausdruck - Jakobus 1,1:
den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, 〈seinen〉 Gruß!
(Flipchart: 12)
Viele Juden sind damals aus ihrem Heimatland Israel vertrieben worden. Sie sind in den Ländern rund um das Mittelmeer zerstreut, vertrieben, verschleppt.
Das erste Mal bereits im Jahr 721 v. Chr., immer wieder geschah dies
An Pfingsten des Jahres 30 sind fromme Juden aus allen Ländern der damals bekannten Welt in Jerusalem (Apg 2,4).
Diese sind »Juden aus der Zerstreuung«
Der Fokus seines Auftrages ist klar: Es sind Judenchristen.
Diese grüsst er nun.
den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, 〈seinen〉 Gruß!
Auch als Kirche haben wir ein Anliegen: Chile für Lüüt vo hüt. Kirche für Leute von heute.
Dies bedeutet unter anderem:
Jeder ist willkommen (alt, jung, Vorgeschichte etc).
Jeder versteht die Sprache, kein frommes Gerede.
Wir sind gesellschaftsrelevant, wir passen uns der Kultur der Gesellschaft an, halten aber gleichzeitig das einfache, unveränderliche Evangelium von Busse von eigenen Sünden, Glaube an Jesus Christus, Taufe und Empfang des hl. Geistes fest.
En Missverständnis muss noch geklärt werden:
Christen leiden für die Botschaft von Christus, aber nicht, weil sie komische Käuze sind.
Die Botschaft von Christus polarisiert.
Wir sind «Chile für Lüüt vo hüt».
(Flipchart: Leidenschaft)
Aber jeder von uns hat seinen spezifischen Auftrag, sein Herzensanliegen, seien Leidenschaft.
Weltmission
Israel
Mission vor Ort, Menschen zum lebendigen Glauben finden
Jüngerschaft, Christen im Glauben wachsen
Kinder Teenager, Senioren, Männer, Frauen
Verantwortungsträger, Politiker, Geschäftsleute,
Schweizer, Ausländer (Inder…)
Du hast persönlich auch ein Herzensanliegen. Ein Anliegen, welches dir der Heilige Geist geschenkt hat.
Lebe darin.E
Wenn alle für alles verantwortlich sind ist keiner verantwortlich.
Der Fokus des dreieinigen Gottes ist immer auf Menschen gerichtet. Dies führt wohl niemand klarer vor Augen als der Sohn Gottes: der Herr Jesus Christus.
(Flipchart: Menschen)
Der Fokus von Christen ist immer auf Menschen gerichtet.
Der Fokus einer Gemeinde ist immer auf Menschen gerichtet.
Was ist deine Berufung?
Was ist die Berufung der EGK?
Jakobus lebt, was er lehrt.
Er lebt für Menschen.
Er hat seinen Fokus auf die Judenchristen gerichtet
(Flipchart: Ankreuzboxen malen & ankreuzen)
Lebe als Botschafter der Gnade!
Prozess: Gott sei du in meinem Leben am Werk
Identität (erfüllt mit dem Heiligen Geist): Ja, ich diene dir!
Auftrag: Ja, ich lebe mein Herzensanliegen.
Ganz «romantisch» könnte man als Braut Christi, so wird die Kirche in der Bibel auch bezeichnet, könnte man sagen:
Ja, mit Gottes Hilfe, ich will!
Amen
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