Apostelgeschichte 16,6-12

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Wie führt Gott?

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Predigttext

Apostelgeschichte 16,6–11 LU
6 Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz Asia. 7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. 8 Da zogen sie durch Mysien und kamen hinab nach Troas. 9 Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Makedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Makedonien und hilf uns! 10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Makedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen. 11 Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nächsten Tag nach Neapolis
6 Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz Asien.
Sie wollten also in den Südwesten der Halbinsel, aber der Heilige Geist verwehrte es ihnen, so dass sie die Hauptstraße verließen, um ihre Mission in Bityhnien am Schwarzen Meer fortzusetzen. Aber auch hier setzte der Geist Jesu ihnen ein Stoppzeichen. So entschlossen sie sich, doch durch Mysien zu ziehen und gelangten schließlich nach Troas.
Sie wollten also in den Südwesten der Halbinsel, aber der Heilige Geist verwehrte es ihnen, so dass sie die Hauptstraße verließen, um ihre Mission in Bityhnien am Schwarzen Meer fortzusetzen. Aber auch hier setzte der Geist Jesu ihnen ein Stoppzeichen. So entschlossen sie sich, doch durch Mysien zu ziehen und gelangten schließlich nach Troas.
In Troas waren sie am Ende - nicht nur geographisch gesehen, sondern wohl ratlos, denn sie wussten nun nicht mehr, wie es weitergehen sollte. In dieser Situation hatte Paulus eine nächtliche Vision. In einer Erscheinung bei Nacht tritt ihm ein Mann entgegen und sagt zu ihm: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns. Das ist, nach einigen negativen, endlich ein positiver Bescheid, die Antwort auf die Frage, wo und wie es weitergehen soll. Sofort sucht Paulus und seine Missionsmannschaft ein Schiff, das sie übersetzt nach Mazedonien, und in kürzester Zeit kommen sie in Neapolis an, dem Hafen der römischen Kolonie Philippi. Es ist folgerichtig, dass sie danach zuerst einmal in die nächste Stadt der Region kommen, nicht zuletzt deshalb, weil Lukas sie als die „erste Stadt dieses Bezirks in Mazedonien” bezeichnet.
In Troas waren sie am Ende - nicht nur geographisch gesehen, sondern wohl ratlos, denn sie wussten nun nicht mehr, wie es weitergehen sollte. In dieser Situation hatte Paulus eine nächtliche Vision. In einer Erscheinung bei Nacht tritt ihm ein Mann entgegen und sagt zu ihm: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns. Das ist, nach einigen negativen, endlich ein positiver Bescheid, die Antwort auf die Frage, wo und wie es weitergehen soll. Sofort sucht Paulus und seine Missionsmannschaft ein Schiff, das sie übersetzt nach Mazedonien, und in kürzester Zeit kommen sie in Neapolis an, dem Hafen der römischen Kolonie Philippi. Es ist folgerichtig, dass sie danach zuerst einmal in die nächste Stadt der Region kommen, nicht zuletzt deshalb, weil Lukas sie als die „erste Stadt dieses Bezirks in Mazedonien” bezeichnet.
Die Meisten von uns aber wird nicht die etwas abenteuerliche Reiseroute des Apostels interessieren, sondern wie sie zustande gekommen ist. „Der Heilige Geist verwehrte es ihnen“, „der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu“. Wie hat das konkret ausgesehen? Hat sie unterwegs ein Prophet angesprochen? Und wenn ja: Wie hat er erfahren, was Gott von Paulus und seinen Leuten wollte? Hat der Geist mit deutlich hörbarer Stimme gesprochen, oder zu jemandem von ihnen mit innerer Stimme? Wie konnten sie erkennen, dass dies die Stimme des Heiligen Geistes ist und nicht nur eine eingebildete Stimme oder einfach eine menschliche Idee? Haben sie womöglich eine Münze geworfen oder Lose gezogen, wie das ja der Hohepriester im Tempel auch getan hat? War es ein einmaliges Erlebnis? Oder lässt sich eine Art Methode dahinter erkennen?
Die Meisten von uns aber wird nicht die etwas abenteuerliche Reiseroute des Apostels interessieren, sondern wie sie zustande gekommen ist. „Der Heilige Geist verwehrte es ihnen“, „der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu“. Wie hat das konkret ausgesehen? Hat sie unterwegs ein Prophet angesprochen? Und wenn ja: Wie hat er erfahren, was Gott von Paulus und seinen Leuten wollte? Hat der Geist mit deutlich hörbarer Stimme gesprochen, oder zu jemandem von ihnen mit innerer Stimme? Wie konnten sie erkennen, dass dies die Stimme des Heiligen Geistes ist und nicht nur eine eingebildete Stimme oder einfach eine menschliche Idee? Haben sie womöglich eine Münze geworfen oder Lose gezogen, wie das ja der Hohepriester im Tempel auch getan hat? War es ein einmaliges Erlebnis? Oder lässt sich eine Art Methode dahinter erkennen?
Ich muss euch offen gestehen: Ich weiß es nicht. Die Bibel sagt uns in dieser Stelle nichts darüber, wie die Übermittlung stattgefunden hat. Und einfach mal alle Stellen diesbezüglich zu vergleichen dürfte nicht so einfach sein, weil es wohl verschiedene Möglichkeiten gibt, wie Gott sich einem Menschen mitteilt. Ich möchte mich daher im Wesentlichen auf das beschränken, was wir aus dem Umfeld des Paulus wissen.
Ich muss euch offen gestehen: Ich weiß es nicht. Die Bibel sagt uns in dieser Stelle nichts darüber, wie die Übermittlung stattgefunden hat. Und einfach mal alle Stellen diesbezüglich zu vergleichen dürfte nicht so einfach sein, weil es wohl verschiedene Möglichkeiten gibt, wie Gott sich einem Menschen mitteilt. Ich möchte mich daher im Wesentlichen auf das beschränken, was wir aus dem Umfeld des Paulus wissen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist der Anfang von Kapitel 13: Wie es zur ersten Missionsreise des Paulus kam. In seiner Heimatgemeinde Antiochien gab es eine Gruppe von Menschen, die als „Propheten und Lehrer“ bezeichnet wurden. Propheten sind zweifellos diejenigen, die über die Gabe der Prophetie verfügten, d.h. sie waren in der Lage, auf irgendeine Art und Weise die Stimme des Geistes zu hören. Auf der anderen Seite waren die Lehrer, die sich in der Schrift auskannten und die Prophezeiungen der Propheten auf Schriftgemäßheit untersuchten. So stelle ich mir das Zusammenwirken dieser beiden Gruppen vor.
Interessant in diesem Zusammenhang ist der Anfang von Kapitel 13: Wie es zur ersten Missionsreise des Paulus kam. In seiner Heimatgemeinde Antiochien gab es eine Gruppe von Menschen, die als „Propheten und Lehrer“ bezeichnet wurden. Propheten sind zweifellos diejenigen, die über die Gabe der Prophetie verfügten, d.h. sie waren in der Lage, auf irgendeine Art und Weise die Stimme des Geistes zu hören. Auf der anderen Seite waren die Lehrer, die sich in der Schrift auskannten und die Prophezeiungen der Propheten auf Schriftgemäßheit untersuchten. So stelle ich mir das Zusammenwirken dieser beiden Gruppen vor.
Sie wollten wissen, was Gott von ihnen erwartete. Zuerst betete jeder für sich, sie gingen ihren Diensten in der Gemeinde nach – aber vielleicht ist dieses „dienten“ auch ein anderes Wort für „Gottesdienst“, so dass sie sich gemeinsam zum Gottesdienst trafen und fasteten. Fasten ist eine Art Abkehr von der Welt, die dem Beten ein größeres Gewicht gibt.
Sie wollten wissen, was Gott von ihnen erwartete. Zuerst betete jeder für sich, sie gingen ihren Diensten in der Gemeinde nach – aber vielleicht ist dieses „dienten“ auch ein anderes Wort für „Gottesdienst“, so dass sie sich gemeinsam zum Gottesdienst trafen und fasteten. Fasten ist eine Art Abkehr von der Welt, die dem Beten ein größeres Gewicht gibt.
Dann spricht der Heilige Geist. Vermutlich sprach er zu einem der Propheten, der diese Botschaft dann an die anderen Propheten und die Lehrer mitteilten. Nun lesen wir davon, dass sie beteten und fasteten. Sie trafen sich zu besonderen Gebetsversammlungen, um herauszufinden, ob die Prophetie ihres Bruders echt war oder nicht.
Dann spricht der Heilige Geist. Vermutlich sprach er zu einem der Propheten, der diese Botschaft dann an die anderen Propheten und die Lehrer mitteilten. Nun lesen wir davon, dass sie beteten und fasteten. Sie trafen sich zu besonderen Gebetsversammlungen, um herauszufinden, ob die Prophetie ihres Bruders echt war oder nicht.
Ich denke, dass, wenn der Heilige Geist zu einem Propheten redet, dann wird er nicht nur einer Person klarmachen, was er will, sondern er wird auch die anderen der Gruppe überzeugen. Dies ist ein wichtiger Punkt, um sich Klarheit zu verschaffen darüber, was Gott will. Die Prophetie in der christlichen Gemeinde ist immer so gestaltet, dass das Wort des Propheten von Propheten und Lehrern in der Gemeinde bestätigt werden muss. Es könnte zwar Propheten geben, die in der Gesellschaft als einzelne mahnende Stimme auftreten, aber selbst die beiden Propheten, die nach der Offenbarung in der Endzeit für dreieinhalb Jahre in Jerusalem auftreten werden, sind nicht allein, sondern zu zweit.
Ich denke, dass, wenn der Heilige Geist zu einem Propheten redet, dann wird er nicht nur einer Person klarmachen, was er will, sondern er wird auch die anderen der Gruppe überzeugen. Dies ist ein wichtiger Punkt, um sich Klarheit zu verschaffen darüber, was Gott will. Die Prophetie in der christlichen Gemeinde ist immer so gestaltet, dass das Wort des Propheten von Propheten und Lehrern in der Gemeinde bestätigt werden muss. Es könnte zwar Propheten geben, die in der Gesellschaft als einzelne mahnende Stimme auftreten, aber selbst die beiden Propheten, die nach der Offenbarung in der Endzeit für dreieinhalb Jahre in Jerusalem auftreten werden, sind nicht allein, sondern zu zweit.
Die Propheten und Lehrer der Gemeinde bekommen bestätigt, dass Paulus und Barnabas ausgesondert waren zur ersten Missionsreise, legen die Hände auf – damit zeigen sie, dass sie im Namen der Gemeinde Jesu ausgesandt werden – und lassen sie ziehen.
Die Propheten und Lehrer der Gemeinde bekommen bestätigt, dass Paulus und Barnabas ausgesondert waren zur ersten Missionsreise, legen die Hände auf – damit zeigen sie, dass sie im Namen der Gemeinde Jesu ausgesandt werden – und lassen sie ziehen.
Zurück zu unserem Text. Hier sind Paulus und Silas mit einem Stab von Helfern unterwegs. Ich bin überzeugt, dass sie die Gewohnheit, die sie in ihrer Gemeinde in Antiochien erlernt hatten, auch auf der Reise praktizierten. Wir lernen hier noch einen weiteren Punkt aus dem Bereich „Wegführung durch Gott“ kennen. Wir können es aus dem deutschen Text nicht ohne Weiteres erkennen, aber im griechischen Text steht der Begriff „Peirazo“. Peirazo bedeutet eigentlich „ausprobieren, testen“. Der Begriff steht in Vers 7. Wir müssen nicht unbedingt warten, bis der ganze Plan Gottes vom Anfang bis zum Ende vor uns liegt. Wir müssen versuchen, zum gegebenen Zeitpunkt den nächsten Schritt zu tun. Wann ist der gegebene Zeitpunkt? Meiner Meinung nach, wenn Einmütigkeit herrscht. Einmütigkeit ist ein Begriff, der vor allem in der Apostelgeschicht vorkommt und bezeichnet einen Zustand, in dem alle eines Sinnes sind. Das heißt nicht, dass alle unbedingt einer Meinung sein müssen, aber dass alle das gleiche Ziel haben und dass sie darüber einig sind, einen bestimmten Weg zu diesem Ziel zu gehen.
Zurück zu unserem Text. Hier sind Paulus und Silas mit einem Stab von Helfern unterwegs. Ich bin überzeugt, dass sie die Gewohnheit, die sie in ihrer Gemeinde in Antiochien erlernt hatten, auch auf der Reise praktizierten. Wir lernen hier noch einen weiteren Punkt aus dem Bereich „Wegführung durch Gott“ kennen. Wir können es aus dem deutschen Text nicht ohne Weiteres erkennen, aber im griechischen Text steht der Begriff „Peirazo“. Peirazo bedeutet eigentlich „ausprobieren, testen“. Der Begriff steht in Vers 7. Wir müssen nicht unbedingt warten, bis der ganze Plan Gottes vom Anfang bis zum Ende vor uns liegt. Wir müssen versuchen, zum gegebenen Zeitpunkt den nächsten Schritt zu tun. Wann ist der gegebene Zeitpunkt? Meiner Meinung nach, wenn Einmütigkeit herrscht. Einmütigkeit ist ein Begriff, der vor allem in der Apostelgeschicht vorkommt und bezeichnet einen Zustand, in dem alle eines Sinnes sind. Das heißt nicht, dass alle unbedingt einer Meinung sein müssen, aber dass alle das gleiche Ziel haben und dass sie darüber einig sind, einen bestimmten Weg zu diesem Ziel zu gehen.
Ich bin überzeugt, dass Paulus und seine Leute dieses Vorgehen angewandt haben. Sie haben sicherlich auch gefastet und sind zu einem einhelligen Ergebnis gekommen. Sie waren sich einig, dass sie nun nach Bithynien gehen wollten um dort die Missionsarbeit fortzusetzen. Dann haben sie versucht, diesen Weg auch zu gehen. Aber aus irgendeinem Grund hat der Geist Jesu ihnen diesen Weg verbaut. Wie das genau passiert ist, darüber sagt uns die Bibel nichts.
Ich bin überzeugt, dass Paulus und seine Leute dieses Vorgehen angewandt haben. Sie haben sicherlich auch gefastet und sind zu einem einhelligen Ergebnis gekommen. Sie waren sich einig, dass sie nun nach Bithynien gehen wollten um dort die Missionsarbeit fortzusetzen. Dann haben sie versucht, diesen Weg auch zu gehen. Aber aus irgendeinem Grund hat der Geist Jesu ihnen diesen Weg verbaut. Wie das genau passiert ist, darüber sagt uns die Bibel nichts.
Mir fiel spontan das Beispiel Abrahams ein, ein Mann, der sich auch von Gott leiten ließ. Er hatte von Gott den Auftrag bekommen, seinen Sohn zu opfern. Kurz vor dieser Tat hat Gott ihm eine neue Anweisung gegeben. Was Abraham auszeichnete war seine Bereitschaft, auf Gott zu hören und dass er stets ein offenes Ohr für Gott hatte. Sonst hätte er seinen Sohn getötet.
Mir fiel spontan das Beispiel Abrahams ein, ein Mann, der sich auch von Gott leiten ließ. Er hatte von Gott den Auftrag bekommen, seinen Sohn zu opfern. Kurz vor dieser Tat hat Gott ihm eine neue Anweisung gegeben. Was Abraham auszeichnete war seine Bereitschaft, auf Gott zu hören und dass er stets ein offenes Ohr für Gott hatte. Sonst hätte er seinen Sohn getötet.
Auch Paulus und seine Truppe hatten diese Bereitschaft. Es ist wie bei einem Navigationssystem. Das schickt einen vielleicht auch zuerst Richtung München. Wer aber dann bis München fährt und dann das System wieder befragt, der hat die Abfahrt nach Füssen verpasst. Und wer nach Füssen fährt, der ist nicht rechtzeitig zum Forggensee abgebogen. Auch Gott schickt uns oft in eine Richtung, aber erst wenn es soweit ist, sagt er uns, wo wir abbiegen sollen. Deshalb müssen wir lernen, hörbereit zu sein. Paulus war hörbereit. Er hat ausprobiert, nach Bithynien zu reisen. Aber vermutlich als er schon unterwegs war, gab der Heilige Geist den Befehl, nicht weiterzugehen. Es wiederholte sich die ganze Prozedur: Beten, Fasten, Besprechen, bis wenigstens eine Richtung dabei heraussprang. So zogen sie im Nordwesten Kleinasiens bis an die Küste des ägäischen Meeres und strandeten schließlich in Troas.
Auch Paulus und seine Truppe hatten diese Bereitschaft. Es ist wie bei einem Navigationssystem. Das schickt einen vielleicht auch zuerst Richtung München. Wer aber dann bis München fährt und dann das System wieder befragt, der hat die Abfahrt nach Füssen verpasst. Und wer nach Füssen fährt, der ist nicht rechtzeitig zum Forggensee abgebogen. Auch Gott schickt uns oft in eine Richtung, aber erst wenn es soweit ist, sagt er uns, wo wir abbiegen sollen. Deshalb müssen wir lernen, hörbereit zu sein. Paulus war hörbereit. Er hat ausprobiert, nach Bithynien zu reisen. Aber vermutlich als er schon unterwegs war, gab der Heilige Geist den Befehl, nicht weiterzugehen. Es wiederholte sich die ganze Prozedur: Beten, Fasten, Besprechen, bis wenigstens eine Richtung dabei heraussprang. So zogen sie im Nordwesten Kleinasiens bis an die Küste des ägäischen Meeres und strandeten schließlich in Troas.
Was jetzt geschah, ist tatsächlich ein außergewöhnliches Erlebnis. Paulus erschien in der Nacht ein makedonischer Mann. Wie Bengel bemerkte, handelte es sich wohl nicht um einen Traum, sondern ein Erlebnis im Wachzustand, weil die christliche Gemeinde des Neuen Testaments keine Traumoffenbarungen kennt. Vermutlich war Paulus im Gebet. Woher weiß Paulus, dass der Mann aus Makedonien kommt? Es gab viele Versuche, dies zu erklären. Hatte er makedonische Tracht an? Sprach er in makedonischem Dialekt? War es gar eine bekannte Gestalt aus der makedonischen Geschichte wie Alexander der Große? Schließlich hieß Troas in antiker Zeit mit vollem Namen das alexandrinische Troas, ein Name, den es einem der Nachfolger von Alexander dem Großen verdankt. Und wie Alexander nach eigenen Worten ausgezogen war, den Osten mit dem Westen zu vermählen, so sollte nun Paulus dem Westen das Licht aus dem Osten bringen.
Was jetzt geschah, ist tatsächlich ein außergewöhnliches Erlebnis. Paulus erschien in der Nacht ein makedonischer Mann. Wie Bengel bemerkte, handelte es sich wohl nicht um einen Traum, sondern ein Erlebnis im Wachzustand, weil die christliche Gemeinde des Neuen Testaments keine Traumoffenbarungen kennt. Vermutlich war Paulus im Gebet. Woher weiß Paulus, dass der Mann aus Makedonien kommt? Es gab viele Versuche, dies zu erklären. Hatte er makedonische Tracht an? Sprach er in makedonischem Dialekt? War es gar eine bekannte Gestalt aus der makedonischen Geschichte wie Alexander der Große? Schließlich hieß Troas in antiker Zeit mit vollem Namen das alexandrinische Troas, ein Name, den es einem der Nachfolger von Alexander dem Großen verdankt. Und wie Alexander nach eigenen Worten ausgezogen war, den Osten mit dem Westen zu vermählen, so sollte nun Paulus dem Westen das Licht aus dem Osten bringen.
Aber diese Interpretation ist wohl doch zu weit hergeholt, ebenso wie die Ansicht, die Gestalt, die Paulus erschienen sei, sei Lukas gewesen, der eigentlich aus Philippi stammen würde. Das wiederum widerspricht der Überlieferung. Eigentlich ist es ganz einfach. Der Mann sagte ja: Hilf uns. Dadurch entpuppte er sich als Makedonier.
Aber diese Interpretation ist wohl doch zu weit hergeholt, ebenso wie die Ansicht, die Gestalt, die Paulus erschienen sei, sei Lukas gewesen, der eigentlich aus Philippi stammen würde. Das wiederum widerspricht der Überlieferung. Eigentlich ist es ganz einfach. Der Mann sagte ja: Hilf uns. Dadurch entpuppte er sich als Makedonier.
7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, probierten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu.
Aber obwohl diese Erscheinung so eindeutig war wie nichts zuvor, geht Paulus nicht zu seinen Leuten und sagt ihnen: Gott hat mir das und das gezeigt, wir müssen sofort los. Sondern er unterbreitet die Vision seinen Gefährten, und diese kommen überein, dass es Gott war, der diese Vision gesandt hatte.
Aber obwohl diese Erscheinung so eindeutig war wie nichts zuvor, geht Paulus nicht zu seinen Leuten und sagt ihnen: Gott hat mir das und das gezeigt, wir müssen sofort los. Sondern er unterbreitet die Vision seinen Gefährten, und diese kommen überein, dass es Gott war, der diese Vision gesandt hatte.
Sofort nach dieser Entscheidung suchten sie im Hafen von Troas ein Schiff. Damals gab es keine Schifffahrtslinien, sondern man reiste gegen eine ausgehandelte Gebühr an Bord eines Handelsschiffes, das dorthin fuhr, wo man wollte oder dorthin, wo man erwartete, ein weiteres Schiff zu finden, das einen seinem Ziel näherbringen konnte. Sie finden ein Schiff, dass sie zunächst zur Insel Samothrake bringt, wo sie die Nacht verbringen, und am nächsten Tag in die Hafenstadt Neapolis, den Hafen von Philippi.
Sofort nach dieser Entscheidung suchten sie im Hafen von Troas ein Schiff. Damals gab es keine Schifffahrtslinien, sondern man reiste gegen eine ausgehandelte Gebühr an Bord eines Handelsschiffes, das dorthin fuhr, wo man wollte oder dorthin, wo man erwartete, ein weiteres Schiff zu finden, das einen seinem Ziel näherbringen konnte. Sie finden ein Schiff, dass sie zunächst zur Insel Samothrake bringt, wo sie die Nacht verbringen, und am nächsten Tag in die Hafenstadt Neapolis, den Hafen von Philippi.
War ihre Reise zuvor von Hindernissen gespickt, so läuft nun alles optimal, sie kommen schnell voran und sind wenige Tage nach ihrem Aufenthalt in Troas in der Stadt Philippi angekommen.
War ihre Reise zuvor von Hindernissen gespickt, so läuft nun alles optimal, sie kommen schnell voran und sind wenige Tage nach ihrem Aufenthalt in Troas in der Stadt Philippi angekommen.
Auch das kann eine Bestätigung der Wegführung Gottes sein – muss aber nicht: Wenn es flutscht. Wenn sich keine Hindernisse mehr in den Weg stellen. Aber ein reibungsloser Verlauf ist keine Garantie für den richtigen Weg. Auch hier müssen der Apostel und seine Leute immer hörbereit bleiben, und spätestens bei der Ankunft in Philippi gilt es, sich neu zu orientieren.
Auch das kann eine Bestätigung der Wegführung Gottes sein – muss aber nicht: Wenn es flutscht. Wenn sich keine Hindernisse mehr in den Weg stellen. Aber ein reibungsloser Verlauf ist keine Garantie für den richtigen Weg. Auch hier müssen der Apostel und seine Leute immer hörbereit bleiben, und spätestens bei der Ankunft in Philippi gilt es, sich neu zu orientieren.
Was wäre die Alternative gewesen zu diesem Reiseverlauf? Eine Art Fünfjahresplan. Wenn die Gemeinde in Antiochien eine Reiseroute aufgesetzt hätte, der unbedingt zu folgen wäre, die bis ins Detail geplant gewesen wäre und schon zu Beginn festgelegt hätte, welche Städte besucht werden müssten, welche Missionsstrategie dort verfolgt werden müsste und wie viel Zeit man an einem bestimmten Ort verbringen müsste, wenn man schon im Voraus Hotels und Verkehrsmittel gebucht hätte und für einen reibungslosen Reiseverlauf sowie ein ausreichendes Budget gesorgt hätte.
Was wäre die Alternative gewesen zu diesem Reiseverlauf? Eine Art Fünfjahresplan. Wenn die Gemeinde in Antiochien eine Reiseroute aufgesetzt hätte, der unbedingt zu folgen wäre, die bis ins Detail geplant gewesen wäre und schon zu Beginn festgelegt hätte, welche Städte besucht werden müssten, welche Missionsstrategie dort verfolgt werden müsste und wie viel Zeit man an einem bestimmten Ort verbringen müsste, wenn man schon im Voraus Hotels und Verkehrsmittel gebucht hätte und für einen reibungslosen Reiseverlauf sowie ein ausreichendes Budget gesorgt hätte.
Das Problem bei einem solchen Vorgehen ist nur: Was hat Gott hier noch zu sagen? Könnte man bei einer solchen Verfahrensweise nicht für einige Zeit auf Gott verzichten, weil ja alles schon vorgeplant ist? Eigentlich schon. Verläuft alles nach einem bestimmten Schema, brauchen wir Gott nur noch als Faktor in unserem Plan, als Erfüllungsgehilfe.
Das Problem bei einem solchen Vorgehen ist nur: Was hat Gott hier noch zu sagen? Könnte man bei einer solchen Verfahrensweise nicht für einige Zeit auf Gott verzichten, weil ja alles schon vorgeplant ist? Eigentlich schon. Verläuft alles nach einem bestimmten Schema, brauchen wir Gott nur noch als Faktor in unserem Plan, als Erfüllungsgehilfe.
Komischerweise wissen wir irgendwie, dass dies nicht der richtige Weg sein kann. Aber vieles in der Planung unserer Gemeindearbeit läuft nach diesem Schema ab. Wir hatten mal einen Gemeinschaftsleiter, der von uns „Visionen“ verlangte. Wo wollen wir in fünf Jahren sein? Und was wollen wir dazu tun, um dieses Ziel zu erreichen? Was müssen wir tun, damit unsere Gemeinde wächst?
Komischerweise wissen wir irgendwie, dass dies nicht der richtige Weg sein kann. Aber vieles in der Planung unserer Gemeindearbeit läuft nach diesem Schema ab. Wir hatten mal einen Gemeinschaftsleiter, der von uns „Visionen“ verlangte. Wo wollen wir in fünf Jahren sein? Und was wollen wir dazu tun, um dieses Ziel zu erreichen? Was müssen wir tun, damit unsere Gemeinde wächst?
Das ist aber nicht die Art Gottes. Gott gibt uns keinen Plan vor oder lässt uns keinen Plan entwickeln auf längere Zeit und sagt dann: So, jetzt macht mal, und ich komme in fünf Jahren wieder und will dann Ergebnisse sehen. Das ist nicht die Art Gottes. Gott will gemeinsam mit uns auf dem Weg sein. Er zeigt uns den Weg Schritt für Schritt. Und ich glaube, das können wir von Paulus und seiner Arbeitsweise lernen:
Das ist aber nicht die Art Gottes. Gott gibt uns keinen Plan vor oder lässt uns keinen Plan entwickeln auf längere Zeit und sagt dann: So, jetzt macht mal, und ich komme in fünf Jahren wieder und will dann Ergebnisse sehen. Das ist nicht die Art Gottes. Gott will gemeinsam mit uns auf dem Weg sein. Er zeigt uns den Weg Schritt für Schritt. Und ich glaube, das können wir von Paulus und seiner Arbeitsweise lernen:
8 Da zogen sie durch Mysien und kamen hinab nach Troas.
1. Wir sind immer Teil eines Teams. Es gibt keine Alleingänge. Es kann sein, dass einer von uns einen Gedanken hat, wie es weitergehen soll. Die Aufgabe der anderen Verantwortlichen in der Gemeinde ist es aber, diesen Gedanken zu prüfen, ob er wirklich von Gott kommt.
1. Wir sind immer Teil eines Teams. Es gibt keine Alleingänge. Es kann sein, dass einer von uns einen Gedanken hat, wie es weitergehen soll. Die Aufgabe der anderen Verantwortlichen in der Gemeinde ist es aber, diesen Gedanken zu prüfen, ob er wirklich von Gott kommt.
2. Dazu sollen sich die Lehrer und Propheten der Gemeinde zusammenzufinden, und unter Gebet und gegebenenfalls auch Fasten in Erfahrung zu bringen, ob es sich um Gottes Willen handelt oder nicht.
2. Dazu sollen sich die Lehrer und Propheten der Gemeinde zusammenzufinden, und unter Gebet und gegebenenfalls auch Fasten in Erfahrung zu bringen, ob es sich um Gottes Willen handelt oder nicht.
3. Natürlich – und das habe ich bisher nicht erwähnt – kann das nicht jeder in der Gemeinde tun. Es muss sich um Leute handeln, die an Jesus glauben. Das heißt: Sie haben ihr Urteil als Sünder über sich akzeptiert. Sie haben akzeptiert, dass ihre Rettung einzig und allein in dem liegt, was Jesus am Kreuz und bei der Auferstehung für alle Menschen getan hat und dass sie ja zu Jesus sagen. Sie haben drittens akzeptiert, dass die Bibel das Wort Gottes ist und absolute Gültigkeit hat; sie ist die Wahrheit in allen Teilen, und wer dies ablehnt, glaubt nicht. Nur solche Menschen können Gott in der Gemeinde wirklich dienen.
3. Natürlich – und das habe ich bisher nicht erwähnt – kann das nicht jeder in der Gemeinde tun. Es muss sich um Leute handeln, die an Jesus glauben. Das heißt: Sie haben ihr Urteil als Sünder über sich akzeptiert. Sie haben akzeptiert, dass ihre Rettung einzig und allein in dem liegt, was Jesus am Kreuz und bei der Auferstehung für alle Menschen getan hat und dass sie ja zu Jesus sagen. Sie haben drittens akzeptiert, dass die Bibel das Wort Gottes ist und absolute Gültigkeit hat; sie ist die Wahrheit in allen Teilen, und wer dies ablehnt, glaubt nicht. Nur solche Menschen können Gott in der Gemeinde wirklich dienen.
4. Sie sollen auf dem Weg, den sie gemeinsam, einmütig so erkannt haben, vorangehen, sollen ausprobieren, ob der Weg wirklich gangbar ist, und wie weit sie ihn gehen sollen.
4. Sie sollen auf dem Weg, den sie gemeinsam, einmütig so erkannt haben, vorangehen, sollen ausprobieren, ob der Weg wirklich gangbar ist, und wie weit sie ihn gehen sollen.
9 Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!
5. Dabei sollen sie jederzeit offen für Korrektur durch den Geist sein; sie sollen dann, wenn jemand aus ihrem Kreis den Eindruck gewinnt, der Geist wolle sie anders leiten, darüber beraten und beten, bis wieder Einmütigkeit herrscht.
5. Dabei sollen sie jederzeit offen für Korrektur durch den Geist sein; sie sollen dann, wenn jemand aus ihrem Kreis den Eindruck gewinnt, der Geist wolle sie anders leiten, darüber beraten und beten, bis wieder Einmütigkeit herrscht.
Die Suche nach dem Weg Gottes für unsere Gemeinde ist weder Sache eines Einzelnen noch Sache demokratischer Abstimmung. Sie muss auch in völliger Freiheit geschehen, das heißt niemand darf unter Druck gesetzt werden, dass er seine Meinung ändern muss. Es darf kein Meinungsaustausch stattfinden nach dem Motto: Ich gehe mit meiner Meinung zum Gemeindeleiter rein und komme mit seiner Meinung wieder raus – es sei denn, er hat mich überzeugt und nicht bedrängt. Das wichtigste in der Gemeinde ist Liebe, und der wichtigste Begriff für die Gemeindeleitung ist Einmütigkeit.
Die Suche nach dem Weg Gottes für unsere Gemeinde ist weder Sache eines Einzelnen noch Sache demokratischer Abstimmung. Sie muss auch in völliger Freiheit geschehen, das heißt niemand darf unter Druck gesetzt werden, dass er seine Meinung ändern muss. Es darf kein Meinungsaustausch stattfinden nach dem Motto: Ich gehe mit meiner Meinung zum Gemeindeleiter rein und komme mit seiner Meinung wieder raus – es sei denn, er hat mich überzeugt und nicht bedrängt. Das wichtigste in der Gemeinde ist Liebe, und der wichtigste Begriff für die Gemeindeleitung ist Einmütigkeit.
10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.
Jetzt werden aber viele von uns sagen: Das ist Sache der Gemeindeleitung, ich bin aber kein Gemeindeleiter. Ich würde zuerst einmal sagen: Das ist ein Prinzip geistlicher Leiterschaft und gilt auch für Leiter eines Jugendkreises, der Kinderstunde und sonstiger Kreise, die einer Leitung bedürfen. Darüber hinaus ist es aber auch das Prinzip geistlichen Lebens überhaupt. Wenn du wirklich wissen willst, welchen Weg Gott dich führen will, dann genügt es nicht, dich im stillen Kämmerlein im Gebet damit zu beschäftigen. Es reicht nicht einmal, dich mit deinen Freunden zu besprechen. Du musst, wenn du sicher sein willst, mit einer Gruppe reifer Christen, die so an Jesus glauben, wie ich es oben erwähnt habe, beten und vielleicht sogar fasten, um in Einmütigkeit einen Weg zu finden. Das ist ein wesentliches Kennzeichen von Gemeinde: Du bist nie allein, mit allen Vor- und Nachteilen. Du bist ein Teil des Leibes Christi. Und dein Leben soll im Rahmen dieses Leibes stattfinden. Dein Leben ist keine Privatsache. Es gehört Jesus. Und wie Jesus dein Leben gebrauchen will, das kannst du nicht allein rausfinden. Du brauchst den Beistand deiner Geschwister ind er Gemeinde. Wie viele Leute machen Gott Vorwürfe, weil sie in ihrem Leben an einem Punkt angekommen sind, wo sie nicht hin wollten. Meine Frage wäre da: Hast du wirklich Gott gefragt oder dir nur vorgestellt, was Gott wohl dazu sagen könnte? Und wenn du diese Frage aufrichtig mit „Ja“ beantworten kannst: Hast du auch Gott gehorcht? Und wenn ja: Warum glaubst du dann, dass du an der falschen Stelle bist? Vielleicht sitzst du in deinem Troas, wo Gott dich hingeführt hat, vielleicht auch in Asien oder Bithynien, weil du falsch abgebogen bist. In beiden Fällen aber gibt es nur einen Weg: Suche, den Willen Gottes zu erfahren für deinen nächsten Schritt. Tue es nicht alleine, sondern suche nach reifen, gläubigen Geschwistern, die dir helfen können, in Gebet und Flehen und vielleicht auch Fasten Gottes Willen zu finden, ihn auszuprobieren, wieder zu fragen und dann langsam dorthin zu kommen, wo er dich als Nächstes möchte. Ich wünsche uns allen, dass wir neu oder wieder neu lernen, Gottes Stimme zu hören und ihr zu folgen. Amen.
Jetzt werden aber viele von uns sagen: Das ist Sache der Gemeindeleitung, ich bin aber kein Gemeindeleiter. Ich würde zuerst einmal sagen: Das ist ein Prinzip geistlicher Leiterschaft und gilt auch für Leiter eines Jugendkreises, der Kinderstunde und sonstiger Kreise, die einer Leitung bedürfen. Darüber hinaus ist es aber auch das Prinzip geistlichen Lebens überhaupt. Wenn du wirklich wissen willst, welchen Weg Gott dich führen will, dann genügt es nicht, dich im stillen Kämmerlein im Gebet damit zu beschäftigen. Es reicht nicht einmal, dich mit deinen Freunden zu besprechen. Du musst, wenn du sicher sein willst, mit einer Gruppe reifer Christen, die so an Jesus glauben, wie ich es oben erwähnt habe, beten und vielleicht sogar fasten, um in Einmütigkeit einen Weg zu finden. Das ist ein wesentliches Kennzeichen von Gemeinde: Du bist nie allein, mit allen Vor- und Nachteilen. Du bist ein Teil des Leibes Christi. Und dein Leben soll im Rahmen dieses Leibes stattfinden. Dein Leben ist keine Privatsache. Es gehört Jesus. Und wie Jesus dein Leben gebrauchen will, das kannst du nicht allein rausfinden. Du brauchst den Beistand deiner Geschwister ind er Gemeinde. Wie viele Leute machen Gott Vorwürfe, weil sie in ihrem Leben an einem Punkt angekommen sind, wo sie nicht hin wollten. Meine Frage wäre da: Hast du wirklich Gott gefragt oder dir nur vorgestellt, was Gott wohl dazu sagen könnte? Und wenn du diese Frage aufrichtig mit „Ja“ beantworten kannst: Hast du auch Gott gehorcht? Und wenn ja: Warum glaubst du dann, dass du an der falschen Stelle bist? Vielleicht sitzst du in deinem Troas, wo Gott dich hingeführt hat, vielleicht auch in Asien oder Bithynien, weil du falsch abgebogen bist. In beiden Fällen aber gibt es nur einen Weg: Suche, den Willen Gottes zu erfahren für deinen nächsten Schritt. Tue es nicht alleine, sondern suche nach reifen, gläubigen Geschwistern, die dir helfen können, in Gebet und Flehen und vielleicht auch Fasten Gottes Willen zu finden, ihn auszuprobieren, wieder zu fragen und dann langsam dorthin zu kommen, wo er dich als Nächstes möchte. Ich wünsche uns allen, dass wir neu oder wieder neu lernen, Gottes Stimme zu hören und ihr zu folgen. Amen.
11 Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nächsten Tag nach Neapolis
12 und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien, eine römische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt.

Predigt

Schlaflos in Troas - so könnte man die Situation des Paulus beschreiben. Auf verschlungenen Wegen war die Reisegruppe um den Apostel Paulus in Troas angelangt. Als ihre Arbeit im Dreistädteeck Derbe, Lystra und Antiochien, nämlich die Stärkung der Gemeinden und Übermittlung der Beschlüsse des Apostelkonzils in Jerusalem, beendet war, wollten sie ihre Missionsarbeit in Kleinasien fortsetzen. Sie beabsichtigten wohl, dies im Süden von Kleinasien zu tun, wo die großen Städte Laodicea, Ephesus und Milet lagen. Was hier etwas verwirrend ist, dass man unterscheiden muss zwischen den römischen Provinzen und den Regionen; würde Lukas die Provinzen meinen, wäre seine Schilderung schwer nachzuvollziehen, er meint also die Region Asien, wie er auch später die Regionen meint und nicht die Provinzen - dies zeigt schon allein die Tatsache, dass es keine Provinz Phrygien gab.
Sie wollten also in den Südwesten der Halbinsel, aber der Heilige Geist verwehrte es ihnen, so dass sie die Hauptstraße verließen, um ihre Mission in Bityhnien am Schwarzen Meer fortzusetzen. Aber auch hier setzte der Geist Jesu ihnen ein Stoppzeichen. So entschlossen sie sich, doch durch Mysien zu ziehen und gelangten schließlich nach Troas.
In Troas waren sie am Ende - nicht nur geographisch gesehen, sondern wohl ratlos, denn sie wussten nun nicht mehr, wie es weitergehen sollte. In dieser Situation hatte Paulus eine nächtliche Vision. In einer Erscheinung bei Nacht tritt ihm ein Mann entgegen und sagt zu ihm: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns. Das ist, nach einigen negativen, endlich ein positiver Bescheid, die Antwort auf die Frage, wo und wie es weitergehen soll. Sofort sucht Paulus und seine Missionsmannschaft ein Schiff, das sie übersetzt nach Mazedonien, und in kürzester Zeit kommen sie in Neapolis an, dem Hafen der römischen Kolonie Philippi. Es ist folgerichtig, dass sie danach zuerst einmal in die nächste Stadt der Region kommen, nicht zuletzt deshalb, weil Lukas sie als die „erste Stadt dieses Bezirks in Mazedonien” bezeichnet.
Die Meisten von uns aber wird nicht die etwas abenteuerliche Reiseroute des Apostels interessieren, sondern wie sie zustande gekommen ist. „Der Heilige Geist verwehrte es ihnen“, „der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu“. Wie hat das konkret ausgesehen? Hat sie unterwegs ein Prophet angesprochen? Und wenn ja: Wie hat er erfahren, was Gott von Paulus und seinen Leuten wollte? Hat der Geist mit deutlich hörbarer Stimme gesprochen, oder zu jemandem von ihnen mit innerer Stimme? Wie konnten sie erkennen, dass dies die Stimme des Heiligen Geistes ist und nicht nur eine eingebildete Stimme oder einfach eine menschliche Idee? Haben sie womöglich eine Münze geworfen oder Lose gezogen, wie das ja der Hohepriester im Tempel auch getan hat? War es ein einmaliges Erlebnis? Oder lässt sich eine Art Methode dahinter erkennen?
Ich muss euch offen gestehen: Ich weiß es nicht. Die Bibel sagt uns in dieser Stelle nichts darüber, wie die Übermittlung stattgefunden hat. Und einfach mal alle Stellen diesbezüglich zu vergleichen dürfte nicht so einfach sein, weil es wohl verschiedene Möglichkeiten gibt, wie Gott sich einem Menschen mitteilt. Ich möchte mich daher im Wesentlichen auf das beschränken, was wir aus dem Umfeld des Paulus wissen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist der Anfang von Kapitel 13: Wie es zur ersten Missionsreise des Paulus kam. In seiner Heimatgemeinde Antiochien gab es eine Gruppe von Menschen, die als „Propheten und Lehrer“ bezeichnet wurden. Propheten sind zweifellos diejenigen, die über die Gabe der Prophetie verfügten, d.h. sie waren in der Lage, auf irgendeine Art und Weise die Stimme des Geistes zu hören. Auf der anderen Seite waren die Lehrer, die sich in der Schrift auskannten und die Prophezeiungen der Propheten auf Schriftgemäßheit untersuchten. So stelle ich mir das Zusammenwirken dieser beiden Gruppen vor.
Sie wollten wissen, was Gott von ihnen erwartete. Zuerst betete jeder für sich, sie gingen ihren Diensten in der Gemeinde nach – aber vielleicht ist dieses „dienten“ auch ein anderes Wort für „Gottesdienst“, so dass sie sich gemeinsam zum Gottesdienst trafen und fasteten. Fasten ist eine Art Abkehr von der Welt, die dem Beten ein größeres Gewicht gibt.
Dann spricht der Heilige Geist. Vermutlich sprach er zu einem der Propheten, der diese Botschaft dann an die anderen Propheten und die Lehrer mitteilten. Nun lesen wir davon, dass sie beteten und fasteten. Sie trafen sich zu besonderen Gebetsversammlungen, um herauszufinden, ob die Prophetie ihres Bruders echt war oder nicht.
Ich denke, dass, wenn der Heilige Geist zu einem Propheten redet, dann wird er nicht nur einer Person klarmachen, was er will, sondern er wird auch die anderen der Gruppe überzeugen. Dies ist ein wichtiger Punkt, um sich Klarheit zu verschaffen darüber, was Gott will. Die Prophetie in der christlichen Gemeinde ist immer so gestaltet, dass das Wort des Propheten von Propheten und Lehrern in der Gemeinde bestätigt werden muss. Es könnte zwar Propheten geben, die in der Gesellschaft als einzelne mahnende Stimme auftreten, aber selbst die beiden Propheten, die nach der Offenbarung in der Endzeit für dreieinhalb Jahre in Jerusalem auftreten werden, sind nicht allein, sondern zu zweit.
Die Propheten und Lehrer der Gemeinde bekommen bestätigt, dass Paulus und Barnabas ausgesondert waren zur ersten Missionsreise, legen die Hände auf – damit zeigen sie, dass sie im Namen der Gemeinde Jesu ausgesandt werden – und lassen sie ziehen.
Zurück zu unserem Text. Hier sind Paulus und Silas mit einem Stab von Helfern unterwegs. Ich bin überzeugt, dass sie die Gewohnheit, die sie in ihrer Gemeinde in Antiochien erlernt hatten, auch auf der Reise praktizierten. Wir lernen hier noch einen weiteren Punkt aus dem Bereich „Wegführung durch Gott“ kennen. Wir können es aus dem deutschen Text nicht ohne Weiteres erkennen, aber im griechischen Text steht der Begriff „Peirazo“. Peirazo bedeutet eigentlich „ausprobieren, testen“. Der Begriff steht in Vers 7. Wir müssen nicht unbedingt warten, bis der ganze Plan Gottes vom Anfang bis zum Ende vor uns liegt. Wir müssen versuchen, zum gegebenen Zeitpunkt den nächsten Schritt zu tun. Wann ist der gegebene Zeitpunkt? Meiner Meinung nach, wenn Einmütigkeit herrscht. Einmütigkeit ist ein Begriff, der vor allem in der Apostelgeschicht vorkommt und bezeichnet einen Zustand, in dem alle eines Sinnes sind. Das heißt nicht, dass alle unbedingt einer Meinung sein müssen, aber dass alle das gleiche Ziel haben und dass sie darüber einig sind, einen bestimmten Weg zu diesem Ziel zu gehen.
Ich bin überzeugt, dass Paulus und seine Leute dieses Vorgehen angewandt haben. Sie haben sicherlich auch gefastet und sind zu einem einhelligen Ergebnis gekommen. Sie waren sich einig, dass sie nun nach Bithynien gehen wollten um dort die Missionsarbeit fortzusetzen. Dann haben sie versucht, diesen Weg auch zu gehen. Aber aus irgendeinem Grund hat der Geist Jesu ihnen diesen Weg verbaut. Wie das genau passiert ist, darüber sagt uns die Bibel nichts.
Mir fiel spontan das Beispiel Abrahams ein, ein Mann, der sich auch von Gott leiten ließ. Er hatte von Gott den Auftrag bekommen, seinen Sohn zu opfern. Kurz vor dieser Tat hat Gott ihm eine neue Anweisung gegeben. Was Abraham auszeichnete war seine Bereitschaft, auf Gott zu hören und dass er stets ein offenes Ohr für Gott hatte. Sonst hätte er seinen Sohn getötet.
Auch Paulus und seine Truppe hatten diese Bereitschaft. Es ist wie bei einem Navigationssystem. Das schickt einen vielleicht auch zuerst Richtung München. Wer aber dann bis München fährt und dann das System wieder befragt, der hat die Abfahrt nach Füssen verpasst. Und wer nach Füssen fährt, der ist nicht rechtzeitig zum Forggensee abgebogen. Auch Gott schickt uns oft in eine Richtung, aber erst wenn es soweit ist, sagt er uns, wo wir abbiegen sollen. Deshalb müssen wir lernen, hörbereit zu sein. Paulus war hörbereit. Er hat ausprobiert, nach Bithynien zu reisen. Aber vermutlich als er schon unterwegs war, gab der Heilige Geist den Befehl, nicht weiterzugehen. Es wiederholte sich die ganze Prozedur: Beten, Fasten, Besprechen, bis wenigstens eine Richtung dabei heraussprang. So zogen sie im Nordwesten Kleinasiens bis an die Küste des ägäischen Meeres und strandeten schließlich in Troas.
Was jetzt geschah, ist tatsächlich ein außergewöhnliches Erlebnis. Paulus erschien in der Nacht ein makedonischer Mann. Wie Bengel bemerkte, handelte es sich wohl nicht um einen Traum, sondern ein Erlebnis im Wachzustand, weil die christliche Gemeinde des Neuen Testaments keine Traumoffenbarungen kennt. Vermutlich war Paulus im Gebet. Woher weiß Paulus, dass der Mann aus Makedonien kommt? Es gab viele Versuche, dies zu erklären. Hatte er makedonische Tracht an? Sprach er in makedonischem Dialekt? War es gar eine bekannte Gestalt aus der makedonischen Geschichte wie Alexander der Große? Schließlich hieß Troas in antiker Zeit mit vollem Namen das alexandrinische Troas, ein Name, den es einem der Nachfolger von Alexander dem Großen verdankt. Und wie Alexander nach eigenen Worten ausgezogen war, den Osten mit dem Westen zu vermählen, so sollte nun Paulus dem Westen das Licht aus dem Osten bringen.
Aber diese Interpretation ist wohl doch zu weit hergeholt, ebenso wie die Ansicht, die Gestalt, die Paulus erschienen sei, sei Lukas gewesen, der eigentlich aus Philippi stammen würde. Das wiederum widerspricht der Überlieferung. Eigentlich ist es ganz einfach. Der Mann sagte ja: Hilf uns. Dadurch entpuppte er sich als Makedonier.
Sie wollten also in den Südwesten der Halbinsel, aber der Heilige Geist verwehrte es ihnen, so dass sie die Hauptstraße verließen, um ihre Mission in Bityhnien am Schwarzen Meer fortzusetzen. Aber auch hier setzte der Geist Jesu ihnen ein Stoppzeichen. So entschlossen sie sich, doch durch Mysien zu ziehen und gelangten schließlich nach Troas.
Aber obwohl diese Erscheinung so eindeutig war wie nichts zuvor, geht Paulus nicht zu seinen Leuten und sagt ihnen: Gott hat mir das und das gezeigt, wir müssen sofort los. Sondern er unterbreitet die Vision seinen Gefährten, und diese kommen überein, dass es Gott war, der diese Vision gesandt hatte.
Sofort nach dieser Entscheidung suchten sie im Hafen von Troas ein Schiff. Damals gab es keine Schifffahrtslinien, sondern man reiste gegen eine ausgehandelte Gebühr an Bord eines Handelsschiffes, das dorthin fuhr, wo man wollte oder dorthin, wo man erwartete, ein weiteres Schiff zu finden, das einen seinem Ziel näherbringen konnte. Sie finden ein Schiff, dass sie zunächst zur Insel Samothrake bringt, wo sie die Nacht verbringen, und am nächsten Tag in die Hafenstadt Neapolis, den Hafen von Philippi.
War ihre Reise zuvor von Hindernissen gespickt, so läuft nun alles optimal, sie kommen schnell voran und sind wenige Tage nach ihrem Aufenthalt in Troas in der Stadt Philippi angekommen.
Auch das kann eine Bestätigung der Wegführung Gottes sein – muss aber nicht: Wenn es flutscht. Wenn sich keine Hindernisse mehr in den Weg stellen. Aber ein reibungsloser Verlauf ist keine Garantie für den richtigen Weg. Auch hier müssen der Apostel und seine Leute immer hörbereit bleiben, und spätestens bei der Ankunft in Philippi gilt es, sich neu zu orientieren.
Was wäre die Alternative gewesen zu diesem Reiseverlauf? Eine Art Fünfjahresplan. Wenn die Gemeinde in Antiochien eine Reiseroute aufgesetzt hätte, der unbedingt zu folgen wäre, die bis ins Detail geplant gewesen wäre und schon zu Beginn festgelegt hätte, welche Städte besucht werden müssten, welche Missionsstrategie dort verfolgt werden müsste und wie viel Zeit man an einem bestimmten Ort verbringen müsste, wenn man schon im Voraus Hotels und Verkehrsmittel gebucht hätte und für einen reibungslosen Reiseverlauf sowie ein ausreichendes Budget gesorgt hätte.
Das Problem bei einem solchen Vorgehen ist nur: Was hat Gott hier noch zu sagen? Könnte man bei einer solchen Verfahrensweise nicht für einige Zeit auf Gott verzichten, weil ja alles schon vorgeplant ist? Eigentlich schon. Verläuft alles nach einem bestimmten Schema, brauchen wir Gott nur noch als Faktor in unserem Plan, als Erfüllungsgehilfe.
Komischerweise wissen wir irgendwie, dass dies nicht der richtige Weg sein kann. Aber vieles in der Planung unserer Gemeindearbeit läuft nach diesem Schema ab. Wir hatten mal einen Gemeinschaftsleiter, der von uns „Visionen“ verlangte. Wo wollen wir in fünf Jahren sein? Und was wollen wir dazu tun, um dieses Ziel zu erreichen? Was müssen wir tun, damit unsere Gemeinde wächst?
Das ist aber nicht die Art Gottes. Gott gibt uns keinen Plan vor oder lässt uns keinen Plan entwickeln auf längere Zeit und sagt dann: So, jetzt macht mal, und ich komme in fünf Jahren wieder und will dann Ergebnisse sehen. Das ist nicht die Art Gottes. Gott will gemeinsam mit uns auf dem Weg sein. Er zeigt uns den Weg Schritt für Schritt. Und ich glaube, das können wir von Paulus und seiner Arbeitsweise lernen:
In Troas waren sie am Ende - nicht nur geographisch gesehen, sondern wohl ratlos, denn sie wussten nun nicht mehr, wie es weitergehen sollte. In dieser Situation hatte Paulus eine nächtliche Vision. In einer Erscheinung bei Nacht tritt ihm ein Mann entgegen und sagt zu ihm: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns. Das ist, nach einigen negativen, endlich ein positiver Bescheid, die Antwort auf die Frage, wo und wie es weitergehen soll. Sofort sucht Paulus und seine Missionsmannschaft ein Schiff, das sie übersetzt nach Mazedonien, und in kürzester Zeit kommen sie in Neapolis an, dem Hafen der römischen Kolonie Philippi. Es ist folgerichtig, dass sie danach zuerst einmal in die nächste Stadt der Region kommen, nicht zuletzt deshalb, weil Lukas sie als die “erste Stadt dieses Bezirks in Mazedonien” bezeichnet.
1. Wir sind immer Teil eines Teams. Es gibt keine Alleingänge. Es kann sein, dass einer von uns einen Gedanken hat, wie es weitergehen soll. Die Aufgabe der anderen Verantwortlichen in der Gemeinde ist es aber, diesen Gedanken zu prüfen, ob er wirklich von Gott kommt.
2. Dazu sollen sich die Lehrer und Propheten der Gemeinde zusammenzufinden, und unter Gebet und gegebenenfalls auch Fasten in Erfahrung zu bringen, ob es sich um Gottes Willen handelt oder nicht.
3. Natürlich – und das habe ich bisher nicht erwähnt – kann das nicht jeder in der Gemeinde tun. Es muss sich um Leute handeln, die an Jesus glauben. Das heißt: Sie haben ihr Urteil als Sünder über sich akzeptiert. Sie haben akzeptiert, dass ihre Rettung einzig und allein in dem liegt, was Jesus am Kreuz und bei der Auferstehung für alle Menschen getan hat und dass sie ja zu Jesus sagen. Sie haben drittens akzeptiert, dass die Bibel das Wort Gottes ist und absolute Gültigkeit hat; sie ist die Wahrheit in allen Teilen, und wer dies ablehnt, glaubt nicht. Nur solche Menschen können Gott in der Gemeinde wirklich dienen.
4. Sie sollen auf dem Weg, den sie gemeinsam, einmütig so erkannt haben, vorangehen, sollen ausprobieren, ob der Weg wirklich gangbar ist, und wie weit sie ihn gehen sollen.
Die Meisten von uns aber wird nicht die etwas abenteuerliche Reiseroute des Apostels interessieren, sondern wie sie zustande gekommen ist. “
5. Dabei sollen sie jederzeit offen für Korrektur durch den Geist sein; sie sollen dann, wenn jemand aus ihrem Kreis den Eindruck gewinnt, der Geist wolle sie anders leiten, darüber beraten und beten, bis wieder Einmütigkeit herrscht.
Die Suche nach dem Weg Gottes für unsere Gemeinde ist weder Sache eines Einzelnen noch Sache demokratischer Abstimmung. Sie muss auch in völliger Freiheit geschehen, das heißt niemand darf unter Druck gesetzt werden, dass er seine Meinung ändern muss. Es darf kein Meinungsaustausch stattfinden nach dem Motto: Ich gehe mit meiner Meinung zum Gemeindeleiter rein und komme mit seiner Meinung wieder raus – es sei denn, er hat mich überzeugt und nicht bedrängt. Das wichtigste in der Gemeinde ist Liebe, und der wichtigste Begriff für die Gemeindeleitung ist Einmütigkeit.
Jetzt werden aber viele von uns sagen: Das ist Sache der Gemeindeleitung, ich bin aber kein Gemeindeleiter. Ich würde zuerst einmal sagen: Das ist ein Prinzip geistlicher Leiterschaft und gilt auch für Leiter eines Jugendkreises, der Kinderstunde und sonstiger Kreise, die einer Leitung bedürfen. Darüber hinaus ist es aber auch das Prinzip geistlichen Lebens überhaupt. Wenn du wirklich wissen willst, welchen Weg Gott dich führen will, dann genügt es nicht, dich im stillen Kämmerlein im Gebet damit zu beschäftigen. Es reicht nicht einmal, dich mit deinen Freunden zu besprechen. Du musst, wenn du sicher sein willst, mit einer Gruppe reifer Christen, die so an Jesus glauben, wie ich es oben erwähnt habe, beten und vielleicht sogar fasten, um in Einmütigkeit einen Weg zu finden. Das ist ein wesentliches Kennzeichen von Gemeinde: Du bist nie allein, mit allen Vor- und Nachteilen. Du bist ein Teil des Leibes Christi. Und dein Leben soll im Rahmen dieses Leibes stattfinden. Dein Leben ist keine Privatsache. Es gehört Jesus. Und wie Jesus dein Leben gebrauchen will, das kannst du nicht allein rausfinden. Du brauchst den Beistand deiner Geschwister ind er Gemeinde. Wie viele Leute machen Gott Vorwürfe, weil sie in ihrem Leben an einem Punkt angekommen sind, wo sie nicht hin wollten. Meine Frage wäre da: Hast du wirklich Gott gefragt oder dir nur vorgestellt, was Gott wohl dazu sagen könnte? Und wenn du diese Frage aufrichtig mit „Ja“ beantworten kannst: Hast du auch Gott gehorcht? Und wenn ja: Warum glaubst du dann, dass du an der falschen Stelle bist? Vielleicht sitzst du in deinem Troas, wo Gott dich hingeführt hat, vielleicht auch in Asien oder Bithynien, weil du falsch abgebogen bist. In beiden Fällen aber gibt es nur einen Weg: Suche, den Willen Gottes zu erfahren für deinen nächsten Schritt. Tue es nicht alleine, sondern suche nach reifen, gläubigen Geschwistern, die dir helfen können, in Gebet und Flehen und vielleicht auch Fasten Gottes Willen zu finden, ihn auszuprobieren, wieder zu fragen und dann langsam dorthin zu kommen, wo er dich als Nächstes möchte. Ich wünsche uns allen, dass wir neu oder wieder neu lernen, Gottes Stimme zu hören und ihr zu folgen. Amen.
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Today’s post begins with the next verse, v6.  Luke next tells us that they proceeded through Phrygia and Galatia because the Holy Spirit forbade them to preach in Asia.  This is one of those passages in Scripture that we have all read many times, and what sticks in our minds is only the first half of the verse — where they went.  But the most interesting part of this verse is why they went there!  Nevertheless, we need to do our geography homework first.
Geography of Pisidia, Phrygia, Bithynia, Mysia and Asia Minor (northwestern Turkey)
There are three regions identified in v.6 — Phrygia, Galatia and Asia, as well as their starting point from the previous verses, the region encompassing the cities of Derbe, Lystra and Iconium, in southern Galatia. Leaving Iconium, they apparently traveled to Pisidian Antioch as a jumping-off point into Asia.  Where is Asia?  Today we know it as China, Mongolia, Korea, Viet Nam, etc.  But those regions were largely unknown to the Roman empire.  What Luke is describing is the western one-third of modern-day Turkey, extending from the region of Pisidia in southwestern Galatia all the way to Turkey’s western coast.  We know it as Western Asia Minor today.
The “Asia” of Paul’s day was further subdivided into smaller regions, including Phrygia in the east and Mysia in the north.  Phrygia was a nation at its apex in the 8th century BC (some 800 years before Paul), but was overrun around 675 BC.  It subsequently passed from conqueror to conqueror.  Ultimately it passed into Roman hands in 133 BC.  As a culture and former nation, Rome divided it into an eastern and a western region, half in western Galatia and half in eastern Asia Minor.  Paul’s travels more or less followed the dividing line between the two halves.  As the culture had been in decline for centuries, there were few population centers along the route.
Bythinia lies to the northeast of Mysia on the west and Phrygia on the south.  Bythinia’s last king, Nicomedes IV, was beseiged by a neighboring more powerful king, but Rome stepped in and restored him to his throne.  In 74 BC he willingly bequeathed his kingdom to Rome, and it became the Roman province that existed in Paul’s day.
Mysia similarly was a remnant of an ancient nation, occupying the northern reaches of Asia Minor to the southern shore of the Sea of Marmara, a body of water that separates the Black Sea from the Aegean Sea that lies between modern-day Greece and Turkey.  It is the site of Mt. Olympus, the purported home of the Greek gods.  Its culture dates back to before the Trojan War, described as an ally of Troy in Homer’s Illiad.  By Paul’s day most of the region’s population lived in small Greek communities dotting the shores of the Sea of Marmara and southwest around the coastline of the Aegean Sea.  In Paul’s day Troas was a seaport in the northeast corner of the Aegean.
Luke describes in vv. 11-12 their further journey from Troas by sea to Samothrace in one day, then Neapolis, and then Philippi in the region of Macedonia.  Samothrace is an island about halfway between Troas and Neapolis in the northeastern corner of the Aegean sea. Philippi is a short inland journey from Neapolis, and is a “prominent city” of Macedonia according to Luke.  When Rome conquered ancient Macedon, it was divided into four regions in 167 BC.  Amphipolis was made the capitol of the eastern province, and not Phillipi, but when Rome rebuilt the ancient road through the region as the via Egnatia, Phillipi emerged as a major trade center.  It also had been a center of gold mining for centuries (it was originally established to consolidate the independent gold mining operations and provide military protection for the proceeds).  When Octavian became “Agustus Caesar” in 27 BC, Philippi received special status.  Under Octavian, new construction turned Philippi into a miniature version of Rome herself.  This is what would have greeted Paul, Silas, Timothy and Luke on their arrival.
A final note before we turn to the Holy Spirit’s role in this part of the journey.  Look closely a the map at the top of the page.  Compare the distance from Tarsus to Pisidian Antioch to the distance from Pisidian Antioch to Troas.  These three locations essentially form a diagonal line all the way across modern Turkey.  By modern highway, the distance from the site of Pisidian Antioch to Troas is about 600 km (380 miles).  The highway is a more direct route than Paul’s journey, so the travelers probably covered about 450 miles or more.  On foot, walking briskly for 12 hours per day (36 miles per day), it would take about 13 days.  Given the often-mountainous nature of the region, it probably took longer than that, but as a conservative estimate I’ll settle for 14 days (two weeks).  Luke gives no indication of the passage of time in his narrative, nor does he mention any pauses for ministry.  The reasons will soon become apparent.
The Holy Spirit’s Direction
Luke often writes in a factual manner that appears to leave little “spiritual” material to work with.  At first reading, this passage seems that way.  In with the geography lesson, Luke’s description of the spiritual aspects of the journey are equally matter-of-fact.  It’s easy to run right through them as if they were part of the woodwork.  Let’s slow down and take a careful look.
v6 — “And they passed through the Phrygian and Galatian region, having been forbidden by the Holy Spirit to speak the word in Asia [Minor].”
v7 — “And when they had come to Mysia, they were trying to go into Bithynia, and the Spirit of Jesus did not permit them.”
v9 — “And a vision appeared to Paul in the night: a certain man of Macedonia was standing and appealing to him, and saying, ‘Come over to Macedonia and help us.”
Apparently their intent from Pisidian Antioch was to continue westward into Asia Minor, but the Spirit said “No.”  So next they traveled northward into Mysia, intending to turn to the northeast into Bithynia.  But again the Spirit said, “No.”  So they took the fork in the road to the left and traversed the length of Mysia to its western coastline.
Luke didn’t say that they “found no opportunities for ministry” or “they were mistreated by the Jews.”  He specifically records that the Holy Spirit said, “No, don’t go there.”  Interestingly, He didn’t say where they should go, He said where they shouldn’t go.  Why didn’t He just tell them to go to Macedonia?
Second, notice how clear and direct the Holy Spirit’s direction was to them.  We seldom, if ever, have this direct a relationship with the Holy Spirit ourselves.  I’ve known believers who could justify any action, good or evil, because they “prayed about it and the Spirit gave them peace.”  They have never heard the Holy Spirit clearly say, “No!”, even though according to the Scriptures He must have said it.  They just were willfully disobedient and looking for a spiritual excuse for their evil behavior.  Paul teaches us that the Holy Spirit indwells us.  Paul introduced this concept — he alone writes of this intimate relationship.  As we’ve seen in previous posts, prior to Paul’s encounter with the Risen Lord on the road to Damascus, the Holy Spirit “came upon” the faithful, as if encloaking them temporarily for the purpose at hand.  What a privilege we have to be indwelt by Him instead!  Yet this indwelling can be interfered with.  The Bible’s term is “quenched,” and it is the product of sin in our lives.  Yes, in Christ we stand before the Throne with our sins (all of them, past present and future) forgiven.  That is our position for all eternity.  But until He comes for us or we pass on to His presence, our experience is to still be imprisoned in a sin-prone physical body.  Paul writes at length about this predicament in Romans 7.  In stark contrast to the angst of Chapter 7 is the opening verse of Chapter 8 that bursts forth like a brilliant ray of sunshine on a dark and cloudy day: “There is therefore now no condemnation for those who are in Christ Jesus!”  Nevertheless, our experience is different — lesser — than Paul and his companions.
We must remember that the Holy Spirit is God, one of the members of the Trinity, equal with God the Father and God the Son, differing from them in role only.  As God, He has all of the foreknowledge of God, the omniscience of God, the authority of God, the omnipotence of God… and the list could go on and on.  God chooses to keep some things hidden from men at different times for reasons known only to Him.  For instance, Christ Himself refused to answer specific questions about the timing of the coming of the Kingdom prior to His ascension.  For reasons known only to God, the Spirit told them where not to go but did not tell them where to go.
We also must remember that Paul was a “chosen vessel” of God and had a special relationship with God as His emissary and Apostle to the Gentiles.  God revealed a whole new plan for the world through Paul.  Paul is a very singular person in the history of the world.  Concerning his role in this, Paul saw himself as the “prisoner of Christ” and said, “Woe is me if I do NOT preach the Gospel!”  Paul had the ability to perform miracles — an ability which faded for him and for the church as a whole as the need to authenticate his ministry before the Jews waned.
It would be a mistake to try to have the same kind or level of relationship with the Holy Spirit that Paul had, and become guilt-ridden at our failure to achieve it.  He was an Apostle (a very unique one), and we are not.  At the same time, our relationship with the Holy Spirit is as intimate as it gets — more intimate that that of spouses.  We are His home.  He brings to us a whole lifestyle if we will just be open with Him.  And as we adopt his lifestyle more and more, His voice will become more and more ingrained in our thinking and more and more audible to us.
Yeah, I know — that sounds pretty mushy and vague.  There are specifics — learn to identify temptation and turn from it before you sin.  Study God’s Word.  Spend time in prayer.  Engage with other believers.  Do all this because you love the Savior who loved you enough to die on the cross in your place, not because of duty.
Luke says that a “vision appeared to Paul in the night.”  He gives no indication that the Holy Spirit, by name, caused it.  Were the previous directives from the Holy Spirit also visions?  Luke does not describe them as such.  Had Paul been pleading with the Spirit for a week to provide direction by some sign?  Whatever the circumstances, Paul thought it was a clear enough message that he got the others up in the middle of the night to seek immediate passage on a ship to Macedonia!
Personally, I would not trust such a dream as a clear directive from God.  It is too easy for our own mind to conjure up false images out of it’s still-active old nature.  Paul was different (for reasons stated above).  Luke, who recorded all of this, did not have such visions or directives to our knowledge, but we are sure he was a devout believer and faithful companion to Paul.  We must get to know the Holy Spirit’s role in our lives according to the “word rightly divided”, and not strive to fulfill expectations and experiences that belong to a different age or the special powers of an Apostle.
Luke describes the journey from Troas to Philippi as swift and sure, noting that they stayed in Philippi for “some days.”  Apparently they found opportunity to share the Gospel on a level that must have been encouraging after their two or three week silence across northwest Turkey.  And now the Sabbath day approaches…
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