Jahreslosung 2020

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Ich glaube, hilf meinem Unglauben

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Ich glaube, hilf meinem Unglauben

Schauen wir uns mal an, wo dieser Text verankert ist.
Jesus ist mal wieder mit seinen Jüngern unterwegs, da spricht ein Mann die Jünger an, doch bitte den bösen Geist aus ihrem Sohn zu treiben. Die Jünger, pflichtbewusst wie sie sind, machen sich gleich dran, aber vergebens. Das war nicht einfach nur irgend ein Geist, der war heftig. Dass der Junge stumm war, war nur eine Kleinigkeit verglichen mit dem, dass wenn der Geist den Jungen packte. Krämpfe, die durch den ganzen Körper gingen, vielleicht kennt Ihr Krampfanfälle wie Epilepsie oder so. Schaum vor dem Mund wie bei Tollwut. Zähneknirschen. Bis hin, dass der Geist versuchte, den Jungen zu ersäufen oder verbrennen. Der Mann und die Menge stritten mit den Jüngern darüber, dass sie dem Jungen nicht helfen konnten. Jesus kam dazu fragte, was los sei und bekam die Geschichte noch mal zu hören. Jesus macht diesen Fall zur Chefsache. Der Mann bittet ihn, „wenn Du kannst, dann hilf uns!“ — „Wie jetzt wenn Du kannst?“ antwortet Jesus und anstatt „Wer, wenn nicht ich?“ fügt er hinzu „Wer glaubt, kann alles.“
Dann kommt der Schrei der zur Jahreslosung geworden ist: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“
Was denkt Ihr, wenn Ihr diese Geschichte hört? Wir wissen doch, dass Jesus das kann. Der Mann irgendwie auch, aber dennoch ist da ein Zweifel.
Kennen wir das nicht auch? Das Dilemma, dass wir glauben, dass Jesus alles kann, aber dennoch nicht erwarten, oder sogar das Gegenteil denken? Wie oft geht es uns so, dass wir sagen, na klar kann Gott uns helfen, aber tut er das wirklich für mich?
Wir kennen unzählige Geschichten, in denen wir Gottes Wirken erlebt haben. Bei Kleinigkeiten, aber auch bei großem. Gerade neulich hatte ich so eine Kleinigkeit. Die Autowaschanlage meines Vertrauens hatte ein Angebot, die beste und auch teuerste Wäsche kostete nur 14€ statt 17€. das Angebot wollte ich gerne mitnehmen. da ich kaum Bargeld bei mir habe, wollte ich schnell etwas abheben. Dabei gab es aber ein technisches Problem. Ich bekam kein Geld. Na toll! Da gibt es so ein Angebot, und ich kann es nicht nutzen…
Nun ist klar, die Story ist noch nicht zu Ende. In der darauffolgenden Woche bin ich wieder flüssig, fahre an der Waschanlage vorbei und siehe da: Alle Wäschen 9,90€. Statt drei Euro sogar sieben Euro günstiger. Eine Kleinigkeit, aber dennoch ein Geschenk. Solche Geschenke bekommen wir öfter mal. Wir sehen, was Gott anderen und uns tut. Wir glauben, Gott kann alles. Jesus steht uns bei.
Und dann gehen wir am Abend ins Bett. Am nächsten Morgen haben wir schon wieder vergessen, was wir Gutes mit Gott erlebt haben. Ok, das Bild hinkt ein bisschen, denn manchmal müssen wir öfter schlafen gehen, um es zu vergessen.
Es gibt da einen Begriff für: geistliche Demenz. Wir erleben, etwas mit Gott und vergessen es wieder… Das passiert immer wieder.
Ein anderes Beispiel: Die Israeliten ziehen aus Ägypten aus. Sklaverei, Misshandlungen, und so weiter. Gott vergaß sie nicht und schickte Mose um sie hinaus zuführen. Der Pharao hinterher, will sie aufhalten, Mose teilt mit Gottes Macht das Meer, die Israeliten hindurch. Ok, es gibt Menschen, die behaupten, da Wasser war nicht so tief, vielleicht 30 cm. Da konnte man einfach durchlaufen, also kein Problem. Ok, das kann sein, aber was ist das für ein Gott, der das ganze Ägyptische Heer mitsamt Pferden und Reitern und Pharao in 30 cm tiefen Wasser ertränken kann.
Ein riesen Wunder. Aber was machten die Israeliten? Jammern. „Bäh, wären wir doch in Ägypten geblieben, da waren wir wenigstens versorgt…“
Ein weiteres Beispiel: Wofür bist Du dankbar, was Dir im März gutes passiert ist. kurz nachdenken. Manchmal fällt etwas einem ein, manchmal nicht. Wofür bist Du dankbar, was Dir im Herbst 2016 gutes passiert ist? Drei Jahre her…
Wir machen das ganz genauso. Wie der Mann oder wie die Israeliten vergessen wir, was Gott uns Gutes getan hat.
Als Israel den Jordan durchqueren sollte, da sagte Gott zu ihnen, dass sie, wenn das Flussbett trocken gelegt ist und sie da durch gehen, dass sie einen Stein aus dem Flussbett mitnehmen sollen. Als Denkmal, damit sie nicht vergessen was Gott gutes in ihrem Leben getan hat. Und ich glaube, wir brauchen auch solche Denkmäler in unserem Leben.
Uns geht es gut, alles läuft. Vielleicht gibt es da ein Projekt auf der Arbeit oder Zuhause, und alles geht, bis auf ein einziges Detail. Das läuft schief und wir sind schlecht drauf. Wir haben voll die gute Laune, weil alles läuft und zack! Nichts geht mehr und wir sind deprimiert. Dann fällt es uns schwer, Gott zu begegnen.
Wir brauchen so ein Denkmal.
Vielleicht schreibst Du mal eine Liste mit guten Dingen, die Dir passiert sind. So wie mir das mit dem Preis der Autowäsche passiert ist. Kleinigkeiten und auch große Sachen. Und wenn es Dir dann wieder so geht, dass Du alles vergessen hast, was Gott Dir Gutes getan hat, Du Zweifel hast, geistliche Demenz, dann hol Dir Deine Liste raus und lies sie Dir durch. Erinnere Dich wieder daran, dass Gott an Deiner Seite ist und Dir Gutes tut, gut tut.
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