Ri 17-18 Dein Gott - auf dem Thron oder in der Vitrine?

Richter  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
0 ratings
· 29 views

Lebst du deine Berufung oder schnitzt Du dir deinen eigenen Glauben zurecht?

Notes
Transcript

Einleitung

John Stott beschrieb die Krönung eines englischen Königs in der Westminster-Abtei. Der bewegendste Augenblick ist direkt vor der Krönung, gerade bevor die Krone auf sein oder ihr Haupt gesetzt wird. Der Erzbischof von Canterbury ruft viermal in die vier Richtungen der Abtei:
»Meine Herren, ich stelle Ihnen den unbestrittenen König des Reichs vor. Sind Sie bereit, ihn zu ehren?«
Erst nachdem die laute Zustimmung viermal wie ein Donner durch das Schiff der Westminster-Abtei gerollt ist, wird die Krone gebracht und dem Monarchen aufs Haupt gesetzt.
Meine Damen und Herren, ich stelle Ihnen den Herrn Jesus Christus als den unumstrittenen Herrn und Erlöser vor. Sind Sie bereit, ihn zu ehren und ihm Ihr Leben zu übergeben?
Im Zentrum der letzten fünf Kapitel unseres Richterbuches steht
Richter 17,6 LU17
Zu der Zeit war kein König in Israel, und jeder tat, was ihn recht dünkte.
Wir haben keine Monarchie, aber als Christen bezeichnen wir uns als Teil des Reiches Gottes - und ER ist der König darin.
Jeder spricht von ihm, und sonntags wird er gefeiert und gepriesen und besungen. “Ihm alleine die Ehre!”
Aber wie oft ist der König nur Gast in unserem Leben?
Wir schenken ihm respektvolle Aufmerksamkeit, solange Gott nicht versucht, unser Herr zu sein. Die Regeln für den Gottesdienst und unser Leben machen wir.
Wir verbeugen uns vor ihm, aber es gelingt nur mühsam, dabei die Krone zu verstecken, die wir uns selbst aufgesetzt haben.
Aber was passiert, wenn Christus in deinem Leben nicht auf dem Thron sein darf? Drei Antworten aus Ri 17-18:
Micha sucht einen Gott für die Vitrine
Jonathan, der Levit, sucht einen Gott als Karrieresteigbügel
Dan sucht einen Gott, der nicht stört

1. Micha sucht einen Gott für die Vitrine

Was passiert in Ri 17,1-6?

Micha ist ein Mann, der zusammen mit seiner Mutter auf dem Gebirge Ephraim lebt.
Seine Mutter bemerkt, dass ihr 1.100 Silberstücke gestohlen wurden. Daraufhin stößt sie einen Fluch oder Schwur aus.
Dies wiederum macht Micha so viel Angst, dass er die Tat gesteht (Vgl. Jesus vor dem Hohepriester 3Mo 5,1).
Seine Mutter reagiert etwas irrational: Sie segnet ihren Sohn im Namen des Herrn und verspricht, die 1100 Silberstücke dem Herrn zu weihen.
Sie hat einen seltsamen Begriff davon, was weihen wirklich bedeutet, denn sie gibt 200 Silberstücke – also “knapp weniger” als alles – dem hiesigen Goldschmied, damit dieser daraus ein Götzenbild gießt.
Das Götzenbild wird im Hause Michas aufgebaut.
Micha ergänzt es um
einen Ephod, das ist einen Priesterschurz, und
ein Teraphim, einem Ahnenbild.
Einer seiner Söhne wird als Priester angestellt.

Was bedeutet das?

Micha ist prinzipienlos und undifferenziert, d.h. er unterscheidet nicht.
Micha lügt, stiehlt und glaubt nur aus Angst vor Strafe
Micha ist fehlgeleitet von Gottesbild seiner Mutter oder seine Eltern.
Micha betet sein selbst gemachtes Gottesbild an.
Sein Name Micha heißt wörtlich “wer ist wie Gott?”. Mit seinem eigenen Namen spottet Micha jeder Beschreibung, denn
Micha sucht einen Gott für die Vitrine, einen Gott, den er in seine Form gießen kann, anstatt dass dieser Gott ihn formt und prägt. Damit unterscheidet er sich kein Stück von den umliegenden Völkern
Micha sucht einen Gott, dessen Gottesdienste er selber gestalten kann: wann? Wie oft? Von wem?
Micha sucht einen Gott, den er in eine Ecke stellen und bei Bedarf herausholen und um einen unverbindlichen Rat fragen kann.
Micha sucht einen Gott, der sich nicht in sein Leben einmischt, solange dieser Gott seinen Gottesdienst bekommt. Ein Gott, der keine Ansprüche hat.
Tragischerweise glaubt Micha ernsthaft, dass sein “Gott in der Vitrine” der Gott der Bibel ist, der ihn für seinen selbst gestrickten Gottesdienst segnen wird.

Was bedeutet das für uns?

Micha spricht von den Frommen, von dir und mir. Von Christen, die Christus in ihrem Namen tragen.
Wo gleicht unser Glaube dem des Micha?
Wo machst du dir ein Bild von Gott? Drängst ihn damit in (d)eine Richtung, legst ihn (!) fest.
Ich glaube nicht an einen Gott, den wir uns selbst gießen und schnitzen können!
Ich glaube nicht an einen Gott, der heute ein anderer ist als z.Zt. der Bibel.
Wie oft wollen wir einen Gott haben, der zu den Empfindungen unserer heutigen Kultur passt?
Wo gestalten wir unseren Gott so um, dass er zu unserer Gesellschaft und unseren Herzen passt, anstatt Gott unsere Herzen und unsere Gesellschaft umgestalten zu lassen?
Hebräer 13,8 LU
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.
Wo vermischen wir biblische Ansichten mit unseren eigenen? Wo haben wir ein Bild von Gott, dass nicht der Wahrheit entspricht?
Götzendienst muss nicht so kitschig aussehen wie es hier erscheint:
Wenn ich die Dinge zwischen mich und Christus lege, dann ist es Götzendienst.
Wenn ich Christus zwischen mich und die Dinge setze, ist es der Sieg!
Adrian Rogers
Wo degradierst du Gott zum frommen Horoskop-Geber, den du an einer Gabelung deines Lebens aus der Vitrine holst, deine geistlichen Würfel wirfst … und doch das tust, was dir gefällt?
Wo ist Gott wirklich König in deinem Leben, der es aktiv gestaltet und prägt?
Römer 12,2 (NeÜ)
Und richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lasst die Art und Weise, wie ihr denkt, von Gott erneuern und euch dadurch umgestalten, sodass ihr prüfen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es zum Ziel führt!
Wer entscheidet wie dein Gottesdienst aussieht? Ich meine nicht die 2h am Sonntag, sondern dein Leben von Sonntag 12:30 bis nächste Woche Sonntag 10:45! Von diesem hingegebenen Leben spricht der Gottesdienst in Rö 12,1.
Ein selbst gemachter Gottesdienst kostet nicht alles. Ist die Pflicht erfüllt, dann bist du frei. Ist der Gottesdienst besucht, dann kannst du deinem eigenen Willen frönen.
Das Buch der Richter spiegelt die Gesellschaft unserer Zeit, die keine absoluten Wertmaßstäbe kennt. Die Lebensphilosophie des modernen Menschen ist: wenn es in deinen Augen recht ist, dann tue es.
Inwieweit haben wir uns als Gemeinde Jesu von dieser Philosophie anstecken lassen?
Richter 17,6 LU17
Zu der Zeit war kein König in Israel, und jeder tat, was ihn recht dünkte.
Micha sucht also einen Gott für die Vitrine. Wir haben gesehen, dass sein absurdes Verhalten nicht so weit von unserem Glaubensleben entfernt ist.
Kommen wir zum nächsten Protagonisten: einen Leviten, der uns später als Jonathan vorgestellt wird.

2. Jonathan sucht einen Gott als Karrieresteigbügel

Was passiert in Ri 17,7-13?

Jonathan kommt ursprünglich aus Bethlehem.
Dort ist er offensichtlich arbeitslos und so macht er sich auf den Weg, um einen anderen Ort zu finden, in dem er sich niederlassen kann. Ziellos streunt er durch das Gebirge Ephraim.
Er begegnet Micha. Die beiden kommen in ein Gespräch. An dessen Ende engagiert Micha Jonathan als Ersatz für seinen Sohn und damit als Priester.
Zehn Silberstücke p.a. ist ihm das wert.
Micha ist sich sicher: Gott wird mich segnen, weil ich jetzt einen Leviten zum Priester habe.

Was bedeutet das?

Was ist ein Leviten?

Innerhalb des Stammes Levi ist zu unterscheiden:
die Priester: Sie stammen innerhalb des Stammes Levi aus dem Geschlecht Aarons. Sie bringen in der Stiftshütte oder dem Tempel das Opfer.
die übrigen Leviten, die wohl von Levi, aber nicht von Aaron abstammen. Die Leviten helfen den Priester, die Opfer darzubringen.
Kurz: Jonathan darf als “einfacher Levit” den Priesterdienst nicht ausüben.

Wo wohnt er?

Die Leviten erhielten von Gott kein Erbteil, sondern nur 48 Städte, vier aus jedem Stammesgebiet, mit dem nötigen Weideland für ihre Herden. Jonathan kam aus Bethlehem und das gehörte nicht dazu.
Dennoch wohnte Jonathan dort. Aber von Ruhelosigkeit getrieben, zieht er weiter.

Was ist sein Ziel?

Er zieht weg, nicht um den Platz des HERRN zu suchen, sondern einen Platz für sich selbst.
Er kommt aus dem falschen Ort und geht in den falschen Ort.
Es ist keine Spur der Abhängigkeit vom HERRN in seinem Leben zu sehen.
Er tut das, was ihm den größten Nutzen bringt.
Es ist traurig zu sehen, wie Jonathan seine Berufung verwirft.

Was bedeutet das für uns?

nicht alles ist Führung, was gerade so passt.
2. Timotheus 3,14 (LU)
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist...
Bist du an dem Platz, den Gott dir geben will?
Lebst du in der Abhängigkeit vom Herrn?
Ist Gott König auf dem Thron deines Lebens?
Oder entscheidest du nach deinem persönlichen Vorteil?
Vielleicht müssen wir auch als Christen auf den einen oder anderen Vorteil im Beruf verzichten, um unserer wahren Berufung in Gottes Weinberg nachzugehen!
Ich kenne nicht deine Berufung, aber ziellos durch die Gegend streunen, wie der Levit es getan hat, ist sie sicher nicht.
Jesus illustriert das in einem Gleichnis:
Matthäus 21,28–30 (LU17)
Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg.
Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin.
Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin.
Bist du so ein Sohn des Weinbergbesitzers? So ein Levit?
Berufen in eine hohe Stellung (Sohn des Weinbergsbesitzers - oder Priester)
Zu einem Dienst (arbeite - oder diene am Haus Gottes)
im Weinberg Gottes, seinem Reich, nicht zur eigenen Belustigung oder Profit
jetzt (heute - nicht irgendwann).
Wie viele Christen scheinen zu lesen: „Mach Pläne.“ Sie planen, aber führen es nicht aus. Oder bleiben nicht dran.
Auf der Gemeindeversammlung - aber auch sonst - höre ich immer wieder von so vielen Plänen. “Man könnte, man müsste. Es wäre toll, wenn…”.
Wenn Gott dich an diesen Platz gestellt und berufen hat, dann lege los!
Dann gehe nicht ziellos durchs Leben, sondern lebe deine Berufung!
Die muss nicht immer Costa Rica oder ein anderes Land sein. Vielleicht ist es die Schule nebenan, der Internetauftritt unserer Gemeinde, eine diakonische Arbeit in unserer Stadt oder die Kinderstunde.
Unser Levit scheint nur durch Gewinn motiviert zu sein wie Micha (Ri 17,2.10; 18,19-20). Er lässt sich auf das Spiel ein,
als Priester engagieren,
benutzt unerlaubte Kultgegenstände und
tut so, als gäbe es keine Stiftshütte in Schilo, direkt nebenan.
Das Schlimmste daran ist, dass Micha und Jonathan glauben, Gott (Jahwe) zu dienen. Micha meint sogar, dass Gott ihn für seine Bemühungen segnen wird (Ri 17,13).
Handelst du am Ende genauso?

3. Dan sucht einen Gott, der nicht stört

Was passiert in Ri 18?

Der dritte Handelnde ist keine Person, sondern ein ganzer Stamm: Dan (w. Richter).
Der Stamm der Daniter macht sich auf den Weg und sucht seinen Erbteil. Fünf Männer erkunden das Land und kommen bei unserem Micha mit seinem Privat-Leviten vorbei.
Der fällt den Danitern auf, weil er so einen seltsamen Dialekt hat. Sie befragen ihn und erkennen, dass er ihnen bei der Suche helfen könnte: Er hat ja dieses Ahnenbild.
Der Levit gibt eine salomonische Antwort, die die Daniter zu ihren Gunsten auslegen und sich - des göttlichen Beistandes gewiss - weiter auf den Weg machen.
Sie kommen zu der Stadt Lajisch und erkennen, dass sie dort ein einfaches und bequemes Ziel haben, dass sie erobern können, um endlich genug Platz zu finden, um sich nieder zu lassen.
Der Suchtrupp kehrt zu seinen Brüdern zurück und motiviert die Mannschaft, hinauf in den äußersten Norden Israels zu ziehen.
Auf dem Weg kommen sie wieder bei Micha vorbei. Sie wollen diesen “göttlichen Beistand” nicht rechts liegen zu lassen und klopfen mit ihren 600 Männern an das Tor. Die fünf Männer gehen ins Haus und nehmen das gegossene Bild, den Ephod und den Teraphim mit.
Der Levit stellt sie zur Rede. Sie besänftigen ihn mit der Aussicht, künftig Priester nicht nur eines Hauses, sondern eines ganzen Stammes im Volk Israel zu werden. Von dieser Beförderung beeindruckt schließt sich Jonathan der Horde an. Auch Michas Einspruch wird brutal zur Seite gefegt.
Die 600 Krieger erobern Lajisch, lassen sich dort nieder und stellen den Altar mit dem Götzen auf. Dieser Altar steht dort solange das Haus Gottes zu Silo war. Es ist der äußerste Rand des israelitischen Gebietes (Von Dan bis Beerscheba).

Was bedeutet das?

Der Levit

Zunächst schauen wir noch mal auf den Leviten:
Der Levit dient demjenigen, der ihn am besten bezahlt;
Er erzählt den Menschen, was sie hören wollen (Ri 18,6) und
Er lässt sich von der Chefpriester-Stelle für einen ganzen Stamm beeindrucken (Ri 18,19-20). Schon Micha band ihn mit 10 Silberstücken an sich, jetzt locken noch mehr Ruhm und Ehre.
Seine Entscheidungen sind ausschließlich von Eigeninteresse geleitet. Er dient nur sich selbst und verfehlt damit seine göttliche Berufung vollständig.
Er braucht über diese Antwort keine Sekunde nachzudenken. Es gibt keinen einzigen Hinweis, dass er Gott fragt.
Jede Entscheidung bringt ihn weiter vom Herrn weg.
Er begann als Levit in Bethlehem in Juda, dem führenden Stamm Israels.
Er zog weiter in das Bergland von Ephraim zu einem Götzenheiligtum.
Schließlich landete er in Lajisch, der Grenzstadt des Landes, das Gott seinem Volk gegeben hatte, und arbeitete für einen Stamm, der den Ehrenplatz im Himmel nicht erreichen würde. (Da komme ich gleich drauf zurück)

Der Stamm Dan

Ebenso wie die anderen Stämme hatte auch der Stamm Dan ein Erbteil zugewiesen bekommen, aber dies durch Untreue, Mangel an Kraft und Vertrauen auf Gottes Hilfe nicht in Besitz genommen (Ri 1,34, vgl Jos 19,40-46).
Jetzt sucht auch Dan auf gut Glück einem Platz, an dem sie sich niederlassen können.
Mit der Eroberung ausserhalb des zugewiesenen Erbteils verstoßen sie gegen Wort Gottes (5Mo 20,10-11).
Sie eroberten nicht, was Gott ihnen zugeteilt hatte,
aber eroberten umgekehrt, was ihnen nicht zugeteilt war.
Bei dem Stamm Dan geschieht alles aus eigener Überlegung heraus. Glaube und Fragen nach Gott ist nirgends zu entdecken.
Machen nicht alle Umstände deutlich, dass Gott dieses Land in ihre Hand gegeben hat?
Ich sagte eben, dass Dan den Himmel nicht erreichen würde. Warum?
In Off 7,4-8 werden die 144.000 erwähnt. 12x12.000, aber Dan taucht dort nicht mehr auf. Dan, ein Stamm Israels, der den Ehrenplatz im Himmel verspielt hat.

Aber wie steht es mit uns?

Gott hat auch uns ein Erbteil gegeben (Gal 4,7). Was tun wir damit? Wenn wir unser Erbe nicht in Besitz nehmen, in dem wir das Land erobern, werden wir uns auf irgendetwas anderes ausrichten.
So ist der Stamm Dan ein Bild des Volkes Gottes, das einen Platz auf der Erde sucht, weil es ihnen zu viel abverlangt, das himmlische Erbteil einzunehmen.
Da passt es gut, wenn man einen Lehrer, Priester oder Prediger findet, der einem nach dem Mund redet. Ganz so wie Paulus schreibt
2. Timotheus 4,3 LU17
Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihrem eigenen Begehren werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken,
Lass uns keine Kämpfe kämpfen, die wir uns selbst aussuchen!
Kämpfe nicht für das Land, das du haben möchtest,
sondern für das Land, für das Gott dich berufen hat.
Erwarte nicht, dass Gott deinen Kampf absegnet, den du kämpfen willst.
Umgekehrt: Bei den Kämpfen, für die Gott dich berufen hat, hast du seine Verheißung und seinen Segen!
Paulus beschreibt das treffend:
1. Korinther 15,10 LU17
Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.
Gottes Gnade hat Paulus, dich und mich, zur Kindschaft, zum Glauben, zum Vertrauen, ja zu einer bestimmten Aufgabe berufen - und mit den richtigen Gaben dazu ausgestattet.
Jetzt rennt Paulus nicht mehr ziellos herum, sondern arbeitet in dieser Berufung.
Aber nicht er, sondern die Gnade Gottes in ihm.

4. Zusammenfassung

Micha, Jonathan und Dan haben eines gemeinsam: Sie setzen Gott nicht als König auf den Thron, sondern als blasses Abbild seiner Selbst in die Vitrine:
Micha beschreibt, dass Menschen dann dazu neigen, sich ihren eigenen Glauben zurecht zu zimmern. Einen Glauben, der sie nicht einschränkt, der nicht wehtut,
Jonathan, der Levit, zeigt wie ziellos und opportunistisch - jedem anbiedernd - ein solches Leben verläuft. Er sucht einen Gott, der seine Pläne nicht durcheinander wirft, sondern das eigene Fortkommen und die Karriere fördert,
Dan verachtet den göttlichen Plan, was den Stamm geradewegs in die Welt führt und das himmlische Erbe verlieren lässt. Dan sucht einen Gott für die eigenen Bedürfnisse, schön bequem, einen Gott, der nicht stört.
Alle drei benutzen Gott für ihre eigenen Zwecke - und scheitern damit.
Wieviel Micha, Jonathan und Dan steckt in dir und mir?
Benutzt du Gott oder kann Gott dich gebrauchen?
Ein bisschen Gottesdienst für das gute Gefühl?
Ein bisschen frommes Horoskop, um den Weg zu wissen, den ich mir schon selber zurecht gelegt habe?
Spielt Gott in deinem Leben eine Rolle oder ist er der Regisseur, der König?
Wir haben gesehen, wie Micha, Jonathan und Dan dabei allesamt dachten, sie dienen und folgen dem Gott der Bibel.
Und auch wir können uns täuschen, unser Gottesbild selber schnitzen, in eine Vitrine verbannen und ansonsten ziellos durchs Leben gehen anstatt unsere Berufung zu leben. Den Auftrag, für den Gott dich und mich ausgestattet hat mit einem ganz besonderen Gabenpacket.
Lebst du deine Berufung?
Was ist ihr Ende?
Micha muss erkennen, dass sein selbst gegossener Gott nicht helfen kann. Er ist nur eine Illusion. Vollständig machtlos, weil selbstgegossen.
was immer uns genommen werden kann, hat das Zeichen des Menschen. F. B. Maier
Micha verliert seinen selbst gemachten Götzen. Wir können nur das verlieren, was wir selber gemacht haben, das was Gott uns geschenkt hat, können wir nicht verlieren.
Und Jonathan? Achtung Wortspiel:
Jonathan geht zusammen mit Dan und dann mit Dan unter. Einem Stamm, der in der Ahnengalerie der Ewigkeit nicht mehr auftaucht.
Wollen wir so enden? Ich glaube nicht! Wenn Gott König in deinem Leben ist, dann läufst du nicht mehr ziellos durch die Gegend, dann verachtest du seine Pläne für dein Leben nicht mehr.
Wohin soll ich gehen? Petrus hat diese Frage richtig beantwortet:
Johannes 6,68 LU17
Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;
Philipper 3,13–14 LU
Meine Brüder und Schwestern, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
Ich wünsche Dir, dass Du der himmlischen Berufung nachjagst, die Gott über dein Leben gesetzt hat.
Amen.
Frage:
Wo stehen wir in der konkreten Gefahr, uns ein eigenes Gottesbild zu schnitzen?
Hat Gott dir einen speziellen Auftrag aufs Herz gelegt?